Auf den Spuren von Efraim Langstrumpf
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Rückentext: Generationen von Lesern haben sie geliebt: Pippi Langstrumpf und ihren seefahrenden Vater, den schwergewichtigen König von Taka-Tuka-Land. Ihn gab es wirklich – und den Schatz auf der Insel auch. Ein schwedischer Abenteurer namens Carl Pettersson war die Vorlage für Astrid Lindgrens Kinderbuchfigur.
Joakim Langer und Hélena Regius haben sich auf seine Spuren begeben und dabei Erstaunliches zu Tage gefördert. Eines kann man mit Sicherheit sagen: Die Geschichte des Carl Pettersson alias Efraim Langstrumpf ist fast so unglaublich wie die der Pippilotta Viktualia Rollgardina Langstrumpf selbst!
Meine Meinung: Das Buch umfaßt mehrere, klar voneinander geschiedene Abschnitte. Zunächst berichten die beiden Autoren, wie sie jeweils mit Carl Pettersson »bekannt« geworden sind. Dann schildert Joakim Langer die Recherchereise nach Papua-Neuguinea. Hélena Regius erzählt anschließend das Leben von Carl Pettersson nach, und zu guter Letzt gibt Langer noch einen Einblick in Kontakte und neue Informationen, die sie nach den Zeitungs-, Radio- und sonstigen Berichten erreicht haben. Diese Abschnitte sind mehr oder weniger interessant und unterschiedlich gut geschrieben.
Joakim Langers Bericht, wie er auf Carl Pettersson aufmerksam wurde, war durchaus witzig. Wer kann schon sagen, daß ihn eine Zeitungsartikelsammlung des Vaters in schlafloser Nacht auf die Spuren des Vorbilds einer solchen Literaturfigur gebracht hat? Die Geschichte von Hélena Regius hingegen war dagegen geradezu langweilig. Ob das ihrer wissenschaftlichen Ausbildung als Anthropologin und Kunstwissenschaftlerin geschuldet ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Die Reisebeschreibung war nett, blieb aber für meinen Geschmack etwas oberflächlich. Hier wäre mehr vielleicht wirklich mehr gewesen. Andererseits hätte dieses »Mehr« wahrscheinlich nicht viel mit Pettersson, seinem Leben und seiner Familie zu tun gehabt, und wäre daher doch etwas fehl am Platz.
Am meisten interessierte mich im Vorfeld natürlich Carl Petterssons Lebensgeschichte. Dieser Abschnitt hat leider große Schwächen. Für die vielen Fehler kann die Autorin nichts, da hätte ein gründliches Lektorat Wunder gewirkt. Aber auch davon abgesehen ist dieser Part eher enttäuschend. Die Auswertung der (wohl spärlichen) schriftlichen Quellen hätte man besser einem Historiker überlassen, der gelernt hat, damit umzugehen. Auch wird das Leben Petterssons nicht stringent erzählt. Regius springt häufig zwischen verschiedenen Anekdoten und Zeitpunkten hin und her, so daß ich manches Mal Schwierigkeiten mit der Chronologie bekam. Eine Eliminierung der – daraus resultierenden – Doppelt-, Dreifach- und Noch-Mehrfacherwähnungen hätte den Text beträchtlich gekürzt, ohne ihn deswegen sinnärmer zu gestalten.
Der Abschlußabschitt rundet wenigstens die »Rahmengeschichte« der Spurenverfolgung und Entstehungsgeschichte dieses Buches ab und geht auch in der Länge in Ordnung. Ein Anhang enthält dann nochmals einen Lebenslauf Carls sowie Quellen- und Bildnachweis.
Als Fazit kann ich für mich festhalten: Idee wunderbar, Ansatz durchaus gelungen, Ausführung über weite Teile eher schwach. Schade, denn so reicht es insgesamt nicht für mehr als
Schönen Gruß,
Aldawen