Björn Larsson - Der keltische Ring

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    Björn Larsson, Der keltische Ring


    Inhalt: (Klappentext)
    Ulf, der Skipper der Rustica, trifft im Hafen einer dänischen Stadt einen zu Tode erschöpften, angsterfüllten Mann. Dieser übergibt ihm ein Paket, worin Ulf das Logbuch des Mannes findet und liest. Darin ist die Rede von einer Verschwörung der keltischen Völker. Ulf beschließt, mit seinem Freund Torben nach Schottland zu segeln, um dieser Verschwörung auf die Spur zu kommen. Bald jedoch wird aus dem Abenteuer tödlicher Ernst.


    Über den Autor:
    Geboren 1953, leidenschaftlicher Segler, verbringt die Sommermonate auf seinem Segelboot, lehrt französische Literatur in Lund.


    Meine Meinung:
    Ich hätte es wissen müssen, als ich das Coverbild sah – es geht viel um Segeln und Segelschiffe in diesem Buch. Und so war es in der Tat. Die erste Hälfte des Buches zieht sich so dahin, und um all die seglerischen Begriffe verstehen zu können, hätte ich wohl ein Segel-Lexikon daneben legen müssen. Trotzdem habe ich immer weitergelesen und bin dem Skipper in all die verschiedenen Häfen zwischen Dänemark und Schottland gefolgt, denn ich wollte nun doch etwas mehr über den keltischen Ring erfahren, um den es in diesem Buch geht. Was mich bei Laune gehalten hat, waren die für mich sehr gelungenen Beschreibungen der Stimmung in den diversen Hafenstädten und der Überfahrt über die überaus stürmische Nordsee mitten im Winter. Das war sehr plastisch dargestellt und man konnte die stürmische See fast unter den Füßen spüren.


    In der zweiten Hälfte des Buches kommt dann langsam etwas Spannung auf, die sich zum Ende hin auch noch steigert. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass der Roman die „Spannung eines großen Thrillers“ hat, wie es der Klappentext verspricht. Doch auch hier haben mich wieder die Beschreibungen der schottischen Küstenlandschaften und des Kaledon-Kanals überzeugt. Ich bin sicher, dass, wann immer ich den Titel dieses Buches höre, ich eine bestimmte Landschaft und das tosende Meer vor Augen haben werde.


    Das eigentliche Thema, der keltische Ring, bleibt über weite Strecken etwas im Hintergrund und spielt eigentlich erst im letzten Drittel des Buches eine Rolle. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass das keltische Thema nur einen Vorwand liefert, um einen Segler-Roman darin zu verpacken. Aber da der Autor laut Klappentext leidenschaftlicher Segler ist, kann ich das gut verstehen.


    3ratten


    [size=6pt]Edit: Ratten nachgreicht[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Auelie ()

  • Schön, dass du eine Rezi zu diesem Buch geschreiben hast, denn es steht schon länger auf meiner
    Liste der eventuell interessanten Bücher.
    Nach deiner Rezi werde ich es von dieser Liste streichen, denn Segeln ist nicht so mein Thema.
    Wie du schon geschrieben hast, wecken der Titel und der Klappentext ganz andere Erwartungen.


    LG, Aurian

  • Hallo Aurian,


    na ja, das war mein persönlicher Eindruck, weil ich eben wesentlich mehr Keltisches und mehr Spannung erwartet hatte, wenn der Titel schon so lautet und das Buch mit Thrillerqualitäten angekündigt ist. Allerdings habe ich auch schon andere Meinungen zu diesem Buch gelesen - wie das ja fast bei jedem Buch so ist.


    Gruß, Auelie

  • Moin moin!


    Aurians Rezi kann ich nur voll zustimmen.
    Ich habe zwar selbst etwas gesegelt, bin aber nicht sonderlich am Segeln interessiert (mal einen Törn mizumachen ist okay und bringt Spaß, mehr aber auch nicht).
    An keltischer Kultur bin ich in allen ihren Facetten hingegen sehr interessiert (von Fantasy bis Sachbuch), Krimis lese ich auch gerne.
    Der "Ring der Kelten" vermochte mich jedoch auch nicht in seinen Bann zu schlagen.
    Ich glaube tatsächlich, richtige Freude an diesem Buch haben Menschen, die selbst gerne segeln und eventuell sogar die Gewässer und Häfen kennen, in denen die Geschichte spielt. Dann kann man leicht über die mangelnden Thrillerqualitäten hinwegsehen und für die ist es wirklich ein guter Buchtipp.
    Vergleicht man das Buch dann noch wie oft geschehen mit dem "Rätsel der Sandbank" von Erskine Childers wird es leider den Erwartungen erst recht nicht mehr gerecht.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • Hallo!


    Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen, deshalb ist es nicht mehr so präsent. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich meinen Vorrednern anschliessen. In diesem Buch geht es mehr ums Segeln und um Schottland (und selbst das hat mich als Schottenverrückte nicht vom Hocker gerissen). Der keltische Ring kommt viel zu kurz und ich glaube mich noch zu erinnern, dass ich das Ende sehr unrealistisch fand :sauer:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo zusammen!


    Eure Meinungen zum Buch kann ich gut nachvollziehen, denn für mich hat es zwar als Seglerbuch super funktioniert, als Thriller allerdings gar nicht.


    Ich habe es, offenbar anders als ihr, mit dem Wunsch aus dem Regal genommen mir den Wind um die Nase wehen zu lassen, und das hat eindeutig geklappt. Ich kann gut verstehen, wenn manch einer seinen Törn auf Ulfs Spuren plant. Auch wenn die Unwirtlichkeit des Wintersegelns deutlich wird: man möchte selbst von Insel zu Insel segeln und in einem der beschriebenen Sunde ankern. Larsson versteht es, Stimmungen durch Beschreibungen des Wetters und der (See-)Landschaft heraufzubeschwören. Für diejenigen, die ungewollt gerade auf dem Trockenen sitzen also ein guter Griff.


    Was für mich gar nicht funktioniert hat, war der Thrilleranteil. Die Theorien werden dröge präsentiert und sogar brenzlige Situationen unspannend erzählt. Selten haben mich Verschwörungstheorien so wenig interessiert! Und auch die Figuren bleiben eindimensional und langweilig. Immer, wenn unter Deck "wilde Spekulationen" begannen oder in irgendwelchen Hafenkneipen neue "Enthüllungen" bekannt wurden fing ich an querzulesen. Beim Ende hatte ich das Gefühl, dass Larsson nicht wusste, wie er das Buch sonst hätte beenden sollen - und schließlich brauchte es noch einen ordentlichen Schuss Mystik...


    Ratten spare ich mir, da zwar die Segeletappen bei mir sehr gut wegkommen, der überwiegende Rest aber gar nicht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich das bewerten soll.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

    Einmal editiert, zuletzt von Breña ()