Fjodor M. Dostojewski - Schuld und Sühne

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 8.705 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mäusedudler.

  • Hallo!


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    Inhalt:


    Der 23-jährige Student Rodion Romanowitsch Raskolnikow, der aus einer verarmten bürgerlichen Familie stammt und im heruntergekommenen St. Petersburger Heumarkt-Viertel eine dunkle Dachkammer bewohnt, beschließt, eine alte Frau, eine Pfandleiherin, umzubringen, um mit dem geraubten Geld sein Studium zu finanzieren. Dahinter steht der Gedanke, « großen Menschen » sei es erlaubt, « lebensunwertes » zugunsten von « lebenswertem » Leben zu beseitigen. Er begeht einen Doppelmord an einer alten Wucherin und deren halbirrer Schwester, um mit dem Geld sein Studium zu finanzieren. Doch der auf die Tat folgende physische Zusammenbruch zeigt, dass der Verstand, der die Tat gelenkt und gefordert hatte, nicht die einzige Schicht der menschlichen Persönlichkeit ist. Der von der Polizei und seinen eigenen quälenden Gedanken gleichermaßen gehetzte Raskolnikow erkennt in immer neuen leidvollen Erfahrungen seine fatale Verstrickung.


    Teilnehmer:


    ÜberdenWolken
    Phistomefel
    Mäusedudler
    Wuffy
    Twilight
    Die Lidscha
    Gytha
    adonia
    fingerkuss
    fairy


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo allerseits,


    ich lese diese Version mit der Swetlana-Geier-Übersetzung:


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    Ich bin gespannt, ob sich die unterschiedlichen Versionen auch noch in anderen Bereichen als nur dem Titel unterscheiden. Bin allerdings noch nicht weit, Raskolnikow hat gerade ein weiteres Mal die Pfandleiherin besucht und versumpft jetzt in einer Schenke.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo,
    ich lese die Übersetzung von Margit und Rolf Breuer, und konnte heute gar nicht mehr aufhören zu lesen. Bin schon irgendwo im zweiten Buch und


    Anfangs wurde ich ein wenig von dieser trübsinnigen Stimmung erdrückt, aber das legte sich schnell.


    Ich habe in meinem Buch kein Personenverzeichnis, habe mir aber, als ich das Buch vor einem Jahr schonmal angefangen hatte eines beim Lesen gemacht, was mir jetzt öfter mal wirklich weitergeholfen hat.


    Grüße,
    Phistomefel

  • Ich bin inzwischen auch im zweiten Teil angekommen und bin ziemlich überwältigt, was für ein "Pageturner" im besten Sinne dieser Klassiker ist. Die Beschreibung des Mordes war einfach grandios, die Detailliertheit vor allem der Vorbereitungen vorher hat mich echt mitgerissen. Ich bin von Dostojewski wie Phistomefel auch eher trübsinnige Stimmungen gewohnt und finde die auch hier wieder, aber dennoch empfinde ich selbst das nicht so schlimm - eher als spannungsfördernd.


    Allerdings bin ich jetzt schon sehr froh, dass meine Ausgabe nicht nur ein Personenverzeichnis, sondern auch einen ausführlichen Anhang mit Erklärungen von Begriffen aus dem russischen Alltag sowie eine Zeittafel über das Geschehen des Romans enthält.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Ich habe jetzt auch angefangen, bisher kann ich allerdings noch nicht viel sagen, außer daß es sich schön flüssig lesen lässt und der Autor anscheinend eine Vorliebe für fettig glänzende Dinge hat. Der Hauptperson stehe ich noch ziemlich neutral gegenüber, mal sehen ob und wie sich das ändert.


    Meine Übersetzung hat auch einen ziemlich ausführlichen Anhang. Das Nachwort scheint mir ziemlich interessant, mit Entstehungsgechichte, Aufbau und Struktur des Buches, Klärung der Motivation des Verbrechens usw

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Die Erläuterungen im Anhang find ich auch sehr praktisch. Zum einen erfährt man, auf welche Ereignisse Dostojewski sich so bezieht. Zum anderen finde ich das Personenverzeichnis sehr angenehm, da auch die ganzen Koseformen und Abwandlungen der Namen drinstehen. Diese russische Eigenart, niemand, aber auch gar niemand beim "normalen" Namen anzusprechen, ist wirklich manchmal ganz schön verwirrend.

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Im Moment bin ich etwas genervt. Der Schreibstil ist wirklich klasse und das einzige was mich grad hochhält. Nichts gegen Raskolnikows Gedanken...aber das ist mir zu viel. Es langweilt mich,weil mir kein Platz für meine eigenen Vermutungen bleibt. :sauer: Ändert sich das noch oder geht so weiter?

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Gytha: Wie weit bist Du denn?


    So weit ich bisher gelesen haben gibt es aber auch durchaus Szenen, in denen Raskolnikow fast nur wie Staffage wirkt, z.B. in dem Teil in dem Luschin (der Verlobte seiner Schwester) das erste Mal in seiner Bude auftaucht. Aber auch das liegt meiner Meinung nach nicht auf einem gewollten Fokus auf den anderen Charakteren sondern eher daran, dass Raskolnikow in dieser Situation einfach vollkommen mit sich selbst beschäftigt ist und schlicht nicht mit den anderen Personen kommunizieren will.


    Ich denke, der ganze Roman ist vor allem ein Psychogramm eines Mörders, und das Innenleben Raskolnikows spielt da nunmal die Hauptrolle; angesichts der extrem detaillierten Beschreibungen glaube ich auch nicht, dass eigene Vermutungen des Lesers (worüber eigentlich?) vom Autor überhaupt intendiert sind. Andererseits finde ich persönlich gerade dieses tiefe Eintauchen in seine Psyche spannend.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi


  • Ich denke, der ganze Roman ist vor allem ein Psychogramm eines Mörders, und das Innenleben Raskolnikows spielt da nunmal die Hauptrolle; angesichts der extrem detaillierten Beschreibungen glaube ich auch nicht, dass eigene Vermutungen des Lesers (worüber eigentlich?) vom Autor überhaupt intendiert sind. Andererseits finde ich persönlich gerade dieses tiefe Eintauchen in seine Psyche spannend.


    Ja, das finde ich auch. Trotzdem war es erleichternd, als dann mit Rasumichin und Nastassja wieder ein wenig Vernunft und Realismus kam, denn anstrengend ist es schon, sich durch diese nebligen wahnsinnigen Gedanken Raskolnikows zu lesen.


    Und ich mag Rasumichin. ("Und außerdem geruhten der Herr sich sehr für die eigene Socke zu interessieren." :vogelzeigen:)


    Hat denn vielleicht jemand das Personenverzeichnis auch digital und könnte es hier mal einstellen? In meiner Ausgabe gibt es sowas nicht, und mit dem selbstgemachten komme ich allmählich durcheinander, wegen der ganzen Kosenamen und weil ich es beim Lesen auch sehr hab schleifen lassen. Im Internet konnte ich nichts finden.
    (Wer war denn eigentlich noch gleich Paschenka?) :rollen:


    Viele Grüße,
    Phistomefel

  • Ich hab meins mal eben eingescannt, hoffentlich mache ich mich damit keines schwerwiegenden Urheberrechtsvergehens schuldig.


    Download

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  • Ich finde es teilweise wirklich sehr schwierig, die Gedanken Raskolnikows nachzuvollziehen. Ich weiß nicht, ob ich schonmal einen so widersprüchlichen Charakter "kennengelernt" habe.


    Es fängt schon am Anfang an, noch vor dem Mord, als er zuerst mit allen Mitteln dem Mädchen von der Straße helfen will und dann pötzlich in völlige Gleichgültigkeit verfällt.


    Und nun (2. Teil, 6. Kapitel)


    Ich kann mich in diesen Charakter irgendwie nicht hineinfinden, kann weder verstehen, noch nachvollziehen was er tut und denkt, sondern das Ganze lediglich von außen betrachten.
    Wie geht es euch dabei?


    Das Personenverzeichnis ist übrigens wirklich Gold wert. :smile:


    Viele Grüße,
    Phistomefel

  • Hallo!


    Endlich ist auch mein Buch angekommen und ich konnte anfangen zu lesen! :klatschen: Ich bin allerdings erst auf Seite 54. Meine Übersetzung ist übrigens von Richard Hoffmann:


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    Bisher gefällt es mir sehr gut und ich finde am aller interessantesten, dass auch mal vom dreckigen Leben in St. Petersburg erzählt wird. Bei Tolstoi bewegt man sich ja eigentlich nur in der gehobenen Gesellschaftsschicht und bekommt von dem ärmlichen Leben der meisten Menschen gar nichts mit.


    Die Zustände, in denen der Alkoholiker aus der Kneipe mit seiner Familie lebt, sind ja wirklich mehr als schrecklich und menschenunwürdig. Dabei zusehen zu müssen, wie deine eigene Tochter aus Not zur Protituierten wird, ist dabei wohl das schlimmste. Kein Wunder, dass er zum Alkohol greift, auch wenn das alles nur noch schlimmer macht. Aber er selbst beschreibt es wohl am besten:


    "An alles kann sich der Mensch, dieses Schwein, gewöhnen!"


    fairy

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  • Ich kann mich in diesen Charakter irgendwie nicht hineinfinden, kann weder verstehen, noch nachvollziehen was er tut und denkt, sondern das Ganze lediglich von außen betrachten.
    Wie geht es euch dabei?
    Viele Grüße,
    Phistomefel


    Mir geht es ähnlich wie Dir. Ich bin inzwischen etwa bei der Hälfte, und nun sind ja auch jede Menge zusätzlicher Personen aufgetaucht; Rasumichin (mein absoluter Lieblingscharakter!), Mutter, Schwester und deren Verlobter, Nastassja, die Marmeladow-Familie... und angesichts all der Anforderungen, die von diesen Leuten an Raskolnikow gestellt werden, fällt es immer schwerer sein merkwürdiges Verhalten zu verstehen. Teilweise benimmt er sich völlig normal, argumentiert auch mit Sinn und Verstand (z.B. als es um die Verlobung geht), und dann dreht er wieder völlig am Rad. Das ist schon schwer nachzuvollziehen.


    Er ist aber auch ein gar zu zwiespältiger Charakter; einerseits mordet er, und das gleich doppelt und mit einer glasklaren, rationalen Begründung im Hinterkopf. Andererseits erweist er sich immer wieder als echter Philanthrop; er sorgt sich um das Glück seiner Schwester, verschenkt seine letzten Kopeken an die Marmeladows (und das gleich zwei Mal), und ich glaube nicht dass er das aus schlechtem Gewissen tut, sondern sehr spontan und sich teilweise sogar hinterher drüber ärgert. Seltsamer Typ das, bin gespannt was aus dem noch wird :)

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo,
    ich bin jetzt am Anfang des fünften Teils.


    Raskolnikow ist nach dem Mord an der alten Frau wahnsinnig geworden und findet sich selbst kaum zurecht in seinen Gedanken, ist völlig paranoid und sieht in jeder Geste und in jedem Wort einen Hinweis darauf, dass er gefasst werden könnte.
    Das Problem dabei kann für ihn nicht moralischer Natur sein, davon ist ja auch nie die Rede. Aber wovor fürchtet er sich denn so gewaltig? Ins Gefängnis zu kommen? Das ist unwahrscheinlich, aufgrund der zahlreichen Stellen, in denen er immer wieder vorhat, zu gestehen. Hat er also nur Angst davor, versagt zu haben?


    Und welchen Nutzen soll der Tod der Pfandleiherin gehabt haben? Denn seiner Theorie zufolge, steht es ja nur den "außergewöhnlichen" Menschen zu, die "durchschnittlichen" Menschen zu töten, und das nur, wenn diese dem Werk des Außergewöhnlichen im Wege sind. Aber trifft denn dieser (sinnlose?) Mord auf seine eigene Theorie zu? Ich denke nicht. Naja, und weil mich das ganze so sehr an Nietzsche erinnerte, hier habe ich gerade ein Zitat gefunden:


    Zitat von Friedrich Nietzsche

    "Kennen Sie Dostojewski? Außer Stendhal hat niemand mir so viel Vergnügen und Überraschung gemacht: ein Psychologe, mit dem ich mich verstehe."


    Überhaupt scheint Raskolnikows Glaube an die Vernunft ungebrochen, obwohl er ja selbst das Gegenteil davon verkörpert. Um es mit Rasumichins Worten zu sagen, wie kann man nur so sein?


    Seine Schwester Dunja gefällt mir sehr gut, sie scheint eine sehr kluge Frau zu sein, die weiß, was sie will.

    :zunge:


    Kann mir jemand das russische System der Namensgebung erklären, wie kommen die zwei Nachnamen zustande, und ist es Zufall, dass so viele Frauen "Iwanowna" heißen?


    Viele Grüße,
    Phistomefel

  • Raskolnikow ist nach dem Mord an der alten Frau wahnsinnig geworden und findet sich selbst kaum zurecht in seinen Gedanken, ist völlig paranoid und sieht in jeder Geste und in jedem Wort einen Hinweis darauf, dass er gefasst werden könnte.
    Das Problem dabei kann für ihn nicht moralischer Natur sein, davon ist ja auch nie die Rede. Aber wovor fürchtet er sich denn so gewaltig? Ins Gefängnis zu kommen? Das ist unwahrscheinlich, aufgrund der zahlreichen Stellen, in denen er immer wieder vorhat, zu gestehen. Hat er also nur Angst davor, versagt zu haben?


    Hallo Phistomefel,


    ich glaube schon dass sein Problem durchaus moralischer Natur ist. Die Amoralität, die er als Rechtfertigung der "Außergewöhnlichen" für ihre Verbrechen postuliert, funktioniert ja eben in seinem praktischen Fall nicht bzw. nur in der Theorie. Ich denke schon, dass er sich seine Rechtfertigung vor dem Mord sehr gut zurechtgelegt hat; aber auch schon in den Kapiteln davor gibt es Szenen, in denen er daran zweifelt in der Lage zu sein, diese Tat auch wirklich auszuführen, und wenn ich das richtig verstanden habe, resultiert dieser Zweifel nur daraus dass er sich nicht sicher ist, ob sein Vorhaben auch im Nachhinein seinen eigenen Moralvorstellungen standhalten kann. Nach dem Mord passiert genau das, seine Tat kann dann doch seinen eigenen tiefverwurzelten Moralvorstellungen nicht standhalten, selbst wenn er sie rational noch so plausibel begründen kann. Die Angst, die ihn dann in den Wahnsinn treibt ist meiner Meinung anch, dass er sich durch den Mord selbst aus der Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen ausgeschlossen hat; ich denke, sein Verhalten seinen Freunden gegenüber und seine Abkehr von seiner Familie sind eine Reaktion auf genau diese Angst. Vielleicht will er so dem Eintreten dieser Ängste vorgreifen und zieht sich lieber selbst zurück, als dass er von anderen "verstoßen" wird.


    Raskolnikow scheint ja auch (zumindest in seinem Innersten) ein sehr religiöser Mensch zu sein; das zeigt sich z.B. in dem ersten Gespäch mit Porfirij, das mich sehr an die Bibelstelle mit Lazarus (und dem Frage-Antwort-Spiel zwischen Jesus und Maria) erinnert hat - genau die Stelle, die ihm Sonja später vorlesen muss.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo!


    Ich hinke leider etwas hinterher und habe erst den 1. Teil beendet.


    Raskolnikow ist wirklich ein seltsamer Bursche und seine Gedanken sind ziemlich wirr. Genauso kam mir dann auch der Mord vor, alles ging drunter und drüber und ziemlich unvorsichtig verhält er sich auch noch.


    Ziemlich interessant fand ich allerdings, dass er vor der Tat schon hin und wieder darüber nachdenkt, dass es etwas schlimmes ist und er Gewissensbisse kriegen wird. Aber trotzdem stellt er es irgendwie so dar, als könne er gar nichts dagegen tun, als hätte er es sich vorgenommen und könne gar keinen Rückzieher mehr machen.


    fairy

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  • Du meinst mit der "tiefverwurzelten" Moral, die christliche/traditionelle, oder?
    Ich denke auch, dass er sich davor fürchtet, seiner Moral nicht standzuhalten, aber nicht dieser obigen, sondern seinem eigenen selbstgeschaffenen Konstrukt der Moral, denn hielte er dieser nicht stand, würde er innerhalb dieser Moralvorstellung versagen, so hieße das, dass er zu den "Gewöhnlichen", zu den "Durchschnittlichen" gehören würde, die Erkenntnis selbst nur ein "niederes Material" zu sein, was für ihn viel schlimmer wäre, denke ich.
    Und als der Mord geschehen ist, scheinen sich seine Befürchtungen zu bewahrheiten, denn welchen Sinn hat dieser Mord denn schon gemacht, ist er dadurch weitergekommen? Nein, und nun muss sich Raskolnikow damit auseinandersetzen, seinen eigenen Moralvorstellungen nicht gerecht geworden zu sein und über sich selbst so hart urteilen, wie er es zuvor schon bei seinen Mitmenschen getan hat.


    Grüße,
    Phistomefel