Sind wir fünf Jahren auf Null?

Es gibt 96 Antworten in diesem Thema, welches 20.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rade.

  • Hallo ihr Lieben,


    durch ein Posting im romantischen Bücherforum wurde ich auf die Untersuchung Leseverhalten der Deutschen im neuen Jahrtausend der Stiftung Lesen aufmerksam.


    Für die Studie wurden 2530 Personen ab 14 Jahren über ihr Leseverhalten befragt. Dort heißt es:


    Zitat

    Viele lesen zwar nicht weniger, aber dafür seltener, oberflächlicher - und brechen die Lektüre schneller ab, wenn sie nicht ihren Erwartungen entspricht.


    Zitat

    Der Vergleich der Ergebnisse mit einer 1992 erstellten Untersuchung zeigt, dass die tägliche Buchlektüre stark abgenommen hat: Nur noch 6 Prozent der Deutschen lesen täglich in einem Buch, vor acht Jahren waren es noch 16 Prozent. Die Leseforscher erklären diesen Trend damit, dass sich die Buchlektüre vom täglich fest eingeplanten Ritual hin zu einer Nischen-Beschäftigung wandelt: Man liest in einem Buch, wenn man Zeit hat und sich entspannt fühlt, etwa am Wochenende. Angefangene Texte auch gründlich durchzulesen - das ist vor allem bei Jüngeren nicht mehr im Trend.


    Zitat

    "Es wird zwar weiterhin gelesen - und rund 28 Prozent der Befragten sind aufgrund ihrer Angaben Vielleser - doch darüber darf man die andere Seite der Medaille nicht vergessen." Diese sehe trotz leicht verbesserter Tendenz weiterhin "Besorgnis erregend" aus: "45 Prozent sind Kaum- oder Wenigleser. Und 38 Prozent der Befragten geben an, höchstens fünf Bücher im Jahr zu lesen."


    Wenn man sich die Zahlen so ansieht, könnte man wirklich fast glauben, dass wir in einigen Jahren auf null sind - also keine Bücher mehr gelesen werden.


    Wie ist das bei euch? Nehmt ihr täglich ein Buch zur Hand? Oder lest ihr wirklich auch nur in den oben genannten Situationen (wenn ihr entspannt seid). Ich muss zugeben: Wenn ich mal einen Tag nicht wenigstens einige Seiten gelesen habe, dann fehlt mir etwas.


    Allerdings hat sich mein Leseverhalten auch ein bißchen geändert. Bedingt durch Streß im Studium und nun im Büro lese ich auch weniger "schwere" Literatur, sondern greife eher zu Krimis, Fantasy & Co. Früher waren dann doch etwas mehr Klassiker vertreten, bei denen ich auch mal mein Gehirn anstrengen musste. Aber ich hoffe, das kommt wieder!


    Eine Welt ohne Bücher kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen und ich hoffe, dass es niemals dazu kommen wird.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wenn ich ehrlich bin, wundere ich mich über die Zahlen gar nicht besonders. Menschen, die jeden Tag ein Buch in die Hand nehmen sind in der Minderheit - genau das habe ich erwartet. Es ist die logische Schlussfolgerung dessen, was ich täglich erlebe. Sitze ich z. B. beim Arzt, bin ich in den allermeisten Fällen die Einzige, die ein Buch dabei hat. Viele sitzen nur rum und starren an die Wand. Nicht, dass ich nicht auch einmal meinen Gedanken nachhängen möchte aber so wirkt dieses "untätige Sitzen und Starren" nicht auf mich.
    Um jeden Tag ein Buch in die Hand nehmen zu können, muss auch die entsprechende Zeit zur Verfügung stehen, bzw. man muss sie sich nehmen und das tun scheinbar sehr viele nicht.

    Zitat von "nimue"

    Wie ist das bei euch? Nehmt ihr täglich ein Buch zur Hand? Oder lest ihr wirklich auch nur in den oben genannten Situationen (wenn ihr entspannt seid). Ich muss zugeben: Wenn ich mal einen Tag nicht wenigstens einige Seiten gelesen habe, dann fehlt mir etwas.


    Hin und wieder kommt es vor, dass ich an einem Tag gar nicht in einem Buch lese, dies ist allerdings sehr selten. Sollte ich einen derart vollgestopften Terminplan haben, dass ich mehr als zwei Tage keine Zeit für ein Buch habe, fange ich an mich schlecht zu fühlen. Lesen wirkt für mich als Entspannung und diese brauche ich möglichst täglich.
    Im Urlaub jedoch ist es meist anders, dort unternehmen wir fast täglich etwas und dann kommt häufig das Lesen zu kurz. Aufgrund der vielen Sinneseindrücke im Urlaubsland/-ort fehlt mir dann aber auch das Lesen nicht so sehr.

  • Huhu Nimue,


    ich kann bei mir auch eine gewisse Veränderung im Leseverhalten beobachten.


    Während der Kindheit habe ich extrem viel gelesen. Das liegt wohl einerseits daran, dass meine Eltern gute Lesevorbilder waren. Beide haben viel und gern gelesen und unser Wohnzimmer war vollgestopft mit Büchern und im Laufe der Jahre auch die beiden Kinderzimmer.
    Hinzu kam, dass wir nur wenig und sorgfältig ausgewähltes im Fernsehen sehen durften. Computer gab es bei uns damals noch überhaupt nicht.


    Von daher zählte lesen zu den klassischen zu hause-Aktivitäten.


    Als wir älter wurden bekamen wir irgendwann sogar mal einen Computer. Aber man kann sich vorstellen, dass bei vier Kindern das einzelne dann trotzdem nur wenig Zeit vor diesem sitzt. Insofern spielte dieser für mich immer noch keine Rolle. Wichtiger waren Freunde und Bücher.


    Erst später, als ich schon längst meine eigene Wohnung hatte, es ans Arbeiten ging und ich meinen ersten eigenen PC hatte, an dem ich dann auch gerne mal gespielt habe, wurde die Zeit für's Lesen weniger.


    Das lag mitunter aber auch daran, dass ich oft gleich auf der ersten gelesenen Seite eingeschlafen bin und mir das einfach zu wenig war: arbeiten und schlafen und sonst nichts.
    Da hält einen der Computer schon eher noch eine Weile wach.


    Allerdings gewöhnt man sich dann an seine Arbeitszeiten und wird langsam wieder fitter und schon war ich wieder mehr am lesen. Der Comp verliert halt doch sehr schnell seinen Reiz, wenn man nicht gerade ein gutes, neues Spiel spielt.
    Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass die Spiele, die ich gern spiele immer sehr storylastig sind und meist auch viel Text beinhalten, der auch gelesen werden will, oder? :D


    Worauf ich hinaus will: ich denke, es gibt heute einfach mehr Möglichkeiten, wie man seine Zeit nutzen kann. Das Besondere an Büchern ist für mich aber: alle anderen Freizeitaktivitäten nutzen sich nach einer gewissen Zeit ab. Bücher dagegen sind jedesmal wieder faszinierend.


    So endete für mich jede Phase, in der ich mal wegen irgendwas anderem weniger gelesen habe, mit einer wahren Leseorgie. :D


    Was ich auch bestätigen kann ist, dass ich in Zeiten, in denen ich wenig geistig beansprucht werde, vermehrt schwere Lesekost verschlinge und während heftiger Lernzeiten, eher auf leichtere Kost umsteige. Der Kopf will halt immer ausgewogen ernährt werden.


    Wie es mit Büchern auf lange Sicht weitergeht, kann ich für mich kaum abschätzen. Ich denke, es kommt sehr darauf an, dass es wieder mehr Lesevorbilder gibt. Wenn ich meine Nichten und Neffen anschaue, bin ich wirklich beruhigt. Die haben von klein auf ihre lesenden Eltern gesehen und sind nun auch echte Leseratten geworden. Schwierig ist es nur mit denen, bei denen selbst die Eltern nur noch vor der Glotze sitzen...


    Lieben Gruß,
    Vargr

  • Lesen ist doch eine Sucht und nach Euren Beiträgen weiß ich, daß ich nicht alleine bin :breitgrins: Ich werde nämlich auch ganz kribbelig, wenn ich zwei Tage nicht gelesen habe...
    Natürlich sind die Zahlen, die Nimue da aufgetan hat, auf den ersten Blick erschreckend. Andererseits hieß es doch in den Nachrichten, daß dieses Jahr Bücher auf Platz eins der Weihnachtsgeschenke stehen.



    Zitat von "Vargr"

    Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass die Spiele, die ich gern spiele immer sehr storylastig sind und meist auch viel Text beinhalten, der auch gelesen werden will, oder? :D


    Laß' mich raten: Noch ein Rollenspiel und Adventure-Fan? :klatschen:

    viele Grüße<br />Tirah

  • Also ich lese fast immer täglich. Allerdings hab ich auch immer wieder Computer-Spiel-Phasen (so wie zur Zeit :redface: ), da lese ich zwar auch täglich, aber nicht so viel wie normal.


    Bei mir hat diese Sucht schon im Kindesalter angefangen. Wir hatten ein riesiges Bücherregal im Wohnzimmer und ich habe das Lesen bereits vor der Grundschule gelernt. Seitdem ist es eine Grundlegende Eigenschaft von mir.


    Als Kind gab es allerdings auch immer wieder Phasen, da habe ich dann monatelang kein einziges Buch angefaßt und andersherum war es auch möglich, daß mich außer Büchern nichts interessiert hat. Das war immer unterschiedlich. Hat sich allerdings auch immer in den Zensuren niedergeschlagen. Jedesmal, wenn ich die Lesephase hatte, waren die Noten immer besser, als wenn ich nur am Spielen war.


    Heute hat sich das einigermaßen relativiert. Sobald ich Zeit habe, wird das Buch in die Hand genommen und wenn es nur 10 Minuten sind. Aber die tägliche Dosis ist eigentlich Pflicht.

    Das Leben ist ein Spiel. Du kannst gewinnen und verlier´n !

  • Ich liebe Bücher, ohne Bücher wüßte ich gar nichts mit mir anzufangen. Wenn ich unterwegs bin ist da immer mindestens ein Buch in der Tasche, welches in der S-Bahn oder im Bus gelesen wird. Früher hab ich sogar im Gehen gelesen und in der Schule in jeder kleinsten Sekunde. Jetzt wo ich einen eigenen PC habe ist es allerdings zurück gegangen, einfach mal, weil auch ich Spielesüchtig bin und das manchmal stärker als Lesesüchtig. Aber wenn ich unterwegs bin oder beim Arzt sitze ist da eher ein Buch als ein PC :breitgrins: und wenn ein Buch mich sehr fesselt schaffe ich es sogar gegen den Spieldrang zu gewinnen. Aber je mehr man liest umso mehr ist man verwöhnt und es fesselt einen nicht mehr alles.


    mfg Leen :schmetterling:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Hallo,


    die Ergebnisse hätte ich nicht anders erwartet. In meinem Bekanntenkreis gibt es kaum Leute, die viel lesen. Die meisten haben einfach nicht die Geduld ein Buch zu lesen.
    Das kommt wohl dadurch, dass es einfach zu viel Ablenkung durch Computer oder Fernseh gibt.


    Ich habe als Kind eigentlich immer viel gelesen. Wenn ich aber so drüber nachdenke, hat das glaube ich aufgehört, sobald ich meinen ersten Fernseher und Computer hatte.
    Das war bei mir noch relativ spät, aber ich denke, dass Kinder heute immer früher zum Beispiel einen Computer im Zimmer haben und so vielleicht gar nicht mehr daran denken mal ein Buch zu lesen.


    Mittlerweile hat der Anreiz von Computer und Fernseh Gott sei Dank abgenommen. Ich lese eigentlich jeden Tag und das macht mir viel mehr Spaß als irgendeinen Blödsinn im Fernseh zu gucken, bei dem ich nach zwei Tagen schon wieder vergessen habe worums ging.
    Dass der Bücherkonsum ganz auf Null geht, glaube ich aber nicht. Wenn ich mir das Forum hier so angucke, sollte es doch bei wenigstens ein paar Prozentpunkten bleiben :bang:


    Gruß
    Seoman

  • Schockierend, diese Ergebnisse. Aber wirklich nicht besonders überraschend. Man braucht sich ja nur in seinem Bekanntenkreis umzuhören. Ich kenne genau zwei Leute, von denen ich sagen kann, die lesen auch halbwegs viel. Ob täglich, weiß ich nicht.


    Für mich ist ein Tag ohne Buch aber auch irgendwie ein verlorener Tag. Natürlich gibt's immer wieder Situationen, wo ich tagelang nicht zum Lesen komme. Das war zB vor der Matura so - wenn man den ganzen Tag BWL büffeln muss, reizt einen abends nicht einmal mehr Tad Williams, sondern nur noch das Bett. :breitgrins:
    Aber generell hab ich schon den inneren Drang, jeden Tag etwas zu lesen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Früher hab ich auch tätglich gelesen.´Inzwischen habe ich so Phasen da les ich ständig und dann hab ich hab und an wieder eine Phase da reicht es mir und ich les mal ein paar tage kein Buch. ABer in der U Bahn oder im Zug und auch bei Arzterminen oder so hab ich eigentlich grundsätzlich ein Buch mit . Aber ich les auf jedenfall mehr als fünf Bücher im Jahr ! Ich les auch dann mal wenn ich mal nur 10 Minuten hab oder so. Als ich noch in der Lehre war hab ich halt in der Mittagspause meist gelesen und abends dan nnciht weil ich einfach zu fertig war. In de Berufsschule hab ich auch immer gelesen teilweise auch in der Pause- wär mir nich im Traum eingefallen die Kostbare Kesezeit zu sverschwenden *g* Vorallem wenn mir das Buch sehr gut gefällt nutze ich eigentlich jede Gelegenheit die sich mir bietet.
    Die Ergebnisse wundern mich auch nicht sonderlich. Wenn ich mir so überleg seh ich zb in der Bahn kaum Leute die ein Buch lesen. Als ich noch ins Geschäft gefahren bn in konnte das schon mal vorkommen aber sonst .. Und meistens waren das keine Jüngeren unter 20 sondern eher über dreißig Jährige: fÜr die meisten ist heut einfach Lesen eine Pflichvorstellung in der Schule und kein Spass. Find ich schade denen entgeht echt was!

  • Hallöchen,


    Eigentlich habe ich soweit ich mich erinnern kann, schon immer recht viel gelesen. Die einzige Zeit wo ich kaum oder nur sehr wenig lese ist wenn ich im Urlaub mit dem Rad unterwegs bin. Da komme ich dann nicht dazu und vermisse es auch nicht so recht. Aber zu Hause hab ich eigentlich einen guten Durchsatz an Büchern. Ich hab mal ausgerechnet, daß ich im Durchschnitt am Tag so 80-100 Seiten lese. Hochgerechnet auf's Jahr sind das jede Menge Bücher.


    Mit dem Computer hab ich es eigentlich nicht so. Wenn ich mal lange damit rumtippe dann nur wenn ich hier im Forum bin, oder etwas im Internet suche. Ansonsten hole ich nur e-mails ab, beantworte diese und aus ist die Kiste wieder. Liegt wahrscheinlich auch daran, daß ich beruflich den ganzen Tag am Rechner sitze. Und der Fernseher fristet bei mir auch eher ein Nebendasein. Ich sehe mir nur ausgewählte Sendungen an.


    Für mich gibt es fast nichts besseres zum Abschalten als ein gutes Buch.

    ***********************************<br />Unsere Weisheit stammt aus unserer Erfahrung, und unsere Erfahrung stammt aus unseren Dummheiten.<br />(Sascha Guitry)

  • Also bei mir ist es so, dass ich jeden Tag lese und wenn es nur ein oder zwei Seiten sind. So ganz aufhören zu lesen, ich glaube, dass könnte ich nicht, dafür liebe ich Bücher zu sehr.
    Gut, vielleicht schaffe ich im Moment nicht, sooo viel zu lesen, denn normalerweise lese ich um die 2000 Seiten im Monat, letzten habe ich nicht einmal 1000 geschafft, aber das lag auch daran, dass ich nur wenig Zeit auf der Fahrt zur Arbeit habe, nur in der Pause lesen kann und zu Hause ab und an zu geschafft bin um noch einmal ein Buch in die Hand zu nehmen. Aber jeden Tag muss was dabei sein und mir ist egal, was für eine Art das Buch ist, also Klassik oder Fantasy oder sonstiges. Hauptsache es interessiert mich.
    Vielleicht entwickelt sich der Trend wirklich dahin, dass in Zukunft noch weniger Leute lesen werden, aber daran glaube ich nicht wirklich. Es wird immer LeserattInnen geben, egal wie sich die Zeit ändert.

  • Hallo zusammen!


    Interessant finde ich v.a. folgenden Punkt:

    Zitat

    Viele lesen zwar nicht weniger, aber dafür seltener, oberflächlicher - und brechen die Lektüre schneller ab, wenn sie nicht ihren Erwartungen entspricht.


    Merkwürdigerweise ist - wenn ich recht gesehen habe - keiner meiner Vorredner darauf eingegangen. Dabei finde ich genau diese pure Konsumhaltung und Lusterwartung bedenklich. Man liest, wie und was man isst: Fast Food.


    Zitat von "Ingroscha"

    Menschen, die jeden Tag ein Buch in die Hand nehmen sind in der Minderheit - genau das habe ich erwartet. Es ist die logische Schlussfolgerung dessen, was ich täglich erlebe. Sitze ich z. B. beim Arzt, bin ich in den allermeisten Fällen die Einzige, die ein Buch dabei hat. Viele sitzen nur rum und starren an die Wand.


    Non sequitur. Ich z.B. schleppe nie, nie ein Buch mit mir herum. Trotzdem glaube ich zu denen zu gehören, die relativ viel lesen. Überall, und sei es nur für 5 Minuten, die Nase in ein Buch zu stecken, ist meiner Meinung nach eher Zeichen von Fast-Food-Lesen ... :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat von "sandhofer"


    Non sequitur. Ich z.B. schleppe nie, nie ein Buch mit mir herum. Trotzdem glaube ich zu denen zu gehören, die relativ viel lesen. Überall, und sei es nur für 5 Minuten, die Nase in ein Buch zu stecken, ist meiner Meinung nach eher Zeichen von Fast-Food-Lesen ... :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer


    Fast-Food kann eben auch gute Eigenschaften mit sich bringen. :zwinker:
    Ich lese auch beim Arzt und bin des Öfteren die Einzige.


    Mich wundert das Ergebnis auch nicht, obwohl ich noch einige im Freundes und Bekanntenkreis habe die gerne Lesen.


    Dem Trend versuche ich u.a. entgegen zu steuern indem ich immer wieder Bücher zu allen möglichen Begebenheiten verschenke und die Hoffnung im Bezug auf das Lesen nicht aufgebe.
    Und wenn ich "Schotts Sammelsurium" verschenke, was ja keine reine Lektüre am Stück ist.


    Weihnachten ist mein "Neffe" dran. Der Junge ist 12j und leider liest seine Mutter nicht. Ich hoffe ich finde ein fesselndes Werk.

  • Zitat von "sandhofer"

    Hallo zusammen!


    Interessant finde ich v.a. folgenden Punkt:


    Merkwürdigerweise ist - wenn ich recht gesehen habe - keiner meiner Vorredner darauf eingegangen. Dabei finde ich genau diese pure Konsumhaltung und Lusterwartung bedenklich. Man liest, wie und was man isst: Fast Food.


    Ich denke das liegt daran, dass man immer weniger Freizeit hat und in der wenigen Freizeit dann so viel machen möchte wie möglich.
    Das passiert mir auch manchmal, dass ich mir jede Menge für ein Wochenende vornehme und dann bei allem was ich mache total ungeduldig bin und nichts richtig mache.
    Dann kommt vielleicht noch das Zeitklaugerät Fernseh dazu und schon ist das Wochenende rum. Momo lässt grüßen.

  • Zitat von "sandhofer"

    Non sequitur. Ich z.B. schleppe nie, nie ein Buch mit mir herum. Trotzdem glaube ich zu denen zu gehören, die relativ viel lesen. Überall, und sei es nur für 5 Minuten, die Nase in ein Buch zu stecken, ist meiner Meinung nach eher Zeichen von Fast-Food-Lesen ... :zwinker:


    Ich muss dich zu deiner Arzt-Wahl beglückwünschen, 5 Minuten Wartezeit - so etwas habe ich bisher nur allzu selten bis gar nicht erlebt :breitgrins:

  • Hi!


    Das werden Zahlen präsentiert, die tatsächlich nachdenklich stimmen. Dass wir jemals auf null kommen, glaube ich nicht. Leser wird es immer geben und vielleicht werden es irgendwann auch wieder mehr.


    Woraus die zunehmende Leseunlust entsteht, wäre eine eigene Studie wert. Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen, weshalb sich die Leute immer weniger Zeit für ein Buch nehmen und sehe ein Problem, das damit zu tun haben könnte:
    Egal, wen (aus der arbeitenden Bevölkerung) man fragt: Der Druck steigt fast überall, es wird immer mehr gefordert und gleichzeitig weiss man nie, ob man nicht plötzlich weggespart wird und ohne Job dasteht. Das belastet einerseits und führt andrerseit dazu, dass man sich im Job übermässig einsetzt (Überstunden, noch schneller arbeiten, noch mehr erledigen), meist, ohne Anerkennung dafür zu bekommen. Es wird beinahe erwartet, dass man sich kaputtschuftet - die anderen machen es ja schliesslich auch.
    Und wenn man dann abends nach Hause kommt und todmüde ist, wird einfach die Glotze eingeschaltet. Ein Buch bedeutet schliesslich (noch mehr) Arbeit und das liegt dann geistig nicht mehr drin. Man will abschalten.


    Zitat

    Viele lesen zwar nicht weniger, aber dafür seltener, oberflächlicher - und brechen die Lektüre schneller ab, wenn sie nicht ihren Erwartungen entspricht.


    Das läuft aufs Gleiche hinaus, frei nach dem Motto «Ist ja meine Freizeit, da will ich mich vergnügen und nicht anstrengen.»


    Und am Wochenende «muss» man dann etwas mit Familie/Freunden unternehmen und kann nicht einfach «asozial» in der Ecke sitzen und ein Buch lesen...


    Wie gesagt, dass sind 1. nur meine Vermutungen und 2. sicher nur ein Teil der Wahrheit.
    Es geht eben gerne vergessen, dass einem Bücher auch etwas zurückgeben (im Gegensatz zum TV, wo das eher selten der Fall ist). Aber ganz ohne Hoffnung bin ich nicht. Schliesslich gibt es ja noch uns Leser und wir können ja Werbung fürs Lesen machen, indem wir Bücher verschenken oder ausleihen. Ich kenne da so ein paar Wenigleser, denen ich in dieser Beziehung ab und zu auf die Sprünge helfe. Die sind nachher immer ganz glücklich, wenn sie ein Buch gelesen haben :breitgrins:


    Liebe Grüsse


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Könnte stimmen, was Alfa_Romeo sagt. Wenn ich sehe, dass im Service, wo ich gerade Praktikum mache, ich auch Überstunden schiebe, weil ich zum Teil auch zu gutmütig bin, was passiert erst, wenn ich im festen Lohn und Brot stehe und dann richtig ranklotzen muss um den Job vielleicht zu behalten. Und andere stehen ja noch schlechter mit Schulden und Familie da. Da sind die Ängste sicherlich noch schlimmer.


    Für mich ist aber das Buch eine absolute Entspannung. Wenn der Tag so richtig mies war (wer mit Kundschaft zu tun hat, weiß, dass die nicht immer nett sein können), dann muss ich lesen um mich zu entspannen. Alles andere würde mich verrückt machen.


    Und Freundschaften, wenn die nicht gerade Leseratten sind, versuche ich auch wenigstens zu einigen populäreren Büchern zu bringen. Ein Freund, der früher zum Beispiel nie ein Buch in die Hand genommen hat, kennt heute Harry Potter teilweise besser als ich. Ab und an klappt das, aber nicht immer. Manche Leute sind auch einfach nicht fürs lesen geschaffen (sage ich jetzt einfach mal so). Das muss man auch akzeptieren, aber wenn es klappt, unterstütze ich das Ganze auch gerne (zwei oder drei der sechs Bücher hat er ja von mir, lach).

  • Hallo!
    Es vergeht kein Tag ohne lesen,und wenn ich nur ein paar Seiten lese,es muß sein,sonst geht´s mir nicht gut.Manche(ausser die Leute hier im Forum)können das nicht verstehen.Wenn ich abends mal weg gehe,will ich zu einer vernünftigen Zeit wieder Zuhause sein,um noch ein bißchen zu lesen.Die meisten halten mich für verrückt!
    Also,ich werde nie aufhören zu lesen!!!!!!!!!
    Ciao toni

  • Wie schon gesagt wurde wird es immer Leser/inen geben. Natürlich ist es durch die vielen Technischen möglich keiten weniger geworden. Wenn man mal bedenkt das früher die Menschen keine große Aauswahl an unterhaltungsmöglichkeiten hatten. Doch auch modernität wie wir sie heute kennen bleibt nicht auf ewig. Alles kommt und geht. Dinge die einst waren kommen in einer anderen form teils wieder. Und ich denke das es durch aus auch vieleicht irgendwann wieder mehr Leser/inen geben wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und natürlich ist es auch so das es nicht schlecht ist wenn Bücher bzw. Literatur im allgemeinen schmackhaft gemacht werden. Leider haben auch einfach noch viele aus der Schulzeit schlechter erinnerungen. Nicht in jeder Schule werden die dinge so unterrichtet das es spaß macht, aber auch Lehreicht ist. Ganz bei Null denk ich jedenfalls werden wir nicht ankommen. Es wird immer Menschen geben die gerne lesen, aber auch immer welche die Bücher verabscheuen aus ganz unterschiedlichen gründen.

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky