Peter Carey - Oscar und Lucinda

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    Oscar Hopkins wird Mitte des 19. Jahrhunderts in einem kleinen englischen Städtchen geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter wächst er als Einzelkind bei seinem puritanisch-strenggläubigen Vater auf, einem begeisterten Naturforscher, der sich jegliche weltlichen Freuden versagt und auch seinem Sohn sogar den Genuss eines Weihnachtspuddings verbietet.


    Als junger Mann sucht Oscar sein Glück unter der Obhut eines anglikanischen Pfarrers und beschließt, selbst Theologie zu studieren. Und entdeckt während der Studienzeit seine Leidenschaft fürs Glücksspiel, ob Pferdewetten oder Kartenspiel.


    Auf der anderen Seite des Globus betrauert die australische Einwandererstochter Lucinda Leplastrier den Unfalltod ihres Vaters und hat nur kurze Zeit später auch den Verlust ihrer Mutter zu beklagen; doch überraschend hält sie plötzlich ein beträchtliches Erbe in Händen –- und kauft eine Glashütte, ohne jegliche Ahnung von der Materie zu haben.


    Bei der Rückreise von einem Besuch in London trifft Lucinda, auch sie begeisterte Kartenspielerin, auf dem Schiff einen merkwürdigen rothaarigen jungen Mann aus England, der panische Angst vor Wasser zu haben scheint und im Begriff ist, nach Australien auszuwandern, sein Name ist natürlich Oscar Hopkins. Und so nimmt eine schicksalhafte Beziehung ihren Lauf, die in dem wahnwitzigen Projekt gipfelt, eine gläserne Kirche zu bauen.


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was ich eigentlich von diesem Buch halte. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her, und nicht immer konnte ich den zahlreichen Orts- und Personennamen und den versteckten Anspielungen folgen.


    Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst: blumig und ein wenig altertümelnd, was die heute verstaubt erscheinenden Moralvorstellungen jenes Zeitalters widerspiegelt, die beide Hauptpersonen immer wieder einschnüren, und zu einer authentischen Atmosphäre beiträgt. Manchmal allerdings wurden die ausschweifenden Schilderungen fast zuviel des Guten und der Autor versteigt sich in Nebensächlichkeiten.


    Wenn man über die eine oder andere Länge hinwegliest und nicht zwanghaft versucht, jede einzelne Anspielung begreifen zu wollen, kann man als Leser mit langem Atem, der sich auf eine außergewöhnliche Geschichte einlassen möchte, an diesem Buch durchaus seine Freude haben.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Vor ein paar Tagen habe ich mit dem Buch begonnen und bin noch nicht über Seite 70 hinaus. Ich bin an der Stelle, wo Oscar sich selbst in den Haushalt des anglikanischen Priesters eingeladen hat; parallel dazu beginnt gerade der Lebensweg Lucindas. Inhaltlich spricht es mich noch gar nicht an. Die Handlung ist schwammig und zu wenig konkret. Sprachlich gefällt es mir, immerhin war auch der Übersetzer Dirk van Gunsteren ein Grund, das Buch zu lesen.


    Irgendwas muss das Buch haben, dass es so erfolgreich war. Immerhin hat Carey dafür 1988 den Booker Prize bekommen. Für's Erste lege ich jetzt mal eine Pause ein, aber solche Aussagen



    ... eine außergewöhnliche Geschichte ...


    lassen hoffen und verhindern, dass ich das Buch an dieser Stelle beende.


  • ... und verhindern, dass ich das Buch an dieser Stelle beende.


    Jetzt habe ich es doch abgebrochen, weil ich seit letztem Dezember keine Seite mehr gelesen habe. Wenn ich so wenig Lust auf ein Buch habe, bringt es nichts, mich durchzuquälen, nur um ein Buch auf meiner Booker-Prize-Liste abzuhaken. Schade drum, vielleicht entgeht mir etwas, aber dafür kann ich die Zeit anderer Lektüre widmen.