Malin Schwerdtfeger - Delphi

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dora.

  • Hallo!


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    Inhalt (von amazon):


    Alles beginnt in Delphi: Die verwackelten Bilder einer Amateurkamera zeigen einen Mann, der vor dem Apollontempel eine Rede hält. Zwei Kinder spielen zwischen den Ruinen der Orakelstätte. Es sind die Geschwister Linda und Robbie, die von der Mutter gefilmt werden, während ihr Vater, ein Archäologe, sie in die antike Sagenwelt einführt. Die beiden jüngeren Schwestern sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren, und doch sind sie schon mit dabei, denn eine von ihnen ist die Erzählerin. Mühelos setzt sie sich über Zeit und Raum hinweg und entspinnt die Geschichte einer Familie von Getriebenen, die sich aufmachen, die Welt zu verstehen und ihre eigene Rolle darin zu finden. Der Vater hastet von einer Ausgrabungsstätte zur nächsten und sucht nach der »stillen Stadt unter der Erde«. Die Mutter schließt sich einer jüdischen Sekte an, um ihrem Leben einen Sinn zu geben und eine andere Liebe zu finden. Währenddessen konstruieren sich Linda und Robbie, von den Eltern hin- und hergeschoben, ihre eigene, unverrückbare Welt. Sie kultivieren ihre Unabhängigkeit und kommen doch nicht voneinander los. Als Francis in ihr Leben tritt und sich beide in ihn verlieben, werden sie auf dramatische Weise mit dem Glück und gleichzeitig mit dem Tod konfrontiert. In kunstvoller Verschränkung von Räumen und Zeiten erzählt Malin Schwerdtfeger eine fesselnde Familiensaga von antikem Zuschnitt aus einer ungewöhnlichen Perspektive - der einer Toten.


    Teilnehmer:


    dubh
    Tina
    dora
    wolves
    Claudi
    Struppi


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo :winken:


    heute habe ich mit Delphi angefangen und habe die Kapitel Delphi und Mount Scopus gelesen.


    Delphi
    Beim lesen hatte ich fast diesen kleinen 3-Minuten Film vor Augen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie die Bilder schön flackern und alles irgendwie sehr verschwommen ist.
    Den Satz unserer, bis jetzt, namenlosen Ich-Erzählerin habe ich mir unterstrichen: Ich wurde geboren, um zu sterben, eines Abends, am Meer.Natürlich stirbt jeder mal. Und dafür muss man ja auch geboren sein, aber das so in einem Satz zu lesen, hat mich irgendwo nachdenklich werden lassen und auch neugierig auf die Geschichte die sich dahinter verbergen wird.

    Mount Scopus
    Das eine 10-jährige bei der Geburt ihrer Schwester dabei sein darf, fand ich doch ziemlich herb. Wenn ich mir überlege, dass dabei doch schon die Erzeuger wie Fliegen umkippen können, wie muss das erst auf eine so junge Person gewirkt haben? Und dann sieht man noch die eigene Mutter auf eine Art, wie man es eigentlich gar nicht sehen will.


    Irgendwie witzig, dass Linda und Robbie so einfach Studiengänge besuchen können. Keiner zweifelt an, dass die beiden, obwohl sie nur halb so alt wie der Durchschnitt sind, dort studieren können. Aber es scheint zu funktionieren.
    Den Satz über die Caféteria habe ich mir auch noch unterstrichen: "Dort ging es darum, wer und wie jemand war, und darum herauszufinden, warum er so war und ob man auch so sein wollte."


    Ich bin schon auf eure Eindrücke gespannt!


    So langsam werde ich sehr müde und die Konzentration läßt ziemlich nach. Es wird Zeit ins Bettchen zu gehen.


    Gute Nacht und liebe Grüße
    wolves
    gaehn

  • Hallo,


    ich habe heute mit dem Buch angefangen, bin aber noch nicht allzu weit gekommen, da ich heute ersteinmal im Kino war.
    Ich bin bis 2. Mount Scopus gekommen.


    Die Kinder haben es nicht leicht, denn wie es scheint, wechseln sie nicht nur alle Nase lang, den Wohnort, sondern auch gleich das Land. Da ist es fast unmöglich Freunschaften zu schließen und diese dann auch zu halten. Das erklärt auch, warum Robbie so sehr an seine Schwester gebunden ist. Sie ist eine der wenigen menschlichen Konstanten in seinem Leben.
    Das die beiden an der Uni an Vorleseungen teilnehmen und nebenher die Schule schwänzen, ohne daß es jemand mitbekommt erscheint mir dagegen sehr unwahrscheinlich.
    Ich kann momentan das Buch weder positiv noch negativ bewerten, da bis jetzt noch nicht allzuviel geschehen ist. Manchmal verwirren die etwas zu langen Sätze und ich muß manche noch einmal von vorne beginnen.
    Das erste Kapitel finde ich etwas verwirrend.


    Tina

  • So ich habe heute mittag etwas weitergelesen.


    2. Die Begegnung


    Susanne hat anscheinend die Anfänge eines Jerusalem-Syndroms. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wie sich eine Nichtjüdin, welche anscheinend noch nicht einmal die Grundbegriffe der jüdischen Religion kennt und versteht, für das orthodoxe Judentum begeistern. Das finde ich sehr extrem und vermute mal, daß sie in ihrem Leben dringend einen Halt braucht. Vielleicht bekommt auch ihr das viele umziehen nicht und sie sucht nun ihren Halt in einer Glaubensgemeinschaft, aber ausgerechnet unter Orthodoxen, das erscheint mir doch sehr unglaubhaft, zumal diese meist nicht gerade fremdenfreundlich und eher sehr mißtrauisch sind.


    Tina

  • Hallo zusammen,
    mit dem ersten Teil ergeht es mir wie Tina, ich musste verschiedenes noch einmal lesen, um zu begreifen, was eigentlich geschrieben ist.

    Zitat

    Das die beiden an der Uni an Vorlesungen teilnehmen und nebenher die Schule schwänzen, ohne daß es jemand mitbekommt erscheint mir dagegen sehr unwahrscheinlich.


    Ganz genau!
    Und auch die Geschichte mit der verliebten Freundin, vertraut sich eine Studentin einem 11-jährigen Mädchen an? :rollen:


    dora

  • Hallo,
    da bin ich wieder und ich bin mir zeimlich unsicher, was ich von dem Buch halten soll.
    3. Das Leben ist eine schmale Brücke
    Ich finde es schlimm wie Robbie Linda schikaniert und die Mutter scheint es nicht mutzubekommen, oder es ist ihr egal. Die einzige, die sich je für Linda gegen ihren Bruder eingesetzt hatte, war die Lehrerin in der Grundschule. Meines Erachtens hat die ganze Familie einen kompletten Sprung in der Schüssel.


    4. Hotel Apollon
    :rollen:Manchmal habe ich einfach das Gefühl, daß ich zu doof bin um zu kapieren was mir die Autorin sagen möchte und in diesem Kapitel war es ganz besonders verwirrend. Hat einer von Euch einen Zugang zu diesem Kapitel gefunden? Oder stehe ich alleine auf dem Schlauch?


    Ich habe ja immer noch die Hoffnung, daß sich einiges demnächst von selbst erklären wird.


    Tina, die momentan froh ist, daß das Buch nicht allzu viele Seiten hat.

  • Hallo,


    ihr schreibt mir aus der Seele. Ich weiß auch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll und den einen oder anderen Abschnitt lese ich, genauso wie ihr, zweimal, um zu begreifen was mir die Autorin da erzählen will.


    Vieles erscheint mir einfach nur unlogisch. Da bin ich auch drüber gestolpert:


    Und auch die Geschichte mit der verliebten Freundin, vertraut sich eine Studentin einem 11-jährigen Mädchen an? :rollen:


    Ich kämpfe mich gerade durch das 2. Kapitel durch und überlege auch, warum sich jemand ausgerechnet Halt beim orthodoxen Judentum sucht. Vielleicht sind ihr die vielen Umzüge nicht bekommen und sie sucht etwas Halt und Ruhe? Und ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, dass man so einfach, aus den schon von Tina beschriebenen Gründen, Zugang in einer orthodoxen Glaubensgemeinschaft findet.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo :winken:


    3. Kapitel - Das Leben ist eine schmale Brücke
    Das Verhältnis von Robbie zu seiner Schwester Linda ist ja wirklich etwas "ungewöhnlich". Geschwisterliche Auseinandersetzungen und das messen von Kräften und wer hat die Oberhand, empfinde ich ja irgendwo noch als normal. Aber Robbie scheint da noch ein Stück darüber hinaus zu gehen. Er beschreibt sein Verhältnis zu seiner Schwester der Lehrerin gegenüber so:

    Zitat

    "Ich bewache sie", sagte Robbie.


    Die Lügen Schoschana (allein schon ihr Name) gegenüber Joscheved empfinde ich kraß. Warum hat sie so Probleme damit die Wahrheit zu sagen? Warum sagt sie ihr nicht einfach ich bin keine Jüdin, aber ich interessiere mich für den jüdischen Glauben. Ich bin jetzt wirklich nicht sehr gläubig, aber ich würde es als sehr merkwürdig ansehen, wenn jemand in die katholische Kirche gehen würde, das Abendmahl einnehmen, alle christlichen Feste entsprechend feiert, sich als Christin ausgibt und dann kommt zum Schluss raus, dass es keine Christin wäre.
    Da bin ich ja mal gespannt, wie ihre neue Freundin darauf reagieren wird. Und dann verleugnet sie auch noch (ausgerechnet bei orthodox glaubenden Menschen), dass sie Witwe ist. Eine Lüge türmt sich auf die nächste.
    Da hat Tina mehr als Recht mit ihrer Aussage:

    Zitat von "Tina"

    Meines Erachtens hat die ganze Familie einen kompletten Sprung in der Schüssel.


    Kapitel 4 - Hotel Apollon
    Damit ist es doch klar, Schoschana hat schon immer einen Sockenschuß gehabt. Sie scheint sehr antriebslos zu sein und an ihrer Situation nicht sehr viel ändern zu wollen. Das Verhältnis zu ihrem Mann, der mir eher weltfremd vorkommt (nur weiß man von ihm nicht viel, um ihn besser beurteilen zu können) scheint auch nicht das beste zu sein.
    Es ist ein merkwürdiges Kapitel. Zum einen habe ich es gestern abend mit einer gewissen Faszination gelesen, zum anderen frage ich mich was das alles eigentlich soll.


    Kapitel 5 - Spätmittelalterliche Gerichtsprotokolle
    Als Studentin würde ich mir auch meine Arbeit von einer 11-jährigen schreiben lassen, ohne es wenigstens einmal durchgelesen zu haben. :vogelzeigen:
    Dafna scheint ja wirklich eine mehr als naive Person zu sein. Jetzt ist sie schwanger und der Meinung Udi braucht es nur zu wissen und er wird sie endlich heiraten.
    Was hält ihr eigentlich von diesem Reinigungstrieb von Schoschana? Versucht sie ihr Leben neu zu ordnen? Alles reinzuwaschen? Das ist ja schon streckenweise krankhaft!
    Verstehe ich den Schluss des Kapitels richtig, dass das Baby (wie kommt man um Himmels Willen darauf, ein Baby in dieser Hitze herumzuschleppen?) ohnmächtig wurde. Wurde da auch noch ein Schuß auf Linda abgegeben?


    So wirklich glücklich bin ich mit dem Buch nicht. Es stört mich nicht, wenn ich mich an den Personen reibe, ganz im Gegenteil :breitgrins: , aber ich habe auch nicht das Gefühl etwas sehr gutes zu lesen. Ach, ich kann es nicht wirklich beschreiben, was mich stört. Mir fehlt einfach etwas.


    Wie kommt ihr voran?


    Liebe Grüße
    wolves

  • Oh nein, ich Idiot habe mir diese Leserunde im Kalender nicht notiert und war ganz überrascht, als ich auf einmal den Thread dazu sah.
    Also ich habe weder angefangen, noch mir das Buch besorgt. Sorry, aber ich werde es wohl auch nicht mehr schaffen, hier noch einzusteigen. Lese momentan eh schon zwei Bücher parallel, wegen 2 anderen Leserunden. Tut mir wirklich leid, ich bin normalerweise ordentlicher mit meiner Terminplanung.


    Euch allen viel Spaß


    LG
    Claudi

  • Kapitel 4 - Hotel Apollon
    Damit ist es doch klar, Schoschana hat schon immer einen Sockenschuß gehabt. Sie scheint sehr antriebslos zu sein und an ihrer Situation nicht sehr viel ändern zu wollen. Das Verhältnis zu ihrem Mann, der mir eher weltfremd vorkommt (nur weiß man von ihm nicht viel, um ihn besser beurteilen zu können) scheint auch nicht das beste zu sein.
    Es ist ein merkwürdiges Kapitel. Zum einen habe ich es gestern abend mit einer gewissen Faszination gelesen, zum anderen frage ich mich was das alles eigentlich soll.


    Ich würde einfach mal sagen, daß entweder Susanne und ihr Mann nie hätte Kinder bekommen dürfen, da sie anscheinend gar nicht in der Lage sind sich ausreichend mit ihnen zu beschäftigen oder es vielleicht sogar gar nicht wollen.
    Ich habe dieses Kapitel so verstanden, daß Linda und Robbie mit Artemis und Apollon verglichen werden, aber ich weiß nicht warum.



    Kapitel 5 - Spätmittelalterliche Gerichtsprotokolle


    Was haltet ihr eigentlich von diesem Reinigungstrieb von Schoschana? Versucht sie ihr Leben neu zu ordnen? Alles reinzuwaschen? Das ist ja schon streckenweise krankhaft!
    Verstehe ich den Schluss des Kapitels richtig, dass das Baby (wie kommt man um Himmels Willen darauf, ein Baby in dieser Hitze herumzuschleppen?) ohnmächtig wurde. Wurde da auch noch ein Schuß auf Linda abgegeben?


    Da habe ich auch gedacht, Mädel Du gehörst ganz dringend auf die Couch. Diese Aktion, also sie alles in Putzwasser ertränke und sämtliche Spielsachen wegschmiß, war einfach eine völlig inadäquate REaktion. Ich habe beim Putzen auch schon den Rochus bekommen, wenn ich das Gefühl hatte, daß ich die ganze Woche schwer in der Klinik geschufftet habe und dann am Freitagabend oder Wochenende Dreck weggemacht habe, der nicht sein muß, wie eben Saftflecken, die man, wenn man was verschüttet einfach aufwischen kann und nicht darauf wartet, daß die blöde Mutter ankommt und alles ohne Murren und Knurren wegputzt, aber so müsste ich mich heute noch das erste Mal verhalten. Ich knotter und brummel dann vor mich hin, bin auch mal ein bißchen ruppich, aber das war dann auch das höchste der Genüsse. Mensch bin ich eine nette Mutter. :breitgrins:
    Aber mal im Ernst. Ich glaube Susanne hat vielleicht eine ganz furchtbare Erfahrung in ihrem Leben gemacht, die so hat werden lassen. Ich habe immer das Gefühl, daß das Buch bis jetzt noch nicht alles verrät, was vielleicht zuvor geschehen ist, um einem vielleicht das Gefühlzu geben, diese Frau wirklich wie ein Fremder zu erleben, der nichts von ihrer Lebensgeschichte weiß und vielleicht vorschnell urteilt.
    Linda ist noch ein Kind, aber zumindest Dafna müsste wissen, daß man sich nie einem israelischen Miltärstützpunkt einfach so und dann schon gar nicht rennend nähern kann, ohne sich Kugeln einzufangen. Genauso mit dem Baby. Ich denke einfach es war völlig dehydriert und wurde auch aus diesem Grund bewußtlos. Da krampfte sich mein Herz zusammen, als ich das las. Die Mutter versorgt ihr Kind mit Sicherheit nicht gut, wie man an der Hautreaktion sehen kann, die dieses Kind auf Grud der völlig übertriebenen Reinigungsaktion, gezeigt hat. Linda wollte wohl ihre kleine Schwester vor der Mutter schützen, aber das ist völlig daneben gegangen.
    Was mich noch ärgerte, und das entspricht eigentlich dem, was auch Wolves sagte: Susanne will unbedingt in die Gemeinschaft der Orthodoxen aufgenommen werde und dazu gehören, aber sie respektiert sie nicht. Ich würde nie, wenn ich meine Periode hätte in die Mikwe gehen. Ich finde, daß ist, was den Glauben der Frauen angeht, die dort ihr Reinigungsbad nehmen, ein SChlag ins Gesicht und eine Respektlosigkeit sondergleichen. Das hat mich maßlos geärgert, denn so etwas macht man nicht.



    So wirklich glücklich bin ich mit dem Buch nicht. Es stört mich nicht, wenn ich mich an den Personen reibe, ganz im Gegenteil :breitgrins: , aber ich habe auch nicht das Gefühl etwas sehr gutes zu lesen. Ach, ich kann es nicht wirklich beschreiben, was mich stört. Mir fehlt einfach etwas.


    Wie kommt ihr voran?


    Ich kann nicht sagen, daß mir das Buch nicht gefällt, aber es ist merkwürdig. Vor allem die Erzählerin. Ist Euch schon einmal aufgefallen, daß noch nie in dieser Geschichte, sie jemand direkt angesprochen hat? Ich neige immer dazu zu vergessen, daß es ja auch noch die Erzählerin in der Familie gibt und kann mich momentan noch nicht einmal an ihren Namen erinnern. Wurde der jemals erwähnt?
    Ich komme mit dem Buch sogar sehr gut vorran, denn obwohl so merkwürdig ist, fesselt es mich auch wieder, daß ich wissen möchte, was weiter geschieht und ich bin begierig darauf, die Hintergründe dieser unheimlichen Familie zu erfahren.


    Mit Kapitel 6 habe ich begonnen, aber ich schreibe nachher etwas dazu. Ich muß jetzt ersteinmal was essen. Ich bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, habe Miri ins Bett verfrachtet und mir Reste warm gemacht, die ich jetzt mit den Gillmore-Girls genießen werde. :breitgrins: Das brauch ich jetzt einfach. Eine Friede-Freude-Eierkuchen-Ami-Kleinstadt.


    Tina :winken:

  • Hallo,


    dann will ich mich auch mal zu Wort melden.


    1. Delphi
    Nachdem ich jetzt im Vorfeld komplett andere Bücher gelesen habe, musste ich mich erstmal an die Sprache Schwerdtfegers "gewöhnen"... Ich finde, sie hat etwas bildhaftes, aber auch sehr rational-kurzes - zudem finde ich den Stil irgendwie "witzig"...
    Es berichtet also die dritte Tochter über einen Tag, an dem sie selbst noch gar nicht geboren war und zudem wird auch noch schnell von ihr klar gemacht, dass sie zum Zeitpunkt des Erzählens schon verstorben ist.


    "Nicht die Lebenden erzählen von den Toten, sondern umgekehrt." (S. 13) Na, da bin ich mal gespannt! :zwinker:


    2. Mount Scopus
    Okay, und spätestens hier merkt man also, dass alle Beteiligten (den Vater, der sich nur für seine Archäologie interessiert, vielleicht ausgenommen) irgendwie einen an der Waffel haben... Die Mutter nimmt ihre 10 Jahre alte Tochter Linda zur Geburt ihres Babys mit in den Kreissaal und weist sie zu guter Letzt auch noch an, die Gesichtslage des Babys zu begutachten. :vogelzeigen: Den Vater scheint das Ganze weniger zu interessieren, der hat schließlich seine Arbeit.
    Linda und ihr Bruder Robbie schwänzen dreimal die Woche ihre Schule um lieber abgefahrene Uni-Vorlesungen zu besuchen und lassen sich nachts auf dem Campusgelände einschließen... Ja, verdammt noch mal, merken die Eltern eigentlich gar nichts? Und dann freundet sich Linda auch noch mit einer 10 Jahre älteren "Mitstudentin", Dafna, an.
    Und Pepita, die Neugeborene, hat - durch den ersten Blickkontakt bei der Geburt- einen extremen Hang zu Linda... Also ich weiß nicht!


    Aber...


    "Dafna kam eigentlich aus New Jersey und mußte noch lernen, daß sich israelische Jungs niemals an die Waffe fassen ließen." (S. 25)


    "Die Lorbeerblätter der Nachbarin waren älteren Datums, leicht bräunlich und an den Seiten eingerissen, aber es funktionierte." (S. 31)


    ... hier muss ich gestehen: ich finde das Buch irgendwie lustig, die Sprache - ebenso wie die Story - ungewöhnlich, aber ziemlich klasse!


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,
    lese noch fleißig weiter, auch wenn es mir schwer fällt...
    Melde mich jetzt kurz aus der Schule, mein PC zu Hause spinnt :heul:
    Sobald der wieder funktioniert (hoffentlich noch heute) melde ich mich...
    liebe Grüße
    dora

  • Hallo ihr Lieben,
    schreibe ganz schnell, weiß nicht wie lange es heute dauert, bis ER mich wieder rauswirft... :confused:


    Ich bin jetzt im 4. Kapitel und ich quäle mich ein bisschen durch das Buch.
    Doch will ich nicht alleine der Schriftstellerin die Schuld geben, ich bin noch ganz bei Kafkas Amerika, und kann mich hier nicht so richtig reinlesen.
    Interessant finde ich die Beschreibung der Frauen an der Klagemauer z.B., wo ich nicht klarkomme, ist Schoschanas Entwicklung :rollen:


    Zitat

    Ich kann nicht sagen, daß mir das Buch nicht gefällt, aber es ist merkwürdig. Vor allem die Erzählerin. Ist Euch schon einmal aufgefallen, daß noch nie in dieser Geschichte, sie jemand direkt angesprochen hat? Ich neige immer dazu zu vergessen, daß es ja auch noch die Erzählerin in der Familie gibt und kann mich momentan noch nicht einmal an ihren Namen erinnern. Wurde der jemals erwähnt?


    Das irritiert mich auch, überhaupt scheint die ganze Familie nicht allzu gesprächig zu sein, Schoschana schleppt nur die Kinder mit sich rum, Pepita schreit, Robbie und Linda rennen oder kämpfen miteinander, und wenn sie reden, dann befielt Robbie und Linda verweigert ...
    Der Vater gräbt und wird nie von irgendjemandem angesprochen...
    Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber so kommt es zu mir rüber.
    Trotzdem werde ich weiterlesen, es ist schon faszinierend (anstatt zu lesen, fummele ich stundenlang an diesem blöden Computer rum, damit er tut, was ich ihm befehle... :grmpf::zwinker:


    liebe Grüße
    dora

  • Hey!


    Das irritiert mich auch, überhaupt scheint die ganze Familie nicht allzu gesprächig zu sein, Schoschana schleppt nur die Kinder mit sich rum, Pepita schreit, Robbie und Linda rennen oder kämpfen miteinander, und wenn sie reden, dann befielt Robbie und Linda verweigert ...
    Der Vater gräbt und wird nie von irgendjemandem angesprochen...
    Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber so kommt es zu mir rüber.


    Auf Gespräche (vor allen Dingen die familiärer Natur) scheint in dieser Familie tatsächlich keine/r großen Wert zu legen - ein Grund mehr, warum mir diese Figuren immer unheimlicher werden...
    Allerdings habe ich mich gefragt, ob die Erzählerin vielleicht schon in frühen Jahren stirbt und eventuell bis dahin gar nie richtig sprechen gelernt hat. Okay, eigentlich eine völlig abstruse Idee, aber bei diesem Buch würde mich nichts mehr wundern!


    Naja, jedenfalls lese ich Delphi nach wie vor gerne, irgendwie. :spinnen:


    Liebe Grüße
    dubh


    @Dora: Nicht nur, dass wir dieselben Lieblingstiere haben, wir teilen auch noch dieselbe Phobie... o050.gif Ist mir neulich aufgefallen. :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo :winken:


    @Dora und dubh:

    (...) wir teilen auch noch dieselbe Phobie... o050.gif Ist mir neulich aufgefallen. :breitgrins:


    :breitgrins: Ich glaube ich weiß schon welches meiner Wettbewerbsbücher ich als erstes leses werde, nämlich das hier :breitgrins:


    @Dora: Ich hoffe, dass dir dein PC keinen Ärger mehr bereitet und du bald wieder entspannter posten kannst :smile:


    Und nun zum Buch zurück, es ist wirklich eine unheimliche Familie.


    6. Kapitel - Friedehof
    Schoschana geht zu einer Demonstration und landet im Krankenhaus. Mir ist irgendwie entgangen warum sie eigentlich im Krankenhaus gelandet ist. Hat sie ein Stein getroffen? Ist sie von der Hitze ohnmächtig geworden?
    Auf jeden Fall kommen die Kinder zu den Großeltern nach Deutschland. Was scheinbar allen (bis auf Linda die sich dort nicht wohlfühlt) ganz gut bekommt. Generosa scheint ja eine taffe Persöhnlichkeit zu sein, die weiß was sie will. Sie gefällt mir irgendwie.
    Erst habe ich ja gedacht, dass es ein Schreibfehler (Friedehof = Friedhof) im Kapitel wäre, aber dann ist mir klar geworden, dass dem nicht so ist. Es ist das Hotel Friedehof. Und warum es so heißt, wird dann auch klar.
    Ich möchte mal so sagen, was für eine entzückende Familie. Großpapa findet Wasserleichen und begräbt sie (sozusagen) im Vorgarten. Für die Angehörigen ist das auffinden bestimmt ein großer Trost und wie man sieht vereint der Tod auch Feinde, aber irgendwie finde ich das ganze sehr skurril.
    Vielleicht wird sogar Robbie sein Nachfolger :zwinker:
    So langsam gefällt mir das Buch :breitgrins:


    7. Kapitel - Erste Ertrunkene
    Wie nett, Schoschana geht auf den Heiratsantrag von Eliezer ein. :vogelzeigen:
    Ich finde so langsam die Familie so herrlich durchgeknallt. Ich habe gerade den einen oder anderen Satz im Kapitel nochmal durchgelesen und fang an herzlich zu lachen :lachen:
    Ich kann gar nicht genug den Sockenschuß erwähnen. :breitgrins:

    Zitat

    "(...) Linda konnte es nicht leiden, wenn sie belehrt wurde. (...) Sie war allerdings bereit, Pepita an sie (Großmutter) abzugeben. Sie war bereit, ihr die Herrschaft für Pepitas Körper einzuräumen, eingeschlossen Pepitas Gehirn beziehungsweise das, was der Blut- und Eiweißanteil davon war. Sie war allerdings nicht bereit, ihr das zu überlassen, was der nicht sichtibare Teil von Pepitas Gehirn war, inklusive der Keime, die sie selbst hineingesetzt hatte, Keime der Freiheit und des Wissens und der Unverwundbarkeit."


    Oder den Satz hier über Jopie:

    Zitat

    "Die anonymen Ertrunkenen, die in den Folgejahrzenten hinzugekommen waren, hatte Jopie in diesem Prozeß tunlichst verschwiegen. Sie waren in so schlechtem Zustand gewesen, daß eine Identifzierung äußerst schwierig geworden wäre. (...)Vielleicht hatte er diese Ertrunkenen, das sagte sich Jopie ebenfalls, auch aus reiner Gewohnheit spontan eingegraben, ohne die Polizei zu rufen.


    Endlich kommen Lindas und Robbies schulische Schwächen ins Licht. Es wird an der Zeit, dass sie regelmäßig eine Schule besuchen. Schön, dass sich die Lehrer von Lindas Art nicht beeindrucken lassen.
    Ich empfand es so unheimlich, wie Linda Pepita beeinflusst hat, dass sie und ihre unbenannte Schwester zu Hause bleiben. Ich kann ihrer Logik sogar direkt folgen.


    Jetzt muss ich leider Schluss machen und bei unserem Haus weiterhelfen gehen.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hallo zusammen,


    mein Computer ist mir wieder hörig... :breitgrins:
    hat mich aber viel Lesezeit gekostet!


    @Wolves: dein Pinguin-Buch ist schon notiert, danke. :bussi:


    dubh: zu der Phobie würden wohl eher Bücher passen...


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    und


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    :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:


    hmm, total OT... :zwinker:
    liebe Grüsse
    dora

  • Hallo!


    :ohnmacht: Da schreib ich so fröhlich vor mich hin und da stürzt mein PC ab. :heul: Also noch mal von vorne, nur nicht mehr so ausführlich.


    Gestern abend habe ich das Buch beendet. Und ich muss sagen, ich konnte es tatsächlich bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen.


    Ich empfinde diese Familie als sehr merkwürdig. Niemand spricht wirklich mit dem anderen. Weder die Eltern untereinander, noch die Eltern mit ihren Kindern oder umgekehrt. Sie haben eine schreckliche Art wie diese Familie miteinander umgeht bzw. nicht umgeht. Es fehlen vollkommen die Gespräche miteinander.
    Ich konnte es überhaupt nicht nachvollziehen, wieso der Vater seine Frau wieder zu sich genommen hat. Tatsächlich sucht er sie und findet sie kurz vor ihrer Hochzeit (!). Und er meint, dass er ihr mit einem eingerichteten Haus eine Freude machen könnte. Weiß er überhaupt irgendetwas von seiner Frau? Etwas Kommunikation würde da bestimmt gut tun.

    Verstörend fand ich auch, daß sich niemand in ihrer Familie, für die Ich-Erzählerin interessiert hat. Sie läuft irgendwo so nebenbei, fällt nicht auf, wenn sie da ist und fällt nicht auf, wenn sie "verlorengeht". Und erst als sie stirbt, wird ihr Name ausgesprochen. Und dann allein wie sie stirbt! Wäre Pepita bei ihr geblieben, dann hätte sie vielleicht überlebt. Für Pepita war diese Erkenntnis mit ziemlicher Sicherheit ein unglaublicher Schock.



    Tatsächlich habe ich das Buch, ca. nach dem ersten Viertel, mit einem gewissen Vergnügen gelesen, einfach weil es eine Art unterschwelliger Humor hat. Und das ganze bei so einer entsetzlichen Thematik.


    Ich bin schon sehr auf eure Eindrücke gespannt!


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo,


    ich habe eben auch das Buch beendet und weiß irgendwie gar nicht was ich von dem Buch halten soll.
    Diese namenlose Schwester ist eine absolut traurige Persönlichkeit. Normalerweise würde mir der Tod eines kindes sehr nahe gehen, aber ich hate jetzt Probleme damit, da sie mir einfach zu undurchsichtig war, als daß ich mir hätte ein Bild von ihr machen können, was ihr ein wenig Persönlichkeit gibt. Mir fehlte die Interaktion mit anderen Menschen, einfach eine lebendige Person. Ich hatte zeitweise das Gefühl, daß sie vielleicht krank oder behindert ist und dadruch irgendwie in den Hintergrund getreten ist. Bis auf die Großmutter fand ich diese ganze Familie einfach nur krank und völlig familienunegeeignet. Es läuft mir eiskalt den Rücken 'runter, wenn ich daran denke, wie wenig Liebe und Herzlichkeit es in dieser Familie gibt. Ich empfand die Familie "toter", als die tote Schwester. (Ich weiß, das war jetzt gramatikalischer Gurgelmumpf, aber das umschreibt es am besten). Da ich Probleme habe, Bücher zu bewerten, die ich anscheinend nicht verstanden habe, werde ich mich einer Bewertung enthalten.


    Tina