Titel: Hamburger Hochbahn
Autor: Ulf Erdmann Ziegler
Verlag: Wallstein Göttingen
Erschienen: März 2007
Seitenzahl: 329
ISBN: 3835300962
Preis: 19.90 EUR
Der Autor:
Ulf Erdmann Ziegler wurde 1959 geboren und lebt in Frankfurt am Main. Er ist Autor der biographischen Erzählungen in „Eigenes Leben. Ausflüge in die unbekannte Gesellschaft, in der wir leben“. Ferner schrieb er essayistische Arbeiten zu Kunst und Gestaltung.
Worum geht es?
Zieglers Roman handelt von Flüssen und Städten, von Zünften und Künsten, Konkurrenz und Eifersucht, von Liebe zu zweit und Liebe zu dritt. Er erzählt die Geschichte einer Freundschaft, die in einer kleinen Stadt ihren Anfang hat und in einer Großstadt endet, wie so viele andere Geschichten auch. So beschreibt der Klappentext dieses Buch.
Meine Meinung:
Dieses Buch erobert seine Leser auf leisen Sohlen, es kommt nicht mit lautem Trommelwirbel daher, es ist vielmehr ein stilles Buch, was durchaus Gefahr läuft, unter all den marktschreierischem Gedöns unterzugehen, welches sich Literatur nennt. Ulf Erdmann Ziegler schreibt wohl so wie er auch spricht – ruhig, leise, manchmal vielleicht ein wenig zu lese, sich bescheiden im Hintergrund haltend. Dazu ist er auch ein Sprachästhet, aber nicht in dieser selbstverliebten Weise eines Martin Walser, Ziegler spielt mit Worten, einfach auf eine sehr lesenswerte und beeindruckende Art und Weise. Jedes Wort steht da wo es hingehört, primitive Wortspielereien sind nicht sein Ding. Was mich ein wenig störte, war der teilweise etwas übertriebene Bezug auf Hamburg. Die dort genannten Straßennamen oder die anderen Hamburgensien werden Hamburgern sicher etwas sagen, für einen Leser beispielsweise in Erlangen, Dresden oder meinetwegen auch in Klagenfurt mag das eher von nicht so großem Interesse und Wiedererkennungswert sein. Vielleicht hätte er dann aber auch den Titel erklären sollen. Die U-Bahn in Hamburg heißt Hochbahn (Hamburger Hochbahn AG) aber im täglichen Sprachgebrauch gewinnt die Bezeichnung „U-Bahn“ doch immer mehr an Boden.
Mir hat dieses Buch von Ziegler rundherum gut gefallen, die Schilderung seiner handelnden Personen nimmt er mit der ihm eigenen Sorgfalt und Zuneigung vor. Offenbar scheint ihm jede seiner beschriebenen Personen ein wenig ans Herz gewachsen zu sein. Interessant darüber hinaus seine kleinen Ausflüge in die Kunst und in die Architektur.
Ein Buch, das ich ohne Wenn und Aber empfehlen kann. Falls es jemanden wider Erwarten nicht gefallen sollen, dann tut es mir leid – mehr nicht.
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