[Frédéric Dard:] San-Antonio chez les gones

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  • Hallo zusammen!


    San-Antonio ist Kommissar bei der fanzösischen Polizei. Offenbar - ganz genau erklärt wird dies dem Leser meines Wissens nie - eine Spezialeinheit. Denn bald ist San-Antonio als Geheimagent hinter dem Eisernen Vorhang tätig, bald klärt er Verbrechen in der französischen Provinz auf.


    Letzteres ist hier der Fall. Nach einem lebensgefährlichen Einsatz in Ostdeutschland hätte San-Antonio eigentlich Urlaub verdient. Er kriegt ihn sogar, den Urlaub. Doch nicht für lange. Schon bald taucht sein Untergebener, Inspektor Bérurier, bei ihm auf. In Grangognant-au-Mont-d'Or, 30 km von Lyon, sind zwei Schüler verschwunden und ihr Lehrer wurde ermordet aufgefunden. Die lokale Polizei tappt im Dunkeln und wird von der Presse zur Schnecke gemacht. Also wird die Spezialeinheit des "Alten" (so nennt San-Antonio seinen Chef und nie erfahren wir seinen richtigen Namen) angefordert.


    San-Antonio bricht seinen Urlaub ab und zusammen mit Bérurier geht er inkognito in die Provinz. Bérurier als neuer Schulmeister, San-Antonio als dessen Bruder. Nun ist Bérurier nicht gerade eine intellektuelle Leuchte vor dem Herrn; Fressen und Saufen und seine dicke Frau Berthe liegen ihm bedeutend näher als die Beschäftigung mit geistigen Dingen. So erschöpft sich sein Unterricht im Spielen von Karten und Trinken von Weisswein mit seinen Schützlingen, Annehmen von Bestechung in Form von Speckseiten oder Schnaps von deren Eltern ("Dieser Schnaps, ah ... dafür gibt's eine 18 in Geschichte!" *ggg*), während San-Antonio sich an die hübsche Kollegin heranmacht. Gerade, als diese schwach werden könnte, schmeisst ihm aber ein übel gelaunter Zeitgenosse eine Handgranate vor die Füsse, die er gerade noch wieder aus dem Fenster zurückwerfen kann, bevor sie explodiert. Und ab da geht es rund.


    San-Antonio ist gleichzeitig Parodie auf Kriminal- und Agententhriller à la James Bond oder The Saint und Transportmittel des Autors für Digressionen über Gott und die Welt. In einem saloppen, äusserst umgangsprachlichen Französisch verfasst und oft mit Wortwitz versehen, der weh tut. Politisch absolut unkorrekt - schon für die 60er Jahre, in denen die meisten "San-Antonio" geschrieben wurden. Und für jene Zeit auch ganz schön "gesalzen" und flutschfreudig.


    Ideale Lektüre beim Warten aufs Grünlicht an der Ampel!


    Edit: Hamma dat Wichtigste doch glatt vergessen :breitgrins: :

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    Edit: Ich habe den Betreff zurück geändert. Es besteht kein Grund zu einer Änderung ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von sandhofer ()

  • Vorausgesetzt man ist der französischen Sprache mächtig.
    Erscheint das Buch auch auf deutsch?


    Es gibt ein paar "San-Antonio" auch auf Deutsch. Welche es sind, und ob dieser dabei ist, entzieht sich meiner Kenntnis ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)