Andreas Bull-Hansen - Die Tränen des Drachen (Die Nordland-Saga 1)

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    Inhalt


    Karain, der Sohn eines Böttchers im nordischen Krugant, wurde mit nur drei Fingern an jeder Hand und einem pelzbedeckten Gesicht geboren. Als ein Schiff Gerüchte über Dämonen nach Krugant bringt, die den Süden heimsuchen sollen, verlässt Karain sein Volk. Im gefürchteten Westwald trifft er die Waldgeister Loke, Bile, Vile und Bul. Gemeinsam verlassen sie die Nordlande, um nach der magischen Wurzel zu suchen, mit deren Hilfe der Frühling gerufen werden kann. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit, denn der ewige Winter breitet sich unaufhaltsam über die ganze Welt aus. Doch schon bald erkennt Karain, dass größere Aufgaben auf ihn warten, als er je erwartet hätte, denn er verwandelt sich in den Vogelmann, den legendären Seher, auf den das Bergvolk seit vielen Generationen gewartet hat...



    Meine Meinung


    Die Geschichte konnte mich nicht so richtig fesseln, obwohl es sich größtenteils flüssig lesen lässt - dabei haben nur ein paar langatmige Passagen gestört. Mich haben die durchgängig eher oberflächlichen Figuren gestört, dadurch konnte ich auch keinen besonderen Zugang zu ihnen aufbauen. Ich hätte gern mehr über ihre Persönlichkeit, Emotionen, Gedanken, Beweggründe und Vergangenheit erfahren.


    Die Erzählform gefällt mir schon ganz gut, ein alter Mann erzählt seine Geschichte. Es gibt sogar Einwürfe, dass z.B. noch etwas Holz ins Feuer gelegt werden soll oder das ein jüngerer Zuhörer getröstet oder gelobt wird. Erst im Verlauf des Buches erfahren wir, dass es sich dabei um Karain handelt.


    Karains Verwandlung und der Bezug zu den Vögeln haben mir gefallen, diese Szenen konnte ich mir auch am besten vorstellen. Vieles blieb dafür leider nur schemenhaft, und ich hatte oft das Gefühl dass man aus dieser Geschichte viel mehr hätte machen können, wenn nur die Figuren besser ausgearbeitet worden wären. Das gleiche gilt für die Götter, auch dieses Thema wurde nur grob angerissen.


    Momentan bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich diese Serie weiterlesen werde. Es war nicht wirklich schlecht und auch nicht langweilig, aber für meinen momentanen Geschmack einfach zu oberflächlich...


    3ratten

  • Dieser erste Band der Nordland-Saga hat mir sehr gut gefallen, die nächsten beiden Bände auch noch, obwohl sie m. E. schon schwächer wurden, beim vierten bin ich irgendwo mittendrin stehengeblieben, der fünfte subt noch und den sechsten hab ich bislang deshalb noch nicht kaufen mögen. Ich bin gespannt, wie Dein Urteil ausfallen wird.


    Schönen Gruß,
    Aldawen


    Das Buch hatte zwar ein paar schöne Momente, konnte mich aber nicht so besonders fesseln. Mir waren die Figuren irgendwie zu oberflächlich... Rezi
    Wird das im 2. Teil vielleicht besser?

  • Es wird anders. Karain taucht noch mal auf, aber im Grunde setzen die nächsten beiden Bände bei dem Auszug des Felsenvolkes und der Suche nach einer neuen Heimat an. Das braucht mit allen Irrungen und Kämpfen auch die zwei Bände. Die Welt wird "größer", als sie es für Karain noch ist, weil neue Gegenden ins Spiel kommen. Und im vierten Band dehnt sich die Geschichte noch weiter, aber da habe ich mich so langsam ausgeklinkt. Man kann die Bände 2 + 3 sicher ohne den ersten lesen, sie sind etwas weniger mystisch-erzählend und eher kämpferisch angelegt, wie das halt so ist, wenn eine neue Heimat gewonnen werden muß. Wenn Du nicht gerne ausführliche Schlachtbeschreibungen mit entsprechenden Grausamkeiten liest, dann würde ich abraten.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo Aldawen, :winken:


    ich habe uns mal hierhin verschoben.


    Ausführliche Schlachtbeschreibungen sind nicht so meins, zumindest wenn es allein um Kampf, Strategie, Waffen und Gegner geht. Ich brauche zwischendrin immer "menschliche" Momente.
    Schade, dass es weniger mystisch weitergeht. Spielen die Raben denn irgendwann noch mal eine größere Rolle?


    Ich habe mir eben mal die Inhalte bei amazon angeschaut, der Kampf und die Suche nach der neuen Heimat scheinen da das zentrale Thema zu sein. Sieht im moment schlecht aus...


  • Schade, dass es weniger mystisch weitergeht. Spielen die Raben denn irgendwann noch mal eine größere Rolle?


    Kann ich mich jetzt nicht so dran erinnern, ist aber auch über zwei Jahre her, daß ich es gelesen habe. Die Kämpfe sind schon ein sehr zentrales Element, denn das Felsenvolk gerät im Süden in einen Krieg und unterstützen eine Seite. Bran, der Anführer des Felsenvolkes, engagiert sich besonders stark und die Schilderung seine Kriegserlebnisse fand ich teilweise schon grenzwertig, obwohl ja insgesamt in Fantasy-Büchern durchaus nicht wenig Blut fließt. Es ist halt die Frage, wie's präsentiert wird. Andererseits gibt es durchaus auch sehr schöne Elemente, so mit einem Fischmenschenvolk. In Band vier wurde der Blutzoll noch höher, ohne daß ich für dieses Ausmaß irgendeinen auf die Handlung bezogenen Sinn erkennen konnte, es schien mir Selbstzweck zu werden, deshalb habe ich dann auch abgebrochen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Inhalt:


    Karain, der Sohn eines Böttchers aus Krugant, sieht anders aus als die anderen Menschen. Sein Gesicht ist pelzbedeckt und seine Finger gleichen Krallen, was den Argwohn der restlichen Dorfbewohner erweckt. Doch Karain wird nicht nur gehänselt, sondern auch als Dämon verschrien, was ihn in Lebensgefahr bringt. So bleibt seinen Eltern nichts anderes übrig, als Karain zu verstecken und dann heimlich außer Reichweite der aufgebrachten Menschen zu bringen. Im düsteren Westwald begegnet er den vier Waldgeistern Loke, Vile, Bile und Bul. Die vier haben den Auftrag, eine bestimmte, seltene Wurzel zu suchen. Nur mit dieser kann die Welt vor dem ewigen Winter bewahrt und der Frühling gerufen werden. Karain erklärt sich bereit, den Waldgeistern bei ihrem Unterfangen zu helfen. Und so beginnt das größte Abenteuer seines Lebens, in dessen Verlauf sich ihm offenbart, dass hinter seiner Andersartigkeit mehr steckt, als er bisher zu träumen wagte...


    Meine Meinung:


    Der erste Band der "Nordland-Saga" vom norwegischen Autor Andreas Bull-Hansen bietet ein über weite Teile kurzweiliges Abenteuer in einer liebevoll ausgearbeiteten Fantasy-Welt.


    Vor allem am Anfang brachten mich die liebenswerten Waldgeister mit ihrer skurrilen Lebensweise häufig zum Schmunzeln. Besonders der ständig ängstliche Vile hat es mir angetan. Diese humorvollen Elemente haben mir gut gefallen. Leider wurden sie gegen Ende immer weniger. Nach meinem Geschmack hätten sie ruhig die gesamte Geschichte hindurch wohldosiert eingesetzt werden dürfen. Auch Karain als Hauptfigur gefiel mir ganz gut und ich konnte während seiner Abenteuer mit ihm mitfiebern.


    Der Leser bekommt in diesem Roman eine klassische Fantasy-Geschichte mit einer Quest, welche die Charaktere unter vielen Gefahren und Hindernissen bewältigen müssen. Dabei tauchen einige mehr oder weniger interessante Nebencharaktere auf und Gut kämpft gegen Böse, so wie sich das gehört. Diese Schwarz-Weiß-Zeichnung, die auf Graustufen weitgehend verzichtet, hat mich dann auch ein wenig gestört. Besonders die "bösen" Völker wurden übertrieben düster gezeichnet und blieben weitgehend seelenlos und nur Mittel zum Zweck.


    Seine Welt hat der Autor detailreich ausgearbeitet und bildhaft dargestellt, so dass ich mir die Szenarien gut vorstellen konnte.
    Auch die Erzählweise hat mich überzeugt: Karain selbst tritt in Einschüben als Erzähler auf, indem er als alter Mann den Kindern in der Felsenburg seine Geschichte erzählt.


    Ein paar Längen gab es für mich zwar, doch insgesamt konnte ich das Buch recht schnell weglesen und die Geschichte hat mir auch ganz gut gefallen. Ob ich die restlichen Bände noch lesen werde, darüber bin ich allerdings unschlüssig. Dafür hat mich das Buch dann wohl doch nicht stark genug gefesselt.


    3ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen