Klaus Mann - Flucht in den Norden

  • Meinung im Rahmen der SUB Wette:


    Titel:Flucht in den Norden
    Autor: Klaus Mann


    Allgemein:
    287 S.; Rowohlt Taschenbuchverl.; 8.90 €


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:
    Das Buch erzählt vom Schicksal einer jungen Deutschen, die mit den Kommunisten sympathisiert: Johanna flieht vor dem Terror des Naziregimes nach Finnland und verliebt sich dort in den Gutsbesitzer Ragnar. Doch das Liebesglück im hohen Norden währt nur kurze Zeit- dann erreichen Johanna Nachrichten von ihren nach Paris geflüchteten Genossen. Sie wird gebraucht im Wiederstandskampf, und sie entscheidet sich schweren Herzens, dem Ruf ihrer politischen Freunde zu folgen und Ragnar zu verlassen.



    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist der erste den Klaus Mann im Exil geschrieben hat. So verwundert es sicher nicht das Johanna- die Hauptfigur - Deutschland aus politischen Gründen verlassen hat. Auch der Handlungsort ist nicht ganz zufällig gewählt denn Klaus Mann hat kurz vorher in Finnland einige Zeit verbracht. Auch sonst scheint vieles Biographisch angehaucht, so ist auch die Liebesgeschichte keine Glückliche. (In Finnland war der Autor in Hans Aminoff verliebt, dem er den Roman ursprünglich widmete) Johanna ist sehr idealistisch auch wenn sie dem Leser eher so vorkommt als ob sie den Idealen ihres Bruders folgt und nicht so sehr ihren eigenen. Dennoch überzeugt ihre Beschreibung mich voll und ganz. Gerade ihre Unvollkommenheit wirkt auf mich überzeugend. So sind auch die anderen Figuren nicht überkonstruiert.
    Klaus Mann streift auch den damaligen politischen Wind im Ausland(der ja dem Nationalsozialismus gar nicht so abgeneigt war, wie es manche Länder gerne hätten), in dem er einen teil seiner Figuren auch positives über die politische Lage im Deutschland von 1934 sagen lässt. Die Geschichte an sich hat von Anfang an etwas sehr melancholisches an sich. Der Stil liest sich verständlich, aber auch sehr schön wie ich finde, manche Szenen lesen sich wie im Traum formuliert. (Wobei man sich da schon fragen kann was Klaus Mann genommen hatte als er schrieb ;) ) Mich hat die Liebesgeschichte zwischen Johanna und Ragnar sehr berührt, auch wenn doch am Ende der politische Gedanke im Vordergrund steht. Was sicherlich auch die Absicht des Autors war.


    4ratten


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah