Bis wann lest ihr euren Kindern vor?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 9.079 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pünktchen.

  • Ich selber bin aufgewachsen, ohne dass mir meine Eltern je vorgelesen haetten. Bin dennoch eine Leseratte geworden :)


    Nichtsdestotrotz war es weder fuer mich noch fuer meinen Mann eine Frage, und natuerlich lesen wir unseren Kindern jeden Tag vor. Bei kleinen Kindern kein grosses Problem, so ein Bilderbuch hat man ja auch relativ schnell durch. Zur Not wird es eben an zwei Abenden verteilt vorgelesen. Und dann ist es auch kein Problem, wenn beide Eltern vorlesen, z.B. wie bei uns erst der Daddy auf englisch und dann noch die Mami auf deutsch (oder umgekehrt).


    Im Prinzip weiss ich ja auch, dass die paedagogische Theorie vorlesen auch im fortgeschrittenen Alter gut findet. Sprich auch noch lange nachdem die Kinder beginnen selber zu lesen. Z.B. weil sie beim Vorlesen noch groesseres Vokabular zu hoeren bekommen als das, was sie selber in der Lage sind zu lesen.


    Aber rein praktisch wird es mit zunehmenden Alter auch schwieriger. Die Kinder haben abends ja auch andere Aktivitaeten und wenn sie erst nach 20 Uhr von den Pfadfindern, Chor, Fussball etc nach Hause kommen bleibt nicht mehr viel Zeit bevor sie schlafen muessen. Und die Buecher werden ja auch nicht kuerzer. Da les ich mir wirklich den Mund fuselig.


    Mal ganz ehrlich: bis zu welchem Alter lest/ habt ihr vorgelesen?

    Gruss aus Calgary, Canada
    <br />Beatrix
    <br />
    <br />***********************
    <br />Heimat ist kein Ort,
    <br />Heimat ist ein Gefühl.
    <br />
    <br />Herbert Grönemeyer

  • Ich habe meinen Kindern vorgelesen bis sie in der Schule soweit waren, dass sie auch "richtige" Bücher schon selber lesen konnten.


    Nur bei meiner Tochter habe ich sehr viel länger vorgelesen, aber das ging ja auch nicht anders, weil sie ja nicht mehr selber lesen konnte.

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

  • Mein Sohn ist ja noch sehr klein (15 Monate), da gibt es momentan nur eine Gute-Nacht-Geschichte.
    Aber als meine Schwester und ich noch Kinder waren, hat meine Mutter uns auch dann noch vorgelesen, als wir schon längst zur Schule gingen. Wir haben dann immer einen ganz gemütlichen Leseabend gemacht und meine Mutter hat vorgelesen - bei heissem Kakao - einfach traumhaft! Das haben wir sehr genossen, obwohl wir auch schon älter waren :smile:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Meine Eltern haben mir NIE etwas vorgelesen. Und ich bin eine Leseratte geworden. Seit meinem fünften Lebensjahr lese ich täglich.
    Meinem siebenjährigen Sohn lese ich jeden Tag etwas vor. Er hört sehr gerne zu. Zwar kann er schon selbst lesen, aber er wil nicht selbst lesen. Ich weiß nicht, was ich dagegen machen kann.

    &quot;Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne&quot;

  • Hallo!


    Ich lese den Kindern auch noch immer vor - obwohl sie schon 12, 10 und 8 Jahre sind. Es ist ein Ritual geworden, und die Kinder wollen es nicht missen (der Ältere seilt sich in letzter Zeit schon öfter ab, bei ihm kommt es aufs Buch drauf an). Die Kinder lesen natürlich selber sehr viel, aber am Abend haben wir immer ein "gemeinsames" Buch, das sind meist lustige Geschichten (Christine Nöstlinger, z.B.) oder auch Sagen.


    Liebe Grüße!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Mir und meinen Geschwistern wurde immer vorgelesen, aber als ich es dann selbst konnte (mit 6 oder 7), wollte ich es dann garnicht mehr. Kurz darauf habe ich dann auch als älteste das Vorlesen übernommen, weil meine Mutter einen Job im Nachdienst bekommen hatte. Meinem Bruder habe ich noch ziemlich lange vorgelesen, einfach weil er sonst nie etwas lesen würde.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Zitat von "Natascha S."

    Zwar kann er schon selbst lesen, aber er wil nicht selbst lesen. Ich weiß nicht, was ich dagegen machen kann.


    Mach's vielleicht wie meine Schwester. Deren Sohn ist lesefaul, hört aber sehr gerne zu. Also sagte meine Schwester zu ihm: "Okay, ein Kapitel lese ich vor und du das nächste." Da hat er sich auch drauf eingelassen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • @ Beatrix_in_Canada:


    Wieso nur Kindern etwas vorlesen? :zwinker:


    Wenn Du das Bedürfnis zum Vorlesen hast oder das Bedürfnis, daß Dir jemand etwas vorliest, so ist beides an kein bestimmtes Alter gebunden und läßt sich bis ins hohe Alter ausdehnen. :breitgrins:



    Meine Eltern lasen meinen Geschwistern und mir vor, bis wir ins Lesealter kamen und selbst anfingen zu lesen, wahrscheinlich aber noch länger. Mein Vater las jedoch nicht nur vor, sondern ergänzte die Geschichten in den Bilderbüchern mit eigenen Ausschmückungen und Erzählungen, die weit über den Inhalt hinausgingen.


    Späterhin, ich schätze, das ging so bis zum Alter von 12-14, verkürzte mein Vater uns oft lange Autofahrten, indem er Romane wie >Der fliegende Holländer<, >Die Schatzinsel< und >David Balfour< frei nacherzählte, wobei er allerdings die Geschichten etwas straffte und die unheimlichsten Passagen glättete - was uns aber erst aufging, als wir die Romane Jahre später selbst lasen. Dennoch sind mir seine Versionen besser im Gedächtnis geblieben und ich mag sie lieber als die Originalvorlagen. :zwinker:


    Auch Nacherzählen ist eine Möglichkeit, Kinder zum Lesen zu bekommen, was bei uns allerdings nie nötig war, da in unserer Familie Lesen zur Familientradition gehört - schon mein Großvater zog sich grundsätzlich nur mit Zeitungslektüre zu innerer Beschaulichkeit auf ein gewisses Örtchen zurück...... :breitgrins:

  • Ich konnte schon sehr früh selber lesen, habe bereits mit 4 angefangen, aber ich fand es trotzdem immer toll, abends vorgelesen zu bekommen. Die Gute-Nacht-Geschichte war Pflicht, bis ich 7-8 Jahre alt war.


    Im Advent mochte ich es auch sehr gerne, wenn meine Mutter abends am Adventskranz eine Geschichte vorgelesen hat.


    Pauschale Regeln fürs Vorlesen gibt es sicher nicht, aber so lange es Vorlesern und Zuhörern Spaß macht, ist die Altersskala nach oben offen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Die Frage ist ja auch eine rein praktische, wie man es bewerkstelligt aelteren Kindern noch vorzulesen. Klar wollen meine Kinder noch vorgelesen bekommen. Aber sie lesen ja auch schon selber. Meine 10jaehrige liest ca. 1000 Seiten/Monat. Vieles davon abends in ihrem Bett, aber auch auf Fahrten im Auto (ich beneide sie um die Gabe im Auto lesen zu koennen!!!), wenn dort nicht gerade ein "book on tape" laeuft. Im Moment sind wir naemlich bei Band 5 der "Little House" (Unsere Kleine Farm) von Laura Ingalls Wilder bei Autofahrten. Der Tag ist ja auch ziemlich vollgepackt mit Aktivitaeten, Schule etc. Andererseits ist es dann natuerlich auch gerade gut und schoen einen Ruhemoment zum vorlesen einzulegen.


    Ich muss zugeben, mir selber liegt es nicht vorgelesen zu bekommen, da schweifen meine Gedanken ab. Sogar beim vorlesen fuer die Kinder kann ich seitenlang laut lesen ohne eine Ahnung zu haben, was ich da gerade gelesen hab. Ich kann still fuer mich lesen eben viel besser.


    Fuer mich ist es vielleicht nicht so sehr die Frage bis zu welchem Alter vorlesen funktioniert sondern wie man mit aelteren Schulkindern Situationen schaffen kann, in denen das Vorlesen noch gut passt und allen Spass macht.


    Die Gute-Nacht-Geschichte ist doch so gut wie aus jetzt. Wie und was dann?

    Gruss aus Calgary, Canada
    <br />Beatrix
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    <br />Herbert Grönemeyer

  • Naja, selbst hab ich ja noch keine Kinder, also kann ich nur von meiner eigenen Kindheit erzählen.
    Mir wurde sehr viel vorgelesen, in erster Linie von meiner Oma, aber auch von meiner Mutter. Parallel dazu hat mir mein Opa das Selberlesen beigebracht.
    Als ich dann in die Schule kam, hieß es immer öfter: "Das kannst du doch schon selbst!". Allerdings habe einen kleinen Bruder bekommen, wodurch ich noch einige Jahre bei seinen vorgelesenen Geschichten "mitschmarotzen" konnte. :zwinker:


    Wann es dann wirklich vorbei war mit der Vorleserei, kann ich nicht so genau sagen. Irgendwann im Laufe der Volksschule - ich denke, spätestens seit ich 8 war, habe ich nur noch selbst gelesen..


    vlg, Bluebell

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • ich kann nur von mir reden: ich hab immer vorgelesen bekommen bis ende der grundschule. aber ich konnte selber nicht sehr gut laut lesen und ich denke auch deshalb hatte ich auch keine lust selber zu lesen in der grundschule und 5. und 6. klasse und ich hab erst die bücher entdeckt als ich in der 6. klasse war. meine mutter fand, dass immer sehr schade in der zeit, aber inzwischen lese ich ja viel und gern (wenn ich zeit dazu habe)

    aktuelle schullektüre: <br />Effi Briest (deutsch)<br />My Beautiful Laundrette (englisch)<br />Volevo i pantaloni (italienisch)<br /><br />private lektüre: Sex and the city

  • Ich weiß gar nicht mehr bis wann wir vorgelesen bekamen. Vielleicht bis ich acht war (und dann mein Bruder auch lesen konnte). Obwohl ich auch schon im Kindergarten lesen konnte und immer selber Bücher gelesen habe (im Gegensatz zu meinen Geschwistern).
    Es waren immer kleine Gute-Nacht geschichten.


    Ausnahme war Weihnachten. Bei uns gab es jedes Jahr ein Vorlese-Adventskalender. Jeden Abend wurde der Adventskranz angezündet, Weihnachtslieder gesungen und die Geschichte vorgelesen. Das ging bis ins Jugendalter hinein (bis wir halt für Abends andere Aktivitäten entwickelten :zwinker: ). Einige Jahre hielten wir es dann so, dass an jedem Abend (an dem die ganze Familie versammelt war) jemand anderes eine Geschichte/ Gedicht oder ähnliches vorbereiten und vorlesen sollte.

  • @ Beatrix:


    Irgendwie verstehe ich nicht so ganz, worin Dein Problem liegt?


    Deine Kinder wollen noch vorgelesen bekommen - damit wäre doch alles in bester Ordnung?
    Oder sie wollen irgendwann nicht mehr vorgelesen bekommen - das wäre dann doch auch okay, oder?


    Warum ist es für Dich (?) so wichtig, Situationen zu finden, in denen älteren Schulkindern vorgelesen wird und sie selbst daran Spaß haben?
    Irgendwie klingt es so, als habe Dir jemand den Auftrag dazu erteilt und Du mußt das jetzt tun, ohne die Aufgabe infrage stellen zu können..... :zwinker:

  • Zitat von "Beatrix in Canada"

    Die Frage ist ja auch eine rein praktische, wie man es bewerkstelligt aelteren Kindern noch vorzulesen. ... Fuer mich ist es vielleicht nicht so sehr die Frage bis zu welchem Alter vorlesen funktioniert sondern wie man mit aelteren Schulkindern Situationen schaffen kann, in denen das Vorlesen noch gut passt und allen Spass macht.


    Wie wäre es mit Vorlesestunden, die in Bibliotheken o.ä. organisiert werden? Das dürfte vielleicht einfacher sein als zu versuchen, sich selbst weiter als Vorleserin zu engagieren. Die Kinder haben neben dem Vorlesen an sich auch den speziellen Anlass bzw. die spezielle Veranstaltung, zu der sie extra hingehen.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Zitat von "Saltanah"

    Okay, ein Kapitel lese ich vor und du das nächste." Da hat er sich auch drauf eingelassen.


    #
    eine gute und einfache Idee...Danke, werde es versuchen.

    &quot;Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne&quot;

  • Ich habe auch noch keine Kinder, also kann ich auch nur von mir erzählen... bis wann mir so richtige Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen wurden, weiss ich nicht mehr. Aber ich hab immer zugehört wenn meiner jüngeren Schwester vorgelesen wurde, obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon selber viel las (ca. 10).
    Irgendwann hat sich das dann umgedreht und ich habe angefangen meiner Mutter und auch meiner Schwester vorzulesen... am Abend beim Kochen zum Beispiel. Es war die wenige Zeit die wir jeden Tag miteinander verbrachten.
    Irgendwann las mein Vater immer aus der Zeitung vor, oder lustige Passagen in seinen Büchern... war bei uns eben Tradition.
    Aber wenn deine Tochter ja schon sehr viel selbst liest, hast du ja nicht zu befürchten dass sie nicht gerne liest.
    Ich würde einfach einen Zeitpunkt suchen an dem ihr alle daheim seid, und dann vorschlagen dass du vorliest... muss ja nicht jeden Tag sein. Und es muss ja nicht von Anfang bis Ende sein, kann ja auch Stückchenweiss sein.
    Und wenn sie es nicht mehr wollen, werden sie es schon sagen.

    &quot;Just the knowledge that a good book is awaiting one at the end of a long day makes that day happier.&quot; Kathleen Norris

  • Im Advent haben wir mal stückchenweise jeden Abend "Mein 24. Dezember" von Achim Bröger gelesen. Wir konnten es zwar alle schon halb auswendig, aber schön war's doch immer wieder :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • @Beatrix
    Wenn Deine Tochter so viel liest stellt sich mir die Frage, warum Du ihr unbedingt noch vorlesen möchtest?


    Ich habe als kleines Kind viel vorgelesen bekommen, sobald ich aber selbst lesen konnte, wollte ich das nicht mehr. Mit meiner Tochter möchte ich das auch ganz frei handhaben. Momentan sind es noch viele Bilderbücher und sie bekommt vorgelesen, bis sie das dann irgendwann nicht mehr möchte...

  • Tjorven liebt es wenn sie etwas vorgelesen bekommt. Ich lese ihr abend zwischen zwei und drei Bilderbücher vor. Seit knapp vier Monaten hat sie ihren eigenen Bücherei Ausweis. Tjorven ist übrigens drei Jahre alt.