Avery Corman - Kramer gegen Kramer

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    Kramer gegen Kramer von Avery Corman



    Inhaltsangabe


    Ted und Joanna lernen sich auf einer Single Party in einem Ferienort kennen. Es dauert nicht lange und sie sind ein Paar und noch ein wenig später verheiratet.
    Der Grund ist denkbar simpel. Beide haben das Singleleben und die ewige Suche satt, der Sex ist gut und man versteht sich, zudem ist Ted sichtbar stolz auf seine hübsche Freundin.
    Nach 2 Jahren wird Joanna schwanger, ihr Ehemann weiß zwar nicht wirklich etwas damit anzufangen, aber er stürzt sich mit Eifer auf all die Dinge, von denen er glaubt, daß ein guter Ehemann und Vater sie tun sollte. So bleibt es bis der Sprößling Billy 4 Jahre alt wird.
    Ted ist glücklich und zufrieden, er hat einen gut bezahlten Job, seine Frau ist attraktiv und das Kind gescheit und niedlich, daß seine Frau alles andere als zufrieden ist, übersieht er und ist dementsprechend fassungslos, als sie ihm verkündet, daß sie ihn und Billy verlässt....


    Meine Meinung


    Was mir wohl am positivsten an diesem Buch in Erinnerung bleiben wird ist der Humor. Schon ganz am Anfang mußte ich ständig über Teds schräge Phantasien während Joannas Schwangerschaft lachen. :breitgrins: Corman schreibt diese Dinge derart neutral und trocken, daß man einfach lachen muß, für die übliche Empörung bleibt kein Raum.
    Da das Thema des Romans an sich ein sehr ernstes ist, lockert diese Schreibweise es natürlich erheblich auf. Der Schriftsteller verfällt nicht einen Moment in Rührseligkeit, Jammern oder Kitsch. Trotz der schwierigen Situation un der anfänglichen Verzweiflung Teds, lässt er seinen Hauptprotagonisten nach vorn schauen, bemüht alles in den Griff zu bekommen. Der größte Teil des Buches handelt davon wie der Vater versucht Kind, Arbeit und Haushalt zu verbinden und seine Beziehung zu Billy zu vertiefen, ihm über den Verlust der Mutter hinwegzuhelfen und sein bisheriges Leben weitesgehend so fortzuführen wie vorher.
    Natürlich hält das Buch gegen Ende noch eine, nicht ganz unerwartete, Wendung bereit. Wer den Film gesehen hat, wird sich wahrscheinlich erinnern. :zwinker: Ich wußte leider nichts mehr von dem Ausgang und so habe ich mit Ted Blut und Wasser geschwitzt, zwischenzeitlich wollte ich das Buch sogar weglegen, weil mir die Spannung derart auf den Magen geschlagen ist :redface:


    Alles in Allem hat mir der Roman gut gefallen. Er lässt sich schnell und flüssig lesen und man findet sich von Anfang an gut in die Geschichte ein. Prima also für zwischendurch :smile:
    Zu meckern gibt es 2 Dinge:
    1. Es ist zu kurz!
    2. Mein/Der Grund warum es zu kurz ist. Das Buch enthält viele, teils schräge Persönlichkeiten, die weitaus besser hätten ausgearbeitet sein können bzw mehr Raum verdient hätten, mal ausführlich zu Wort zu kommen. Teds Eltern und Schwiegereltern z.B. sind einfach köstlich und kommen leider viel zu kurz. Auch gegen Ende fehlen mir einige wichtige Personen samt Dialog, zumindest wäre es natürlicher gewesen sie "auftreten" zu lassen.


    Von daher gibt es "nur":


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    P.S.


    Der Klappentext ist allerdings mal die Härte, nach dem Motto, das kommt davon, wenn wir Frauen solche Flöhe ins Ohr setzen :rollen: :belehrerin:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Hi Gytha,


    jetzt würde mich noch der Klappentext sehr interessieren ...


    Deine Rezi reizt mich "Kramer gegen Kramer" selbst zu lesen.


    Liebe Grüße - cat

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~

  • Hi Cat,


    den ganzen Umschlagtext zu posten, würde eindeutig zu viel verraten (finde ich), zumal wenn man den Film noch nicht gesehen hat, aber ätzend fand ich diesen Satz: Kramer gegen Kramer bietet ungewohnte Einblicke in die andere Seite der Befreiung der Frau.
    Da muß man wohl auch die Zeit bedenken, in der der Roman veröffentlicht wurde (1977), aber generell ist das Quatsch. Ted hat mit den gleichen Dingen zu kämpfen, wie eine Frau die verlassen wurde (kommt in dem Buch auch in dieser Form vor). Da beschleicht einen das Gefühl, daß es ok ist, wenn ein Mann das tut, aber nicht, wenn es eine Frau tut. :rollen:
    Der Schriftsteller selbst bleibt aber neutral :zwinker: Schön, daß ich Dich mit der Rezi ein wenig locken konnte :smile: Für nebenbei ist es auch genau das Richtige, es macht Spaß :zwinker:


    Lg

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”