Der Umsatz kann aber nur dann als Indikator genommen werden, wenn die Buchpreise als konstant angenommen werden. Ansonsten ist die ganze schöne Statistik für die Katz. 
Bringt Harry Potter die Kinder zum Lesen?
Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 10.424 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.
-
-
Der Umsatz kann aber nur dann als Indikator genommen werden, wenn die Buchpreise als konstant angenommen werden. Ansonsten ist die ganze schöne Statistik für die Katz.Die durschnittlichen Buchpreise der verkauften Bücher sind in den letzen Jahren sogar minimal gesunken, was damit zu tun hat, dass stärker die günstigeren Bücher gekauft werden (Billigreihen etc.).
Gruß, Thomas
-
Die durschnittlichen Buchpreise der verkauften Bücher sind in den letzen Jahren sogar minimal gesunken, was damit zu tun hat, dass stärker die günstigeren Bücher gekauft werden (Billigreihen etc.).
Aber haben sich die Preise für Kinderbücher und Erwachsenenbücher in die gleiche Richtung, im gleichen Maße bewegt? Wenn nicht, ist die Prozentangabe Makulatur.
-
Der Anteil der Kinderbücher am Kuchen der verkauften Bücher ist grösser geworden, wenn ich das richtig interpretiere. Das könnte Harry Potter gewesen sein. Der Kuchen selber, in € bzw. DM gemessen jedenfalls, scheint zwischen 1997 und 2005 nicht grösser und nicht kleiner geworden zu sein. Die Zahlen scheinen jedenfalls die Aussage meiner Buchhändlerin zu untermauern: Es wird nicht mehr gekauft - es wird nur mehr Harry Potter gekauft anstelle von anderem.Zusätzlich haben wir das Problem, das wir die Zahlen von 1997 und davor nicht haben, denn ab 1998 ging es ja los mit Harry Potter.
-
Kiala: Der richtige Boom ging aber erst irgendwann zwischen dem dritten und vierten Band los, also um 2000/2001. Zahlen von den Jahren davor kann ich eventuell nachliefern wenn ich herausfinde wo in der Bibliothek sie die Bände 94-98 versteckt haben.
Wenn jetzt tatsächlich mehr Kinder wieder zum Lesen hingeführt wurden durch Potter, müssten die Umsatzzahlen in der nächsten Zukunft ansteigen.Wenn man bedenkt um wie viel populärer Computerspiele und andere Medien als Freizeitbeschäftigung unter Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahren geworden sind, ist vielleicht sogar ein konstant bleibender Wert ein positives Zeichen. Worauf auch immer er zurückzühren ist.
-
Heute in der FAZ:
Zitat:
In der Folge der Potter-Bücher sei die Nachfrage nach erzählender Literatur, also Romanen für Jugendliche, gestiegen und der Übergang zur Erwachsenenliteratur fließender geworden.Aus einem Artikel zu Ravensburger. Die obige Aussage stammt wohl vom Vorstandssprecher.
Kein Beweis, aber immerhin ein weiterer Beleg.
Schöne Grüße,
Thomas -
-
Ein Beleg, dass HP neue Leser heranbildet.
Gruß, Thomas
-
Ein Beleg, dass HP neue Leser heranbildet.
Oder dass bisherige Leser, z.B. anstatt Agathe Christie, nun Harry Potter & Co. lesen?
-
Hallo zusammen!
sandhofer: meinst du im Ernst, dass Harry Potter Agatha Christie verdrängt hat???
Nein, ich weiss es ja nicht. Aber bisher finde ich, dass die Statistik die Aussage, dank Harry Potter würden mehr Kinder zum Lesen hingeführt worden sein, nur dann bestätigt, wenn wir zugleich annehmen (aber keinen Beweis dafür haben), dass dass vormalige Leser/Käufer sich nun des Kaufens ganz enthalten.
Die Umsatzzahlen zeigen nur, dass der Anteil der als Kinder- und Jugendbücher eingestuften Werke markant gestiegen ist. Der Gesamtumsatz hat sich nicht signifikant verändert. Also wahrscheinlich nix mit neuen Lesern, sondern es müssen andere Werke/Autoren/Genres verdrängt worden sein.
Grüsse
Sandhofer
-
Die Umsatzzahlen zeigen nur, dass der Anteil der als Kinder- und Jugendbücher eingestuften Werke markant gestiegen ist. Der Gesamtumsatz hat sich nicht signifikant verändert. Also wahrscheinlich nix mit neuen Lesern, sondern es müssen andere Werke/Autoren/Genres verdrängt worden sein.Die letzte Schlussfolgerung kannst du aus den Umsatzzahlen auch nicht belegen. Es könnte auch sein, dass Erwachsene weniger lesen, dass Kinder und Jugendliche aber wieder vermehrt lesen. Jetzt müssen wir abwarten bis diese Gruppe erwachsen ist und uns dann die Umsatzzahlen ansehen.
Du hattest zudem in einem anderen Posting behauptet, dass HP andere Kinderbücher verdrängt habe. Ravensburger hat diese Erfahrung zumindest nicht gemacht.
Gruß, Thomas
-
Hallo zusammen!
Die letzte Schlussfolgerung kannst du aus den Umsatzzahlen auch nicht belegen. Es könnte auch sein, dass Erwachsene weniger lesen, dass Kinder und Jugendliche aber wieder vermehrt lesen.
Letzeres hatte ich im Satz vor dem, den Du zitiert hast, gesagt. Ich halte die Verdrängungsthese aber für wahrscheinlicher.
Jetzt müssen wir abwarten bis diese Gruppe erwachsen ist und uns dann die Umsatzzahlen ansehen.
Auch das hatte ich schon sinngemäss mal gesagt, ja.
Du hattest zudem in einem anderen Posting behauptet, dass HP andere Kinderbücher verdrängt habe. Ravensburger hat zumindest diese Erfahrung nicht gemacht.
Ich hatte die Aussage meiner Buchhändlerin angeführt. Auch die ist offenbar aus den Zahlen nicht belegbar.
Grüsse
Sandhofer
-
ok, leute, das ist ja alles sehr interessant, aber könnten wir dafür - wie bereits vorgeschlagen - einen eigenen thread aufmachen? so nach dem motto "inwiefern hat hp das leseverhalten verschiedener altersgruppen verändert - statistiken, zahlen, fakten"... denkt euch irgendwas aus!
dann könnte man nämlich selber entscheiden, wann man sich an welcher der x grade parallel laufenden diskussionen beteiligt, weniger posts würden einfach so untergehen... und überhaupt wäre alles viel übersichtlicher. bitte, bitte, mit zucker obendrauf?!
-
Was wollt ihr nur mit euren Statistiken? Verkauft heisst doch noch lange nicht gelesen - oder was glaubt ihr, wieviele Bücher von Eltern, Paten und sonstigen Verwandten verschenkt werden und ungelesen im Regal verstauben?
Und wenn ihr euch totdiskutiert, die ganzen Zahlen sagen nach wie vor herzlich wenig aus.
Was mir aber noch eingefallen ist: den ersten Potterband habe ich gelesen, weil ich neugierig geworden bin. Zu der Zeit ist gerade der dritte Band auf deutsch herausgekommen und ich hatte von Harry Potter noch nichts gehört. Allerdings war ich etwas verwundert, dass Kinder (nicht die Eltern) im Buchladen Schlange für ein neu erschienenen Buch standen und das ganze auch in der Zeitung stand. Merchandising, Parties, etc. gab es da gar nicht, das kam erst später (vor allem ab dem ersten Film).
Nun gut, ich war also neugierig, warum die Kiddies alle das Buch wollten und hab den ersten Band auf englisch gekauft, mit dem Hintergedanken, dass es zumindest meinen Sprachkenntnissen gut tut. Und hab dann alle drei Bände hintereinander weg gelesen.Also: bis Band 3 ging das ganze ohne Wahnsinnsmerchandising, hässlichen Plastikzauberstäben und Verkleidungsparties (zumindst in Bielefeld, wo ich zu der Zeit gewohnt hab). Das die Bücher sich nach den Filmen nochmal wie blöd verkauft haben, ist schon klar, aber das dürfte auch bei Herr der Ringe, Eragon, Narnia, etc. so gewesen sein. Das Phänomen Potter, das Warten auf den nächsten Band, gab es aber schon vorher.
Oder hat das jemand anders erlebt als ich?
-
Doch, ich habe das genau so erlebt.
Ich war sozusagen von Anfang an dabei. Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte (lang, lang ists her) und prompt zum Lieblingsbuch erklärt hatte, wusste ich noch nicht einmal, dass es eine Fortsetzung geben sollte. Nein, wirklich, ich hatte keine Ahnung, dass es eine Reihe sein sollte.
Selbst als ich den zweite Band las gab es noch keinen Rummel um das Buch. Nur merkte ich, dass so langsam immer mehr und mehr Kinder in meinem Umkreis das Buch lasen und liebten - einige, die immer schon gelesen hatten, einige, die vorher nie ein Buch angerührt hatten.Als das dritte Buch raus kam stand in der Zeitung ein Artikel über das Buch, aber ansonsten war noch nicht so viel los.
Erst ab dem vierten ging das ganze mit den hässlichen Fanartikeln los. Ich hab es nie gemocht und mag es bis heute nicht. Es tut mir ehrlich gesagt sogar weh, dass viele wegen dem ganzen Rummel Harry Potter als kindisch oder nicht gut abtun. Da kenne ich genug. Schade eigentlich.
Die Story klingt ja vielleicht wirklich nicht gerade so toll (ich bin auch nicht gerade ein großer Fantasy-Fan), aber ich war schon immer der Meinung, dass es darauf ankommt wie eine Story verpackt ist. Und Harry Potter ist wirklich sehr schön verpackt.
-
Hallo zusammen,
Verkauft heisst doch noch lange nicht gelesen - oder was glaubt ihr, wieviele Bücher von Eltern, Paten und sonstigen Verwandten verschenkt werden und ungelesen im Regal verstauben?Dafür habe ich ein lebendes Beispiel hier zu Hause:
Meine Tochter hat 4 Potter-Bände geschenkt bekommen, sie hat das erste Buch angelesen und weggelegt, sie fand es langweilig. Da sich sonst keiner hier für HP interessiert, nehmen diese Bände bloß wertvollen Platz weg...
...aber darüber könnten auch Statistiken erstellt werden
liebe Grüße
dora -
Verkauft heisst doch noch lange nicht gelesen
Nein. Aber "nicht-verkauft" heisst ganz sicher "nicht-gelesen" ...
Und wenn ihr euch totdiskutiert, die ganzen Zahlen sagen nach wie vor herzlich wenig aus.
Es sind doch immerhin Indikatoren dahingehend, dass die Argumentation "Harry Potter bringt Kinder wieder zum Lesen" nicht straight-forward funktioniert. Darum geht es mir.
-
Nein. Aber "nicht-verkauft" heisst ganz sicher "nicht-gelesen" ...
Jaaaaa schon, aber was ist mit den Leuten, die sichs aus der Bücherei ausleihen? Da gibts auch Welche ... das Buch wurde dann ja auch nur einmal gekauft - von der Bücherei eben - und gelesen habens mehrere, dies ihrerseits aber nicht gekauft haben. Also so einfach ist es nun auch wieder nicht.
-
Jaaaaa schon, aber was ist mit den Leuten, die sichs aus der Bücherei ausleihen?
Nehmen wir an, Büchereien erfahren auch den Run auf diese Bücher - dann werden sie wohl mehrere Exemplare anschaffen müssen - oder der Kunde geht und kauft das Buch doch. Nein, ich vermute, Büchereien sind ein kleinerer Unsicherheitsfaktor ...