David Malouf - Die Nachtwache am Curlow Creek

  • Gelesen im Rahmen des "Wir lesen uns rund um die Welt" Projektes: Australien


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    Inhalt:


    Weit ab von jeglicher Zivilisation verbringt eine Handvoll Männer eine schicksalhafte Nacht im australischen Busch am Curlow Creek. Einer von ihnen ist ein entlaufener Häftling, der am nächsten Morgen hingerichtet werden soll, er wird bewacht von drei Hilfspolizisten und einem Polizeioffizier der als Abgesandter des Gouverneurs die Exekution überwachen soll.
    Doch Officer Adair verfolgt auch seine eigenen Ziele: er ist auf der Suche nach seinem Freund aus Kindertagen in Irland, der für ihn wie ein Bruder war und von dem das Gerücht umgeht, er ist jetzt Anführer der Outlaws.
    Während Adair in dieser Nacht versucht, von dem Gefangenen ein paar letzte Informationen zu bekommen, hängen die drei anderen am Lagerfeuer ihren eigenen Gedanken nach und erzählen sich Geschichten.


    Über den Autor:


    David Malouf wurde 1934 in Brisbane geboren und arbeitete in den sechziger Jahren als Hochschullehrer in England und Australien. Seine Bücher sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, sein bekanntester Roman "Jenseits von Babylon" erhielt den Impac-Preis. Malouf lebt momentan in Sydney.


    Meine Meinung:


    Meine Meinung hat sich im Laufe des Buches mehrfach geändert. Am Anfang dachte ich, das ist ein Roman, der wahrscheinlich eher Männer anspricht. Die Lebensbedingungen im australischen Busch sind hart, die Sprache und Gedanken der Männer sind eher derb und die Stimmung hat etwas Gewalttätiges, das nur mühsam unterdrückt werden kann.
    Dann entspinnt sich aber in den Gedanken des Officers eine zweite Geschichte, in der er sich immer wieder zwischen Wachen und Schlafen findet: Er erinnert sich zurück an seine Kindheit und Jugend in Irland, vor allem an seine große Liebe, mit der ihn nur noch Briefkontakt verbindet und die eigentlich auf einen anderen wartet. In diesen Teilen ist es fast ein Liebesroman. Im Laufe des Buches wird klar, dass die beiden Handlungsstränge eng miteinander verknüpft sind.
    Der Schluss dann war verwirrend und eher märchenhaft, so dass ich mich frage, ob ich etwas überlesen habe oder den Sinn des mir bis dahin völlig logischen Inhalts nicht verstanden habe...


    Bei den Charakteren war ich oft hin und her gerissen. Einerseits sehr gut beschrieben, andererseits so unlogisch handelnd. Und während bei dem Gefangenen besonders herausgestellt wurde, dass es eben nicht nur gut und böse gibt, verkörpert Adair dann doch wieder den strahlenden Helden. Dieses Buch zu bewerten fällt mir wirklich schwer, da es einige Dinge gibt, die mir sehr gut gefallen haben, während ich anderes als eher mühsam empfunden habe. Auf alle Fälle werde ich aber noch "Jenseits von Babylon" von diesem Autor lesen.


    3ratten