Steven Erikson - Die eisige Zeit / Der Tag des Sehers (Spiel der Götter 4, 5)

  • Originaltitel: Memories of Ice


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    Die Handlung schließt wieder unmittelbar an den ersten Teil an, läuft also parallel zu Deadhouse Gates. Eine neue Macht, die Pannonische Domäne, ist entstanden und verbreitet mit Gewalt ihren neuen Glauben. Um die freien Städte zu schützen verbündet sich Hohefaust Dujek Einarm mit seinen ehemaligen Feinden, den Tiste Andi und den T'lan Imass.


    Nachdem Steven Erikson seine Leser in Deadhouse Gates durch die Wüste geschickt hat (sowohl inhaltlich, als auch auf das Lesevergnügen bezogen), gibt es nun ein Wiedersehen mit vielen aus dem ersten Teil bekannten Charakteren. Kruppe verärgert endlich wieder die Großen und Mächtigen durch seine Dreistigkeit und sein ständiges Gebrabbel, Paran, Elster und die restlichen Brückenverbrenner führen wieder ihre wenig heldenhaften Aufträge aus. Der schnelle Ben scheint wieder allen überlegen und man erfährt sogar wie er seine scheinbar unbegrenzten magischen Fähigkeiten erhalten hat. "Wieder" - denn das alles kennt man eigentlich schon aus dem ersten Teil und wird deswegen stellenweise auch etwas langweilig. Nur wenige Charaktere entwickeln sich wirklich weiter, Hauptmann Paran bildet da fast die einzige Ausnahme.
    Ein Lichtblick sind die in das Geschehen verwickelten Götter. Götter fallen und werden wieder sterblich, neue steigen auf und ständig ändern sich die Machtverhältnisse und damit auch die Stärken ihrer Anhänger.


    Stellenweise ist es sehr schwer Erikson zu folgen. Er springt wild zwischen Handlungssträngen und führt neue Charaktere ohne nähere Erklärung ein. Erst mehrere Kapitel oder gar Bücher später erhält man spärliche Informationen über ihre Vergangenheit. Sie erscheinen teilweise so plötzlich, dass man sich beim Lesen fragt ob man den ersten Auftritt ganz einfach überlesen oder vergessen hat. Daher ist es schwer mit den Protagonisten mitzufühlen oder sich in sie hineinzuversetzen. Bis auf wenige Ausnahmen ist mir beim Lesen ganz egal ob eine Person Pech oder Glück hat, gewinnt oder verliert.


    Rein vom Handlungsaufbau her macht Erikson eigentlich alles richtig. Die Machtverhältnisse änderns ich ständig, alte Freinde verbünden sich plötzlich, man weiß nie was als nächstes passiert. Und trotzdem fehlt immer irgend etwas um mich komplett an das Buch zu fesseln. Das Lesen strengt eher an, als dass es Spaß macht. Vieles ist bereits aus dem ersten Teil bekannt, eine leichte Tendenz nach oben gibt es aber schon.


    Bewertung:
    3ratten


    Gruß
    Seoman