Ana Menéndez - Loving Che

  • Ana Menéndez - Loving Che ("Geliebter Che")


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    Kurzbeschreibung: (amazon)
    Die wunderbare Liebesgeschichte zwischen einer jungen Malerin und dem Freiheitskämpfer Che Guevara - von ihrer Tochter erzählt


    Die Malerin Teresa lernt Che Guevara am Tag nach Batistas Fall kennen. Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. In ihr verschmelzen auf außergewöhnliche Weise Politik und Erotik, Kunst und Kampf, das Erhabene und das Profane. So wird diese Liebe zu einem Sinnbild der kubanischen Revolution, und das Schicksal des ganzen Volkes spiegelt sich im Schicksal Teresas.


    Meine Meinung:
    Eingebettet in die Geschichte einer jungen Frau, die als Baby mit ihrem Großvater Kuba verlässt, wird in Form von Briefen, Fragmenten und Fotos (!) die Liebe ihrer Mutter Teresa zu Che Guevara (Ja, genau diesem Che!) erzählt. Teresa hätte die Chance gehabt, mit ihrem Vater und ihrer Tochter nach Miami zu fliehen, allein der Liebe wegen hat sie sie nicht ergriffen. Auf der Suche nach ihrer Mutter landet die junge Protagonistin in Kuba, wird dort von dieser erkannt und erhält daraufhin eine Schachtel mit den oben schon erwähnten Briefen. So wird der Leser nach einer passablen Einleitung, die der Beginn eines netten kleinen Romans sein könnte, in ein wirres Durcheinander eines brieflichen Monologes gestoßen, der in prächtiger Sprache die Affaire Teresas schildert. Wobei, "prächtig" ist vermutlich das falsche Wort... Denn es sind eigentlich nur Passagen, die das große Talent der Autorin vermuten lassen

    Zitat

    You were born in the middle of the night and your screams filled me first with awe and then with fear, this new stranger who'd come from me, this new person with her own beating heart.


    Ansonsten werden schöne Schilderungen der Stadt Havanna abgelöst von banalen Schilderungen von Liebesszenen, die irgendwie immer von einem leisen Frösteln begleitet werden, ist es doch Che Guevara, der hier beschrieben wird. Selten habe ich Probleme mit einer realen Person, die in einem Roman als Figur auftaucht. Anscheinend scheint hier der zeitliche Abstand eine größere Rolle zu spielen, als ich vermutet hätte. Oder betrifft dieses unangenehme Gefühl meinerseits nur Che, bzw. diesen Che als Liebenden und Geliebten? Hätte ich mit Che als Romanfigur kein Problem, würde er als Kommandant dargestellt werden? Wohl versucht Menéndez, das Bild nicht komplett einseitig (sein Bart, seine Statur, sein Geruch) zu zeichnen, wohl wacht Che aus einem Albtraum auf und erzählt Teresa von dem Mann, den er exekutieren musste, aber gleichwie reicht das nicht aus um den Eindruck zu kaschieren, dass der hier beschriebene Che wirklich nur ein Abziehbild des realen Ches ist, eine eindimensionale Erscheinung, die nur den selben Namen trägt und nur dadurch Assoziationen hervorruft. Schon während des Lesens dachte ich oft, dass die Geschichte viel gewinnen würde, würde der Geliebte von Teresa irgendein Unbekannter und nicht eben Che sein. Viele Konflikte werden angerissen, aber nie mit letzter Konsequenz geschildert, bleiben immer nur am Rande erwähnt (zB. Teresas schlechtes Gewissen aufgrund des Betrugs an ihrem Mann). Als Leser steht man verloren im Raum, man hat keinen wirklichen Bezugspunkt, keinen Charakter mit dem man sich identifizieren könnte. Am ehesten käme dafür noch die Tochter Teresas in Frage, doch deren Geschichte wird durch die Briefe zu einem bloßen Rahmen degradiert. Vielleicht sind all dies gewünschte Effekte, vielleicht entgeht mir die Genialität des Werkes. Mir erscheint es so, dass zu viele Ideen verpackt auf engstem Raum sich gegenseitig die Luft und den Platz nehmen, sich zu entwickeln (der Roman, der Briefroman, die Suche nach der Mutter, der Geliebte Che, die Künstlerin Teresa...). Der wunderbare Titel, der mich sofort bewogen hat, das Buch zu kaufen, erscheint fast verschwendet...


    Von mir gibt es 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried