(Ich bin mir nicht sicher, on ich das Buch unter Fantasy oder doch eher unter Horror und Mystery einordnen soll, also bei Bedarf bitte verschieben.)
(Originaltitel: Something from the Nightside)
Inhalt:
John Taylor ist auf den ersten Blick ein ganz normaler, leicht heruntergekommener Privatdetektiv in London. Doch er hat eine besondere Gabe, er findet Dinge. Eines Tages kommt Joanna Barrett in sein Büro und bittet ihn, ihre Tochter Cathy zu finden. Das Mädchen war schon öfter weggelaufen, doch nie so lange wie jetzt. Und nun hat ihre Mutter herausgefunden, dass sie sich in der so genannten Nightside aufhalten soll. Doch niemand will ihr mehr über diesen Ort sagen und so wendet sie als letzte Chance an Taylor. Taylor wurde in der Nightside geboren, ist dort aufgewachsen – und wollte eigentlich nie wieder dort hin zurückkehren. Doch die Geschäfte liefen in letzter Zeit schlecht, er braucht Geld und davon hat Mrs. Barrett eine Menge – also nimmt er den Auftrag trotz aller Bedenken an und stimmt auch zu, dass Joanna ihn begleitet.
Meine Meinung:
Sprachlich kommt die Geschichte eher schlicht daher, flüssig zu lesen, aber nichts Besonderes.
Auch die beiden Hauptcharaktere konnten mich nicht so recht überzeugen. Taylor, der Erzähler der Geschichte ist der typische Privatdetektiv, harte Schale, weicher Kern und 100%ig verlässlich, Joanna die typische gut aussehende, blonde, taffe Geschäftsfrau, die ihre Tochter nicht genug Aufmerksamkeit hat zukommen lassen. Etwas interessanter machen Taylor erst seine Herkunft, über die er selbst nicht viel weiß und seine Vergangenheit in der Nightside, wo er alles andere als ein Unbekannter ist. Einige Nebenfiguren sind, wenn schon nicht unbedingt vielschichtig, so doch zumindest unterhaltsam.
Den größten Teil der Geschichte fand ich recht geradlinig, nicht übermäßig spannend, wenn Joanne und John Cathys Spur von einem Ort zum nächsten folgen. Das ändert sich erst zum Ende hin, wenn dann doch nicht alles ist, wie es zu Anfang schien. Im Übrigen sind einige Stellen nicht unbedingt für empfindliche Mägen geeignet.
Das Beste am Buch ist für mich der Schauplatz, die Nightside selbst, mit ihren düsteren, merkwürdigen und leicht durchgeknallten Orten und nicht weniger seltsamen Bewohnern.
Was genau die Nightside nun eigentlich ist? Ich zitiere (bzw. übersetze, mehr oder weniger):
ZitatDie Nightside ist eine Quadratmeile enger Straßen und Gassen im Zentrum der Stadt[...] Tatsächlich ist die Nightside noch viel Größer, als habe sich der Raum selbst widerwillig ausgedehnt, um all die Dunkelheit und das Böse und die allgemein seltsamen Dinge, die sich dort häuslich eingerichtet haben, aufzunehmen. Es gibt jene, die sagen, dass die Nightside heutzutage sogar größer ist, als die Stadt, die sie umgibt. Was etwas sehr beunruhigendes über die Natur und die Gelüste der Menschen sagt, wen man darüber nachdenkt. Ganz zu schweigen von den nicht menschlichen Gelüsten. [...] Es ist immer drei Uhr Morgens in der Nightside[...] Die Menschen kommen und gehen die ganze Zeit, angezogen von unaussprechlich Bedürfnissen, auf der Suche nach Vergnügen und Diensten, unaussprechlich in der der normalen Welt. [...] Es gibt einen Nachtclub, in dem Sie gegen Bezahlung einen gefallenen Engel auf ewig in einem aus Säuglingsblut gezeichneten Pentagramm brennen sehen können. Oder den Kopf einer enthaupteten Ziege, der die Zukunft in rätselhaften Versen in perfektem jambischen Pentameter voraussagen kann. [...] Alles, was Sie jemals gefürchtet oder sich erträumt haben, läuft irgendwo in den sich wandelnden Straßen der Nightside frei herum[...]Sie können in der Nightside alles finden, wenn es Sie nicht zuerst findet. Es ist ein kranker, magischer, gefährlicher Ort. Wollen Sie immer noch dorthin?
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dieser erste Band in erster Linie der Vorstellung der Nightside und ihrer Bewohner dient. Taylor und Joanna gehen von einem Ort zum nächsten, treffen alle möglichen Personen, nur damit Taylor diese dann lang und breit vorstellen kann. Die eigentliche Geschichte, interessante Dialoge oder vielschichtige Charaktere kommen dabei leider zu kurz.
Da die Nightside jedoch eine durchaus faszinierende Kulisse bietet und auch die Rätsel um Taylors Vergangenheit mein Interesse wecken konnten, würde ich der Reihe durchaus Chancen auf Steigerung einräumen. Vorausgesetzt, der Autor hat den Leser jetzt ausgiebig genug mit seiner Welt bekannt gemacht und konzentriert sich in den nächsten Bänden mehr auf Handlung, Charakterentwicklung, etc.
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