Wolfram Fleischhauer - Das Buch in dem die Welt verschwand

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  • @wolfram: danke für die Erklärung! :smile:


    Zwei Dinge sind mir noch aufgefallen:
    S. 173: "Der Kartoffel werden wunderbare Eigenschaften zugeschrieben" - welche denn? *neugierig bin*


    S. 174: "Der Münzfuß wurde angehoben" - was ist ein Münzfuß?


    Das Buch ist immer noch sehr spannend, ich frage mich aber

    Zitat

    als was di Tassi Nicolai jetzt sieht - ist er ein Verdächtiger oder ist seine Anstellung ernst gemeint? Irgendwie traue ich di Tassi nicht so ganz und seine Gehilfen machen auch nicht gerade einen sympathischen Eindruck.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Zitat von "Tirah"


    Das Buch ist immer noch sehr spannend, ich frage mich aber


    Genau an der Stelle bin ich auch gerade.
    Und ich frage mich ebenfalls:

    Zitat von "Spoiler bis S.185"

    Hat di Tassi ihn eingestellt, um ihn besser im Auge behalten zu können? In seinem Brief kommt es so rüber, aber eigentlich hat Nicolai ihm schon bei vielen Sachen helfen können. Ein schöner Spion wäre er, wenn er die Überfälle seiner eigenen Leute vorhersagt.


    Da bin ich ja mal ziemlich gespannt, was di Tassi im Schilde führt, denn richtig eingweiht hat er Nicolai ja immer noch nicht.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ja, dem di Tassi, dem trau' ich nicht. Ich glaube auch eher an die Variante, dass er Nicolai einerseits im Auge behalten will und andererseits aber auch von seinem Wissen profitieren will.


    Aber nicht weniger dubios ist mir Magdalena, oder?

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • 2. Teil bis einschließlich Kapitel 17


    Da mein Junior heute krank war und nicht in die Schule konnte hatte ich zwangsfrei :breitgrins: und konnte weiter lesen.


    Also :


    Di Tassi


    Zitat von "Spoiler"

    Erst der Brief, in dem er Nicolai verdächtigt, mit den Kutschenverbrennern unter einer Decke zu stecken. Dann die enorme Summe, die er Nicolai bietet, Geld spielt für ihn absolut keine Rolle. Und als letztes natürlich mit welcher Brutalität er an die von dem Fremden verschluckten kommen will.


    Er verliert so langsam meine Sympathien.


    Magdalena


    Zitat von "Spoiler"

    Also doch nicht die einfache Magd, sondern eine gebildete mehrsprachige Frau, die sich mit Nicolais Ideen auseinandersetzt und auch keine Angst vor den Verhören von Di Tassi hat


    Fazinierende Person


    Nun Nicolai seibst geht seinen Weg weiter, seine Theorien über die Verbreitung von Krankheiten müssen seinerzeit für die meisten nicht nachvollziehbar gewesen sein.


    Ich habe noch eine Frage zu Vomika, muss aber vorweg schicken, dass ich von Medizin und Anatomie so gut wie garnichts verstehe :redface:

    Zitat von "Spoiler"

    Könnte es sein, dass die Verwachsungen, die Nicolai an dem Grafen und auch an dem Unbekannten im Wald feststellt garkeine Krankheit ist, sondern völlig normal ???


    Wie gesagt, ich frage ja nur :redface:


    Liebe Grüße


    Olima

    In te ipsum redi - Schaue in dich selbst hinein

  • Zu Magdalena:

    Zitat

    Nikolai hat ja festgestellt, daß die Harre gefärbt und sie eigentlich blond ist. Ich vermute, sie ist die "blonde Frau" von der am Anfang behauptet wurde, daß sie den Grafen öfter besucht hat. Das macht ihre Rolle natürlich noch undurchsichtiger.


    Ich muß schon sagen, daß ich froh bin, in der heutigen Zeit zu leben - die ärztlichen Behandlungen von damals kommen mir doch sehr wie ein Glücksspiel vor.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Also, ich habe gestern auch eindlich min Buch bekommen und konnte so gestern abend anfangen. Hätte ich nicht tun sollen, denn ich konnte kaum noch aufhören.


    Nun erst einmal zum Prolog, den ich als sehr spannend empfand. Erst einmal beschreibt Wolfram sehr realistisch, wie unterschiedlich die Menschen den aufrbuch in eine neue Welt empfunden haben: voller Freude und Entzücken oder faszination, aber auch ängstlich und besorgt.
    Zudem finde ich es interessant, dass auch die (ich glabe auch von Fromm angesprochene) Problematik thematisiert wird: Alles wird schneller, man gat es eiliger, man will Zeit sparen, mehr erleben und Reise bedeutet nicht mehr, duch den Weg zu lernen. Der weg ist nicht mehr das Ziel, sondern das Reisen nur noch Mittel zum Zweck.


    Durch den Prolog passt man sich auch gleich der Geschwindigkeit des Buches an, es ist gleich emotional und traurig, spannend, mitreißed. Und dann hört der Prolog auch noch auf, bevor man weiß, ob Magdalena ihn sehen will *gemein*


    Doch gleich das erste Kapitel lässt einen fast vergessen, dass man eigentlich schnell die letzte seite lesen wollte um zu sehen, wie die Geschichte zwischen den beiden ausgeht, denn gleich der erste Satz schockiert einen Katzenliebhaber wie mich.


    Und auch hier bekommt man sehr interessante Einblicke in das damalige Denken über Physik, Technik, Naturwissenschaften und Medizin.
    Die Unterhaltung über die Viren erinnert mich an den Spruch von Einstein:



    "Es ist schwieriger, eine vorgefasste
    Meinung zu zertrümmern als ein Atom."


    Jezt habe ich gerade den Brief von di Tassi gelesen und werde da auch gleich weitermachen..... Ich glaube, heute abend bin ich durch, wenn das so weitergeht.

  • Hallo!


    Ich bin mittlerweile auf Seite 310 angelangt, gehe also langsam aber sicher dem Ende zu und frage mich nunmehr:


    Das Buch heißt "Das Buch in dem die Welt verschwand". Rein laut Titel müsste es doch um ein Buch gehen oder? Hab ich was überlesen, oder kommt die Auflösung erst? Bisher war noch kaum von einem "Buch" die Rede, wohl von den Buchhändlern, und Nachdrucken, aber von einem bestimmten Buch, daran kann ich mich nicht erinnern. :confused:


    naja, auf jeden Fall wirds jetzt richtig philosophisch.

    Zitat

    dieser "Sekte", der Magdalena da angehört, das ist ja ziemlich was Eigenartiges, oder? Und die hats wirklich gegeben, wie mir Mr. Google bestätigte. Ich musste die Thematik zweimal lesen, um irgendwie mitzubekommen, worums da genau geht. Klar ist es mir noch immer nicht, das ist wohl so eine Passage, wo Heine helfen kann, oder?


    Hier hab ich was über Eva von Buttlar gefunden: hier

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • creative: Danke für den Link!


    Zitat von "Spoiler bis Seite 330"

    Es wimmelt ja mittlerweile von Sekten, aber die von Eva von Buttlar fand ich auch am merkwürdigsten. Ich wußte auch gar nicht, daß die Jesuiten verboten waren.
    Interessant finde ich, daß di Tassi anscheinend ein Spion der Österreicher ist - das politische Wirrwarr zur damaligen Zeit war wirklich nicht ohne.


    Ich merke aber, daß ich jetzt mit dem Lesen wirklich aufpassen muß, es wird doch immer verwickelter.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Übrigens bin ich jetzt im dritten Teil (ca. 350 S.) und werde das Buch spätestens morgen durchhaben.


    (Es ist schon ein wenig blöd, ich muss mich absolut zurückhalten, ich darf ja nichts sagen. Vielleicht können wir am Ende dann darüber diskutieren, mir brennt nämlich einiges auf der Zunge.)

  • Zitat von "Tirah"

    @
    Das Buch ist immer noch sehr spannend, ich frage mich aber


    Genau so geht es mir auch.


    Und ich habe mich auch schon gefragt, um welches Buch, in dem die Welt verschwand, es denn nun geht. Mensch Heidi, du machst mich ganz neugierig. Jetzt muss ich aber schnell noch ein paar Seiten lesen...

  • Zitat von "Tirah"

    Allerdings frage ich mich auch, ob die Ärzte in 200 Jahren uns als genauso unwissend ansehen werden?


    Da bin ich absolut überzeugt. Ich habe selbst heute das Gefühl, dass die meisten Mediziner keine Ahnung haben, was sie da machen und eher "raten", was wohl an Medikamenten helfen könnte. Aber wenn ich mir die Behandlungsmethoden aus dem Buch so angucke (Wie war das mit dem Schwindsüchtigen? Und um ein Fieber loszuwerden muss man abgeschnittene Fingernägel in ein Papier wickeln und einem Krebs um den Schwanz binden?), da bin ich doch sehr erleichtert, nicht damals gelebt zu haben...


    Ich bin jetzt auf Seite 232 und irgendwie wird alles immer verworrener. Was ist mit dem Katzensterben? Woher kommen die Verwachsungen? Was ist mit den Überfällen auf die Kutschen? Wo ist da der Zusammenhang? Und was ist das "Buch, in dem die Welt verschwand"? Ich überlege schon ständig, wenn ich grad nicht lese, aber bis jetzt ist mir noch kein schlauer Gedanke gekommen. Und wem kann Nicolai vertrauen? Di Tassi erscheint mir nicht vertrauenswürdig. Sein Verhalten was er im Wald an den Tag legte,

    Zitat

    als er dringend die Leiche aufschlitzen wollte


    gibt mir stark zu denken. Auch seine Mitarbeiter sind alles andere als sympathisch. Womöglich steht Nicolai jetzt sogar auf der falschen Seite? Oder gibt es gar keine falsche Seite?


    Ich denke übrigens auch, dass Magdalena

    Zitat

    die blonde Frau ist, die Graf Alldorf besucht hat.


    Richtig eklig fand ich

    Zitat von "S.125"

    die Szene als Selling gefunden wurde. Vor allem als Di Tassi die Augen von dem Messer runtergemacht hat. :entsetzt:

  • @ Wolfram


    Ich bin nun fast durch und nun stellt sich bei mir doch eine ganz dringende Frage ein.
    Durch die Lektüre von Heine habe ich bei mir festgestellt, dass sich meine Ansichten eigentlich mit dem Pantheismus decken. Ich bin ja auch stark buddhistisch angehaucht. Das zur Info, denn jetzt muss diese Frage heraus. Um nichts vorweg zu nehmen, sage ich es mal so: „Gott ist tot“ und dadurch hätten wir heute dieses Schlamassel. (Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, dass können wir später diskutieren.)

    Zitat

    Die Menschen müssen einander fressen, wenn man sie früher frei als gut macht.


    Den Einwand verstehe ich ja noch, aber wir müssen uns doch wirklich irgendwann mal vom Deismus befreien. Klar, das setzt einen Untergang einer langen Epoche voraus, aber dieser kann auch ein Neuanfang heißen.
    Ich persönlich sehe das Übel im Kapitalismus, und mache nicht eine Person dafür verantwortlich. Ich denke, auch ohne jene wäre dieser Wahn entstanden.


    Allerdings besitze ich nicht das ganze Hintergrundwissen, auch ist meine innere Haltung sehr humanistisch/idealistisch, manche nennen es naiv ausgeprägt. Aber das Thema wird mich bestimmt eine ganze Weile beschäftigen, und ich werde mir mehr Fachwissen dazu aneignen.

  • Ich würde so gerne schon was sagen, aber wenn noch nicht alle fertig sind, ist es natürlich nicht möglich schon was zu verraten :breitgrins:


    Für alle, die sich wundern, wo das Buch ist, es kommt noch und mich hat es überrascht, worum es sich handelt. Ich bin mal gespannt ob es euch auch so geht. :sonne:


    Katrin

  • Ich habe das Buch auch durch und das Ende hat mir gefallen und mich nachdenklich gemacht. Ich freue mich schon auf die Diskussion, wenn alle das Buch gelesen haben :smile:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Bin gestern abend fertig geworden und hoffe, ich denke daran, regelmäßig hier reinzuschauen, damit ich die Diskussion nicht verpasse :breitgrins:

  • Zitat von "Jaqui"

    Ich würde so gerne schon was sagen, aber wenn noch nicht alle fertig sind, ist es natürlich nicht möglich schon was zu verraten

    Schreib's doch einfach als Spoiler. Dann bleibt es uns überlassen, wann wir das lesen. Ansonsten ist besteht die Gefahr, dass du vergessen hast, was du eigentlich schreiben wolltest, bis alle mit dem Lesen fertig sind.



    Bei mir ist zur Zeit nach einer Lesepause etwas die Luft raus. Die Geschichte wird mir zu sonderbar, und mit abgedrehten christlichen Sekten habe ich keine Geduld.


    Außerdem stören mich Kleinigkeiten (ich habe gerade mal wieder eine kritische Phase).
    Ein Beispiel aus Teil 2/Kap 23: Nicolai sucht ein Mittel in seinem Arztkoffer. Da es stockdunkel ist, muss er an den Fläschchen riechen, um herauszufinden, in welchem sich das gesuchte Mittel befindet. Dann will er etwas davon abwiegen, geht mit allem zu einer Lichtquelle, und wiegt es da. Wieso nimmt er nicht gleich seinen Koffer zum Licht mit?
    Eine Formulierung wie "Zwar hatten sie wenig Proviant und würden wohl noch einige Stunden hungern müssen, bis die Bewohner dieses Hauses wieder zurück waren" (S. 310) missfällt mir auch. Wenn man noch - wenn auch nur wenig - zu essen hat, braucht man nicht zu hungern, zumindest nicht, wenn in ein paar Stunden Nachschub kommt. Man kann vielleicht ein bisschen Hunger haben, aber hungern kann man innerhalb von einigen Stunden (und bei noch vorhandenem Proviant) nicht.
    Überhaupt gibt es einige Formulierungen, die mir nicht recht gefallen. Nichts grobes, alles nur Kleinigkeiten, über die ich bei anderer Laune wahrscheinlich drüber weg lesen würde, aber zur Zeit stören sie mich.


    Ich frage mich gerade, wie Magdalena schließlich im Kloster landet, da sie doch

    Zitat von "S. 257"

    keine Kirche betritt.

    Da muss ja wohl eine ziemliche Änderung ihrer Einstellung stattgefunden haben, oder der äußere Zwang enorm gewesen sein.

    Wir sind irre, also lesen wir!