Louis Begley - Schmidts Bewährung

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    Noch einmal lässt Begley Schmidtie Held eines Romans sein. Wir treffen ihn mit der jungen Carrie und seinen alten Problemen an seiner Seite wieder.
    Mit dem reichen, jüdischen, undurchsichtigen Ägypter Michael Mansour führt Begley nur eine neue Person in den zweiten Band der Geschichte um den ehemaligen New Yorker Anwalt Albert Schmidt ein. Mansour scheint sich in jeden Belang von Schmidts Leben zu mischen und beginnt Carrie zu umgarnen.
    Schmidt verwöhnt die junge Frau und unterstützt sie nach Kräften, so dass aus der Kellnerin eine Collegestudentin mit flottem Cabrio geworden ist. Schmidt und der Leser hegen schon früh Zweifel, ob diese Liebe mit einem Altersunterschied von 40 Jahren von Dauer sein kann.
    Auch Tochter Charlotte spielt wieder eine zentrale Rolle - nachdem Jon sie betrogen hat aus der Kanzlei geflogen ist, hat sie sich getrennt und will sich mit ihrem neuen Partner selbstständig machen. Das Geld dafür soll natürlich mal wieder von Papa kommen.


    Begley erzählt vom Altwerden und Jungsein, von der Schwierigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation. Schmidt selbst kämpft um sein neues weniger einsames Leben, um die Liebe zu seiner Tochter und zu Carrie. Unmerklich wird die Sympathie des Lesers immer mehr auf Schmidts Seite gezogen, vielleicht auch, weil wieder konsequent aus Schmidts Perspektive erzählt wird. Gutmütig-brummelig rückt er seine Millionen raus, lässt sich von Carrie auf der Nase herumtanzen, urteilt im Kopf scharf über seine Umgebung, ohne dies laut zu äußern. Läd in Mansour zum Essen ein, steht er brav auf der Platte.
    Zwar spielt der Roman im selben Milieu wie schon "Schmidt", doch diesmal spielt die New Yorker Society eine weniger bedeutende Rolle, es geht noch mehr um zwischenmenschliches, auch wenn dabei öfter Geld zum Streitfall wird. Zentral ist der Vater-Tochter-Konflikt, der in Schmidts Verhältnis zu Carrie karikiert und reflektiert wird.


    Wie so häufig bei einem zweiten Band erübrigt sich auch hier fast eine Empfehlung: ohne den ersten Band fehlt die Grundlage, wer ihn gelesen hat, weiß was auf ihn zukommt.


    Glauben wir Begley, dass Schmidt sich mit Kätzchen und Stiftung zur Ruhe setzt oder hoffen wir auf einen dritten Band? Eine Käuferin hätte Mr. Begley jedenfalls schon :smile:


    4ratten


    Katia