Titel: Wenn die Erinnerung kommt
Originaltitel: Quand vient le souvenir....
Autor: Saul Friedländer
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: Februar 2007
Seitenzahl: 191
ISBN: 3406420532
Preis: 10.90 EUR
Der Autor:
Saul Friedländer ist Professor für Geschichte an der Universität Tel Aviv und an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Geboren wurde er 1932 in Prag als Kind deutschsprachiger Juden. In diesem Jahr, in 2007, erhält er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Meine Meinung:
In seinem Erinnerungsbuch beschreibt Saul Friedländer auf eindrucksvolle Weise seine Flucht vor den Nazis, den Verlust der Eltern. Immer wieder betrachtet er diese Zeit aus der Perspektive der Jahre 1973 und 1977. Man merkt, dass er auch noch in diesen späten Jahren sehr unter dem Verlust der geliebten Eltern gelitten hat, manche Wunden werden schließen sich nur sehr oberflächlich, Friedländers Buch ist ein Beleg für diese These. Saul Friedländer hat diese schwere Zeit als vermeintlicher Katholik überlebt. Seine Eltern gelang es, ihn in einem katholischen Kinderheim unterzubringen, sich selbst hatte sie nicht mehr retten können. Saul Friedländer wendet sich dann aber in einem für in sehr schweren Prozess wieder dem Judentum zu.
Den Staat Israel liebt er mit einer kritischen aber tiefen Zuneigung. Trotz seiner sehr schweren Vergangenheit ist sein Blick durchaus optimistisch in die Zukunft gerichtet. Auch dem Land seiner Peiniger hat er die Hand zur Versöhnung entgegen gestreckt. Es ist ein ergreifendes Buch, dass man während des Lesens ab und an mal sinken lässt um den eigenen Gedanken Raum zu geben, dass soeben Gelesene zu verarbeiten, wenn ein Verarbeiten überhaupt möglich ist.
Saul Friedländer hat ein sehr empfehlenswertes Erinnerungsbuch geschrieben.
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