Dan Simmons - Endymion

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 10.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von qantaqa.

  • Hallo!


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    Mit den "Hyperion"-Romanen läutete Dan Simmons eine neue Ära der Space Opera ein - und setzte gleichzeitig einen bis heute unerreichten Standard. Mit den beiden jetzt im Sammelband erschienen "Endymion"-Romanen setzt er die Geschichte fort und bringt sie zu einem grandiosen Abschluss.
    Sie wird erzählt von ihrem Helden, Raul Endymion, der - zum Tode verurteilt - auf sein Leben zurückblickt. Er sitzt in einer Schrödinger-Katzenkiste, nach einem uralten Rätsel der Quantenphysik weder tot noch lebendig. Und er erinnert sich an seine Reise als Beschützer des Mädchens Aenea, der Tochter des John-Keats-Cybriden aus "Hyperion". Aenea wird verfolgt von dem "Pax", einer Mutation der katholischen Kirche in weiter Zukunft, die die Menscheit beherrscht und ihr mithilfe eines Parasiten eine scheinbare Unsterblichkeit verschafft hat. Eine wilde Flucht beginnt, die mithilfe der Farcaster-Portale durch die verschiedensten Welten bis zur Alten Erde führt. Während dieser Reise wächst Aenea zur Frau heran und entwickelt sich zu "Derjenigen die lehrt" – eine tödliche Bedrohung für das Pax.



    Teilnehmer:


    Aeria
    qantaqa
    Tamora DeLoessian
    Chao



    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich bin schnell wieder in die Welt von Hyperion hinein gekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich nach einem halben Jahr noch so gut an die ersten beiden Bände erinnern könnte.


    Das Buch beginnt mit einer Hinrichtung: Raul Endymions zweite Hinrichtung in der Schrödinger Katzenkiste. Was für eine perfide Art, einen Menschen zu töten. Es hat mich richtig gegruselt. Man packt den Delinquenten in diese Kiste im All und überlässt es dem Zufallsgenerator, das tödliche Gas freizusetzen. Ich stelle mir die Qualen des Verurteilten vor, der ja nie weiß, wann der tödliche Schlag fällt. Da finde ich ein Erschießungskommando im Morgengrauen schon fast human.


    Die Kruziform und ihre auferstandenen Gläubigen sind aufgetaucht. Obwohl noch nicht viel in dieser Richtung passiert ist, habe ich das Gefühl, dass von der Kruziform noch eine Menge erwartet werden darf.

  • Der Gedanke, zu reisen und dabei zu sterben und wieder aufzuerstehen ist einfach nur grässlich. Obwohl dieser Pater Captain de Soya wahrscheinlich alles daran setzen wird, Aenea in die Finger zu bekommen, ist er mir sympathisch und ich habe Mitleid mit ihm.


    Ist es eigentlich Zufall, dass das Mädchen sich Aenea nennt. Aeneas hat den Untergang Trojas überlebt und ist mit den anderen, die ebenfalls am Leben geblieben waren, losgesegelt. In Italien hat er Rom gegründet. Wird Aenea nach dem Zusammenbruch der Hegemonie in ihrer Welt etwas Vergleichbares schaffen?

  • Ich finde es richtig schön, dass das Schiff des Konsuls wieder aufgetaucht ist. Das hat mir schon in den Hyperion-Gesängen sehr gut gefallen. Auch der Teppich ist wieder da! Ich bin gespannt, ob der Teppich sich diesmal auch wieder als Joker erweisen wird.

  • Das Buch gefällt mir insgesamt gut und ich komme gut voran. Es liest sich angenehmer als Die Hyperion-Gesänge, weil es nicht so technisch ist. Zuviel technische Beschreibungen langweilen mich schnell.
    Die Reise auf dem Thetys finde ich recht spannend und die Beschreibungen der verschiedenen Welten interessant - irgendwie erinnert mich diese Reise allerdings an Tad Williams' Otherland, nur war das um Längen besser erzählt. Ich hoffe, dass die Reisenden nun bald da ankommen, wo sie ankommen wollen.


    Der Erzählstrang, in dem Pater-Captain de Soya im Mittelpunkt steht, gefällt mir viel besser als der von Aenea und Raul. Im Moment findet die Inquisitionsverhandlung statt - sehr ungewiss, wie das ausgehen wird.

  • Spoiler bis S. 500


    Ein wenig einsam fühle ich mich schon bei meinen Selbstgesprächen - ich dachte, das wäre eine Leserunde. :confused:

  • :redface:
    Sorry, dass ich erst so spät dazukomme. Gestern habe ich einen Lesespurt eingelegt, um mein anderes Buch endlich zu beenden, habe an einem Tag über 300 Seiten gelesen - für mich eine Leistung! Ich wollte einfach nicht parellel lesen, ein Buch wie "Endymion" wird mit keinem anderen geteilt!


    Aber nun habe ich mit "Endymion" angefangen. Bin zwar erst fünf Seiten weit gekommen, aber ich liebe es schon. Allein der erste Satz - "Sie lesen dies aus dem falschen Grund" - zwingt einen ja fast schon dazu, weiterzulesen.


    Ich lese übrigens diese Ausgabe:


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    Gibt es die Einzelbände überhaupt noch zu kaufen? Meine russische Ausgabe besteht aus drei Bänden - "Pforten der Zeit" und "Die Auferstehung" 1+2. Natürlich sind die Titel ein wenig anders, russisch halt :smile: . Ich habe die Bücher schon im Sommer 2000 gelesen, aber ich erinnere mich noch an ganz viele Dinge. Ich finde, "Endymion" ist ein Buch, das man nie wieder vollständig vergisst.
    "Hyperion" fand ich... weiß gerade nicht wie ich das beschreiben soll... irgendwie philosophisch, episch, anspruchsvoll, einmalig. "Endymion" ist unterhaltsamer und spannender und auf seine eigene Art ebenfalls einmalig. Diese Meinung hatte ich mir jedenfalls vor 7 Jahren gebildet, mal sehen, ob ich das Buch immer noch so empfinde.


    Wie ich schon schrieb, ich habe erst fünf Seiten gelesen. Mir gefällt der Schreibstil, er ist stellenweise ironisch und lässt einen schmunzeln.
    Raul tut mir leid, sitzt er doch auf einer Bombe, die jederzeit hochgehen kann :entsetzt: . Der junge Mann ist mir - wieder - auf Anhieb sympathisch.


    Jetzt aber schnell weiterlesen!


    ***
    Aeria

  • Die Heuchelei wird noch viel besser. Im letzten Drittel von "Pforten der Zeit" wird erzählt, wie die Kirche zu ihrer Macht gekommen ist. Schon seltsam, welche Bettgenossen das Streben nach Macht schafft.


    Nachdem die Geschichte in der Eiswelt so ein wenig vor sich hin plätscherte, hat sie durch das Auftreten von Corporal Nemes erheblich an Spannung dazu gewonnen. Am Ende von "Pforten der Zeit" gibt es einen atemberaubenden Showdown, den ich aber leider gestern Abend nicht mehr ganz geschafft habe zu lesen.

  • Verstehe ich das richtig, dass der Pax die Exekutive der Kirche ist?


    Ich habe mir schon einen Knoten in die Hirnwindungen gedacht, als ich folgendes Problem zu lösen versuchte:
    In Kapitel 5 taucht de Soya zum ersten mal auf. Er ist auf einer Mission, um einen Wald zu vernichten - zur gleichen Zeit, wie Raul beim Dichter ist. Silenus sagt, es seien nur noch zwei Tage bis Aeneas Auftauchen. Aber de Soya reist nach Pacem, wird mit einer neuen Mission betraut, reist nach Hyperion (Kapitel 11) - und ist schon drei Wochen vor Ort als Aenea aus der Sphinx kommt. Hat jemand eine Erklärung dafür? Gibt es überhaupt eine? Oder muss man diese Stelle als einen Fehler des Autors einfach akzeptieren?


    qantaqa
    Das Kapitel, in welchem de Soya die "Cantos" und die Kirchen-Version der Kruziform vergleicht, öffnet einem die Augen auf die Machtgier der Kirche. Das hat mir sehr gut gefallen.


    ***
    Aeria


  • qantaqa
    Das Kapitel, in welchem de Soya die "Cantos" und die Kirchen-Version der Kruziform vergleicht, öffnet einem die Augen auf die Machtgier der Kirche. Das hat mir sehr gut gefallen.


    ***
    Aeria


    Das stimmt, aber es wird später noch deutlicher, wenn Aenea erklärt, was die Kruziform wirklich ist.

  • [quote author=qantaqa]
    Ist es eigentlich Zufall, dass das Mädchen sich Aenea nennt. Aeneas hat den Untergang Trojas überlebt und ist mit den anderen, die ebenfalls am Leben geblieben waren, losgesegelt. In Italien hat er Rom gegründet. Wird Aenea nach dem Zusammenbruch der Hegemonie in ihrer Welt etwas Vergleichbares schaffen?[/quote]


    Ich glaube nicht, dass Aenea den Namen zufällig gewählt hat. Überhaupt finde ihr alle ihre Namen interessant. Brawne hatte sie ja Diana getauft. Sie selbst nannte sich danach Cynthia, Kate/Hekate, Temis (Artemis?) und nun Aenea. Das sind alles mythologische Gestalten und bis auf Aenea alles Göttinnen. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass sie sich von klein auf für etwas Besonderes hielt (ist sie ja auch).
    Der Name Aenea gefällt mir übrigens am besten, vielleicht weil es ein Palindrom ist.


    ***
    Aeria


  • Verstehe ich das richtig, dass der Pax die Exekutive der Kirche ist?


    Ich habe mir schon einen Knoten in die Hirnwindungen gedacht, als ich folgendes Problem zu lösen versuchte:
    In Kapitel 5 taucht de Soya zum ersten mal auf. Er ist auf einer Mission, um einen Wald zu vernichten - zur gleichen Zeit, wie Raul beim Dichter ist. Silenus sagt, es seien nur noch zwei Tage bis Aeneas Auftauchen. Aber de Soya reist nach Pacem, wird mit einer neuen Mission betraut, reist nach Hyperion (Kapitel 11) - und ist schon drei Wochen vor Ort als Aenea aus der Sphinx kommt. Hat jemand eine Erklärung dafür? Gibt es überhaupt eine? Oder muss man diese Stelle als einen Fehler des Autors einfach akzeptieren?


    Ich glaube, die beiden Stränge werden zeitversetzt geschildert. Das heißt, der de Soya-Erzählstrang setzt zu einem früheren Zeitpunkt ein. Später wird das sehr viel deutlicher. Da wird immer zwischen den Erzählsträngen gewechselt, so nach dem Motto " In der Zwischenzeit...".


    Ich habe den ersten Band beendet. Der war wirklich sehr spannend und interessant. Der zweite Band beginnt im Vatikan. Ich bin gespannt, was man sich als nächstes einfallen lässt, um Aenea in die Hände zu bekommen.

  • Solche Posts sind zwar nicht unbedingt erwünscht, aber da heute ja schon der 24.01. ist, wollte ich ich doch mal melden und sagen, dass ich mitlesen werde, aber erst ab morgen/übermorgen starten kann. Sorry!! :redface:


    Rast mir nur nicht zu schnell davon :winken:


    lg,
    Tamora

  • Ende Kapitel 27, Seite 235


    Das ist Spannung pur!



    Ich weiß gar nicht, welche Geschichte mir besser gefällt. Den Pater Captain mag ich, er ist keine eindimensionale Figur, die Geschichte seiner Mission finde ich mehr als interessant. Die Story um Aenea und Raul ist aber auch gut, obwohl sich diese Personen immer nur im Schiff befinden und - manchmal - Pläne machen. Da es in diesem Buch um eine Erlöserin geht, ist wohl jede Szene mit Aenea wichtig, man will mehr über das Mädchen erfahren, was aber nicht so recht gelingt. Raul dagegen glaube ich schon sehr gut zu kennen. Er ist ein rastloser Charakter auf der Suche nach sich selbst. Er hat zwar nie eine andere Welt als Hyperion gesehen, aber ich glaube, wenn er zur Zeit der Hegemonie gelebt hätte, wäre aus ihm viel mehr geworden als nur ein "Schafhirt".


    Was ich aber gerne erfahren würde: Warum wurde ausgerechnet de Soya mit der Jagd auf Aenea betraut? Er ist immerhin nur ein Raumschiff-Kapitän.


    Wie findet ihr die Ränge bei der Raumflotte? Pater Captain, Mater Commander? Sind die nicht faszinierend? Warum ist ausgerechnet jemand, der ein Priester ist, Raumschiffcommandant geworden? Er müsste doch damit rechnen, auch mal jemanden töten zu müssen, wie kann er das mit seiner Priesterwürde vereinbaren?


    ***
    Aeria


    P. S.
    Ich liebe dieses Buch!


  • Er müsste doch damit rechnen, auch mal jemanden töten zu müssen, wie kann er das mit seiner Priesterwürde vereinbaren?


    Ich denke das darfst du nicht mit unseren heutigen Priestern vergleichen. Die in Endymion fackeln bestimmt nicht lange, wenn jemand anderer Meinung ist. (könnte ich mir vorstellen).


    Übrigens lese ich auch noch am Buch, d.h. ehrlich gesagt hab ich es angefangen schon länger liegen.
    Ich hatte direkt nach Hyperion damit angefangen und in zwei Tagen schon über 300 Seiten gelesen. Das war irgendwie beängstigend.... schließlich will man ja länger was von haben :breitgrins:


    :winken: Kati

  • Ich finde auch, dass sich das Buch sehr flüssig liest. Allerdings komme ich im Moment nicht so gut weiter, der Anfang des zweiten Bandes ist ein wenig zäh. Allerdings werden mit diesem Anfang wieder vielfältige Möglichkeiten eröffnet.


    Die Kirche in Endymion präsentiert sich mit ihrer Inquisition und ihrer Armee als Kirche, wie wir sie aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit kennen: gewalttätig, intolerant und bigott.

  • Ich bin schon ein gehöriges Stück weiter, nämlich auf Seite 630. Ich hatte allerdings vom ersten Band einen ganz anderen Eindruck: man liest ein Weilchen, und schon sind wieder 100 Seiten gelesen. :smile: Durch den ersten Teil bin ich fast durchgepflügt, so spannend war er.


    Die zähe Stelle habe ich überwunden, jetzt ist wieder der Vatikan-Erzählstrang dran und der fesselt mich sehr.


    spoiler bis Seite 630


    Hallo Kati :winken: ; schön, dass Du auch mitliest!

  • Ich habe jetzt mehr als 700 Seiten gelesen und muss leider sagen, dass ich so langsam ein wenig Endymion-müde werde. Ich lasse mich aber nicht entmutigen, sondern halte durch. Bestimmt ist das nur eine Phase.