Titel: Verlangen
Autor: Jeanette Winterson
Allgemein:
224 S.; Berliner Taschenbuchverlag; Preis unterschiedlich
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Inhalt: (Klappentext)
Henri vergöttert Napoleon, und um dem Kaiser nahe zu sein, lässt er sich an werben. Doch Henri taugt nicht zum Soldaten, stattdessen avanciert er zum Hähnchenbrater Ihrer Majestät. Er begleitet Napoleon auf dem Russlandfeldzug und sieht sich schließlich von seinem Idol enttäuscht. Zur selben Zeit durchstreift die schöne Villanelle mit ihrem Boot die Kanäle von Venedig, beobachtet das Glücksspiel und verkleidet sich als Mann. Sie verliebt sich in eine Frau, an die sie ihr Herz verliert. Henri und Villanelle begegnen sich. Sie schickt Henri los, das Herz zurückzuholen. Er findet es in einem Wandschrank und bringt es der jungen Frau zurück.
Meine Gedankengänge:
Was für ein schönes Buch! Für mich sind Wintersons Romane immer totale Wohlfühlbücher. Mit "Verlangen" geht es mir wieder genauso.
Die Atmosphäre ist melancholisch, sehnsuchtsvoll, irgendwie geheimnisvoll und ein wenig mystisch. Legenden, geschichtliche Wirklichkeit und phantastische Elemente, die mich ein wenig an die Phantastik des 19. Jahrhunderts erinnern, vermischen sich. Irgendwie ist es schwer zu beschreiben... Die geschichtlichen Ereignisse und Personen sind eher nur am Rande wichtig, interessanter sind da schon die beiden Hauptfiguren deren Leben sich kreuzen und die durch ein besonderes Band miteinander verbunden werden.
Die Autorin spielt mit den Geschlechterrollen und verwischt sie, auch der Begriff Liebe bekommt bei ihr eine besondere Bedeutung. Ebenso verwischen die Grenzen von Wirklichkeit und Illusion. Alle phantastischen Elemente kommen einem so normal vor und man wundert sich gar nicht weiter dass sie vorhanden sind, sie passen sich einfach perfekt in die Geschichte ein und ergänzen sie wunderbar.
Mich hat dieser Roman sehr berührt und in mir ein Gefühl von herbstlich-winterlichem Wohlbehagen ausgelöst.
EDIT
Ich habe den Betreff geändert. LG, Seychella