George R. Stewart "Leben ohne Ende" (Earth abides)

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  • Hallo Forum,


    ich möchte Euch heute ein Buch empfehlen, dessen Rezension ich schon in einem anderen Forum gepostet habe, aber das tut dem Ganzen ja keinen Abbruch. Das Buch hat mich schwer beeindruckt und tief berührt, deshalb diese "Wiederholung".


    Meines Wissens ist "Earth abides" von 1948 der einzige Sf-Roman des Autors, der von 1895 bis 1980 hauptsächlich in Kalifornien lebte und arbeitete. "Earth abides" wurde 1951 mir dem International Fantasy Award ausgezeichnet, den er meines Erachtens wirklich verdiente.


    Dieses Buch - wiewohl keine Fantasy - ist ein Endzeit-Epos, dessen Motivation vielleicht durch die Zeit und die allgemeine Stimmung nach dem Zweiten Weltkrieg begründet ist.


    Es beginnt mit einer Radiomeldung, dass die U.S.-Regierung des Amtes enthoben wurde. Gleichzeitig wütet weltweit ein Pestvirus und tötet fast die gesamte Menschheit. Der Autor impliziert diese Seuche als Antwort der Natur auf die ungehemmte Vermehrung und Ausbreitung der Menschen (1948!).


    Einige wenige überleben, darunter auch die Hauptperson "Isherwood" (Vorname ist mir entfallen). Eine mögliche Erklärung für sein Überleben ist ein Schlangenbiss, den er an dem Wochenende der Ereignisse allein in den Bergen überlebte. Daher erfuhr er von den politischen Vorgängen erst, als er wieder zurück in die Stadt wollte.


    Was folgt ist eine präzise, stimmige und ungemein fesselnde Beschreibung der Folgen und Ereignisse über einen Zeitraum von ca. 80 Jahren. (Was nun folgt ist kein echter Spoiler, aber mancher möchte vielleicht auch das nicht wissen...)

    G.R. Stewart gelang es ganz vortrefflich zu beschreiben, was mit all’ den technischen Errungenschaften (Kraftwerke, Stromversorgung et c.) passiert und wie sich langsam aber sicher eine andere Art Mensch mit völlig veränderten Wertvorstellungen entwickelt. Mehr möchte ich nicht preisgeben, der Roman hat mich jedoch sehr stark durch seine erzählerischen Qualitäten, seine Detailgenauigkeit und die ausgeprägten Charaktere beeindruckt.


    Der Roman ist 1949 bei Random House und 1982 bei Heyne Bibliothek der SF-Literatur 06/10 erschienen und meines Wissens leider nur noch antiquarisch zu haben. Meine Rezension beruht auf dem Originaltext von 1948.


    Mein Tipp: nicht nur für Liebhaber solcher Szenarien: Lesen!


    Meine Wertung: 5ratten


    --Haddock


    Liest: Scott Sigler "Earthcore"

  • Das Buch kann man aber noch über eine andere Quelle beziehen.


    In der Reihe -Unterwegs in die Welt von Morgen- vom Verlag -Das Beste-(?) gibt es den Roman zusammen mit Störfaktor von Eric Frank Russell zu kaufen.


    Hier mal ein Link zu der Reihe:


    http://de.wikipedia.org/wiki/U…gs_in_die_Welt_von_Morgen


    Gerade bei Ebay werden die Bücher aus dieser Reihe immer recht preisgünstig angeboten.

  • vallenton:


    Zitat

    Das Buch kann man aber noch über eine andere Quelle beziehen.


    Das ist schon richtig, aber nichtsdestotrotz antiquarisch. Ich würde aber, wenn ich es antiquarisch kaufen wollte, die Ausgabe aus der "Weissen" Heyne Reihe (Bibliothek der SF) bevorzugen. Die Cover der "Unterwegs in die Welt von Morgen" Reihe gefallen mir zwar gut, aber die Papierqualität der Bücher liegt knapp über der von recyceltem Klopapier, d.h. die haptische Wahrnehmung ist sehr unangenehm und mich zumindest, stört das beim Lesen.


    Über die Übersetzungsqualität kann ich nichts sagen, obwohl ich die Erfahrung gemacht habe, dass bei den weissen Heyne doch eine gewisse Sorgfalt vorherrschte.


    --Haddock


    Liest: Scott Sigler "Earthcore"