Rascha Peper - Visions of Hanna

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    Amazonbeschreibung: Hanna ist tot – und quicklebendig. Mit einer Yacht vor Afrika verunglückt, hat sie wohl ihr Grab am Meeresgrund gefunden. Doch auch zwei Jahre nach ihrem Verschwinden kommt keiner von Hanna los: Ihr ehemaliger Freund Robin, der in Holland als Taucher arbeitet, ist geradezu besessen von der Idee, ihre Leiche zu bergen. Er trägt Schuldgefühle mit sich herum – weil er Hanna einst seinem Freund Gerard ausspannte, der inzwischen als Meeresforscher in New York arbeitet. Gerard glaubt nicht nur, Hanna im Big Apple an jeder Straßenecke zu erkennen; als er zehntausend Plastik-Badeenten aussetzen lässt, um den Verlauf des Äquatorialstroms zu verfolgen, wird er den Gedanken nicht los, dass eine dieser Enten irgendwo im Meer auf Hanna stoßen wird. Hannas Nichte Emma schließlich würde sich am liebsten ganz in ihre Tante verwandeln. Sie ist so sehr Feuer und Flamme für Hanna, dass sie sich in deren ehemaligen Freund verliebt. Während Emma ebenso trickreich wie verzweifelt versucht, Robin zu verführen, umrundet eine von Gerards Enten das Kap der Guten Hoffnung – und treibt genau auf die Stelle im Atlantik zu, an der Hanna verschwand …


    Ich frage mich ja, ob derjenige, der die Beschreibung geschrieben hat, auch das Buch gelesen hat, aber nun gut. :rollen:
    Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt:


    Gerard lebt in NewYork und arbeitet dort in einem Institut für Meeresforschung. Er ist mit den Menschen dort nie richtig warm geworden und nun hat er sich eine neue Wohnung gemietet, als Untermieter, doch die Vermieter, die eigentlich nach Conneticut wollten, eine polnische Familie namens Babaradsky, hat sich im Abstellraum eingenistet, den sie sich im Vertrag reserviert haben. Gerard kann nie sicher sein, ob sie noch da sind oder nicht, da sie ganz still sind und nur dann aus der Wohnung kommen, wenn er nicht da ist. Außerdem hat Gerard eine außergewöhnliche Vorliebe für Wassertanks.


    Sein Freund Robin arbeitet als Taucher und hat ihm vor Jahren seine Freundin Hanna ausgepannt. Nur dass Hanna dann auch von ihm weggelaufen und mit ihrem neuen Freund auf einer Yacht verunglückt ist. Robin ist besessen von dem Gedanken, Hannas Leiche, die nie geborgen wurde, aus dem Wrack zu holen, um sie in Den Haag zu beerdigen. Weil er es kann. Und um die Freundschaft zu Gerard zu kitten, der seit damals nie mehr mit ihm gesprochen hat.


    Hannas Vater ist ein passionierter Schneider, der heimlich (seine Tochter Eva würde ihn nicht lassen) einen letzten Maßanzug herstellt für einen alten Kunden. Jeden Abend sagt er den Toten in der Reihenfolge ihres Todes gute Nacht und erzählt ihnen etwas, das sie interessieren könnte. Nur bei Hanna klappt das nicht so ganz.


    Der Mann, für den er den Anzug macht, hat ein Problem: Und zwar steigt er in fremde Häuser ein, um sich dort an der Unterwäsche der Bewohnerinnen zu vergehen. Eine Art von Affären, von Liebesbeziehungen, bei der die Frau seine Erwartungen nie enttäuschen kann.


    Hannas Nichte Emma schließlich ist mitten in der Pupertät. (Und ich kann mich nicht erinnern, dass sie irgendwo, auch nur ANSATZWEISE versucht Hanna nachzueifern. Hanna ist die flippige, 'bessere' Schwester ihrer Mutter, das ist alles) Und sie ist verliebt in Robin, der ja so viel älter ist.


    Fazit: Das Buch ist wunderbar verschachtelt. Oft hat man Ah!erlebnisse, wenn man sich bei einer beiläufigen Erwähnung oder Beschreibung an etwas erinnert fühlt, das vor 100 Seiten schon mal erwähnt wurde, in einem ganz anderen Erzählstrang. Alle Personen sind miteinander verknüpft oft auf verschiedene, mannigfaltige Arten. Man kann jede Person vollkommen verstehen und es ist lange her, dass für mich Buchfiguren so lebendig geworden sind. Rascha Pepper hat einen wunderbaren Schreibstil, der zum Träumen einlädt. Am Anfang haben mich besonders die Parts des alten Schneiders interessiert und manchmal wollte ich Emma oder Gerard Teile einfach nur hinter mir haben. In der zweiten Hälfte jedoch (wo das ganze Buch unglaublich an Fahrt gewinnt) haben mir gerade diese beiden besonders viel Spaß gemacht.
    Ich würde sagen, dass es um das Suchen nach Liebe geht, um die vielen verschiedenen Arten, die es gibt. Das Buch erzählt Ausschnitte aus dem Leben dieser miteinander verbundenen Menschen und -was mich sehr gefreut hat- es fühlt sich nicht verpflichtet alles zu einem Ende zu bringen. Wir haben einen Teil ihres Lebens verfolgt und dann lassen wir sie wieder alleine, aber viele Dinge stehen noch im Raum; ungeklärte Fragen und Ereignisse, die ihre Schatten vorauswerfen. Bleibt Gerard in NewYork? Was ist das für ein Brief aus Afika? Wie wird das nächste Gespräch zwischen Robin und Emma verlaufen? Was geschieht nun mit dem Anzugkunden? Können Robin und Gerard je wieder zueinander finden? Und was ist jetzt eigentlich mit Hanna? Es wird doch wohl nicht...


    Ich liebe dieses Buch, aber auf Grund von ein oder zwei Stellen, wo es geringfügige(!) Längen hat gibt's nicht die volle Punktzahl.
    4ratten

    Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.<br />~ A. Einstein<br /><br />Man umgebe mich mit Luxus; auf das Notwendige kann ich verzichten. <br />~ Oscar Wilde

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Hallo Nemo,
    dankeschön für deine Rezension! Da mir "Das Mädchen das vom Himmel viel" von Rascha Peper auch schon so gut gefallen hat steht "Visions of Hana" schon länger auf meinem Wunschzettel.


    PS: Ergänzt du in der Überschrift noch die Autorin? Sonst findet man das Buch nämlich nicht