Jennifer Donnelly - Die Winterrose

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 9.753 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • 5ratten & :tipp:


    Was für ein Buch!
    Ich muss schon sagen, dass die ganzen Zufälle, durch die sich die Personen in dem Buch immer wieder sehen und über den Weg laufen, derart konstruiert und an den Haaren herbeigezogen sind, dass es schon beinahe albern wirkt, aber egal!
    "Die Winterrose" ist der Schmöker für schmachtende Frauen, der seinesgleichen sucht. :breitgrins:


    Ab dem Afrika-Teil bar jeder Logik (meiner Meinung nach), doch sei's drum. Herzschmerz, Rachegefühle, Sehnsucht, Wut und ein ständiges Beten, dass alles gut ausgehen möge haben mich hier begleitet. Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so angesprochen und gefesselt hat. Nach "Der Teerose" ist dieser Roman ein wirklich guter Nachfolger, und er macht Lust auf einen Re-read der "Teerose", um sich noch einmal genüsslich in Fionas Geschichte zu versetzen.


    Einzig die "Strafe" für den wahren Bösewicht in dem Plot hat mich geärgert.


    Doch das reicht nicht für einen Punktabzug. Ich werde noch lange gedanklich bei der Geschichte bleiben. Das führt bei mir zwar immer zu einer etwa einen bis zwei Tage andauernden Leseblockade für das nächste Buch, aber das ist es mir wert. Wie ein sehr köstliches Stück Schokolade, das man sich langsam auf der Zunge zergehen lässt. Und danach keine Zähne putzen, damit der Geschmack nicht verloren geht! :zwinker:

    "Verzicht bedeutet für Frauen die kurze Pause zwischen zwei Wünschen."

    ~ Mario Adorf

  • Ihr Lieben,
    ich hab grad gesehen, dass man auf vorablesen "Die Wildrose" der Autorin gewinnen könnte. Ich denke, dass das Buch zu dieser Reihe hier gehört, oder? Ich bin mir grad unsicher. "Die Winterrose" habe ich hier zu Hause ausgeliehen rumliegen, die "Teerose" habe ich noch gar nicht gelesen. Wie sieht das aus? Sollte man alle zusammen/hintereinander lesen? Ist es schlimm, wenn man mit Band 2 oder gar 3 anfängt?!

  • Hallo Avila :winken:


    Also ich persönlich würde empfehlen, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Im zweiten Band gibt es zwar andere Hauptpersonen, die Hauptpersonen aus dem ersten Teil spielen aber auch hier wieder eine relativ große Rolle.

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Hm, gut. Das Buch gibts ja auch in allen fünf Büchereien, in denen ich einen Ausweis habe. Das wird sich machen lassen. Bei vorablesen probier ich trotzdem mein Glück. :breitgrins:

  • Also ich kann Dir nur sagen, dass es ganz tolle Bücher sind und ich schon sehnsüchtig auf Teil drei warte! :breitgrins:
    Schön, dass sie noch vor dir hast!! :winken:

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Ja, versuchen werde ich es auf jeden Fall mal! Vllt. klappt das ja! :)

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Danke, dass ihr das hier erwähnt habt!!
    Somit habe ich nämlich endlich mal wieder auf Vorablesen geschaut - und tataaaa!
    "Die Wildrose" gewonnen :klatschen:

  • Meine Meinung:


    Selten habe ich so einen Schmöker innerhalb so kurzer Zeit gelesen, aber einen Nachmittag und eine Zugfahrt später ist es soweit :zwinker: Nachdem ich schon den ersten Teil sehr begeistert gelesen hatte, musste ich natürlich den zweiten Teil lesen und bin jetzt ganz hin und weg.
    Jennifer Donnelly entführt den Leser in das London des anfänglichen 20. Jahrhunderts und man ist wieder mit im Leben der Menschen. Die Protagonistin India ist eine der ersten Ärztinnen Englands. Sie hat teilweise mit Vorurteilen und Misstrauen zu kämpfen und muss alle von ihrem Können erst überzeugen. Dabei ist India hin- und hergerissen, da ihre Wünsche für sich und die Wünsche ihrer adligen Familie nicht unter einen Hut bringen kann. Denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als ihre eigene Klink für Bedürftige zu errichten, dies will jedoch nicht nur ihre Famile verhindern. Während ihrer ärztlichen Tätigkeit lernt sie Sid Malone, einen der gefürchtesten Männer Londons, durch einen Zufall kennen und die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen.
    Die Geschichte um die Beiden ist so spannend, obwohl wie Schokomaus bereits erwähnt hat, vieles auch an den Haaren herbeigezogen wirkt. Dies führt aber auf gar keinen Fall dzau, dass das Lesevergnügen eingeschrängt wird. Ich habe dies regelrecht erwartet und wäre teilweise sehr enttäuscht gewesen, wenn sie es nicht so geschrieben hätte. Die Charaktere sind wie von Jennifer Donnelly gewohnt sehr vielschichtig und während des Lesens wachsen (die meisten :zwinker: ) einem immer mehr ans Herz. Aber auch die Szenerie ist nicht zu vernachlässigen. Während des Lesens hatte ich regelrecht das Gefühl im damaligen London zu sein, dies hat die Autorin durch bildliche Beschreibungen der Orte, aber auch durch passende Geruchsbeschreibungen geschafft.


    Gut fand ich auch die Rahmengeschichte, in die, die Liebesgeschichte eingebettet wurde. Hierdurch konnte man viel über die miserablen Zustände der armen Bevölkerung erfahren, aber auch wie unterschiedlich dazu die Reichen gelebt haben. Teilweise fiel es mir beim Lesen schwer zu glauben, dass dies wirklich alles in einem Land spielt, da die Unterschiede so groß waren!


    Besonders gut gefallen hat mir, dass es auch ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Figuren aus "Die Teerose" gegeben hat und diese wunderbar in die neue Geschichte miteingeflochten wurden.


    Insgesamt war es wiedereinmal ein wunderbares Leseerlebnis und ich freue mich schon riesig darauf den dritten Teil dieser Reihe zu lesen!


    5ratten

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    insgesamt 777 Seiten
    gehört zur Rosen-Trilogie
    2. Teil nach Die Teerose



    Mein Eindruck nach den ersten 100 Seiten:


    Man wird von der ersten Seite an in das London von 1900 versetzt!
    Man erlebt Armut und Reichtum – anhand verschiedener Charaktere (dadurch gewinnt die Geschichte schnell an Fahrt und man gerät dennoch nicht durcheinander, da jede Figur ihren Platz hat und sie sich alle deutlich voneinander abheben), die unterschiedlichste Erfahrungen machen.


    So gibt es (unter anderem!) Sid, den Kriminellen, der seine Finger in vielen krummen Geschäften hat und allseits gefürchtet ist.
    Dann gibt es Fiona, die Protagonistin aus dem ersten Teil, in dem sie ein Teeimperium geschaffen hat. Sie versucht Kontakt mit ihrem Bruder Charlie, genannt Sid, aufzunehmen, der davon jedoch nicht das Geringste wissen möchte.
    Freddie, ein Politiker, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist, hat auch seinen Platz. Von Frauen hält er offensichtlich nicht viel, wie man seinen Gedankengängen à la Zum Glück konnten Frauen nicht wählen entnehmen kann. Er führt eine Beziehung zu India Selwyn-Jones, einer frischgebackenen Ärztin. Sie soll wohl die Protagonistin dieses Buchs sein, bisher kamen die Charaktere aber recht ausgewogen zu Wort.
    India ist though, hat das Herz auf dem rechten Fleck und ist tatsächlich Ärztin geworden, um den Menschen zu helfen – den ärmsten der Armen im Osten Londons: in Whitechapel! Gegen ihren Chef, einem "Fossil", der die Schmerzen bei der Geburt für die gerechte Strafe hält und während des Geburtsvorgangs gerne Bibelstellen zitiert, kommt sie nicht an. :grmpf: So verweigert er die Ausgabe von Verhütungsmitteln, die sich die Armen nicht leisten können, was sie nur noch mehr ins Elend stürzt.
    Nun bin ich an der Stelle, an der India und die andere Mitarbeiterin der Praxis wünschen, eine vollausgestattete Klinik für die Frauen von Whitechapel gründen zu können, um ihnen jedwede nötige medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Wenn man so liest, dass sie von den elementarsten Dingen wie frischer Luft, steriler Bettwäsche, Klinken extra für Frauen und Kinder träumen, wird einem der Unterschied zu heute umso bewusster.


    So viel zum Inhalt, der wieder genauso fesselnd wie der erste Teil geschrieben ist! Man befindet sich in London, fühlt und leidet mit, sieht, hört und riecht den Alltag der Charaktere.
    Als kennzeichnend für Donnelly empfinde ich die starken Frauen. Zuerst Fiona in Die Teerose, nun zusätzlich India, die sich als Ärztin für die Mittellosen stark machen möchte.


    Den ersten Teil Die Teerose habe ich vor über einem Jahr gelesen und ich merke, welch einen Eindruck dieses Buch bei mir hinterlassen hat, kann ich mich doch noch an so vieles erinnern. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, da die wesentlichen Dinge hier erwähnt werden. So kann man die Bücher (so jedenfalls bisher mein Eindruck) durchaus getrennt voneinander lesen, da man in die Welt der Winterrose eingeführt wird und erfährt, wie Fiona zu Wohlstand gekommen ist, wie sich die Wege von ihr und ihrem Bruder getrennt haben und wie sehr sich das Leben der Armen und Reichen unterscheidet.


    Bisher: Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, die Seiten sind glücklicherweise dicht beschrieben und ich kann es kaum erwarten, wieder in das London um 1900 einzutauchen! :klatschen:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Hallo British_Soul,


    ui, herrlich! Ich habe ja vor Kurzem erst den dritten Teil "Die Wildrose" gelesen und musste auch wieder feststellen, wie sehr ich den Schreibstil von Jennifer Donnelly mag und wie sehr mich schon die beiden Vorgängerbände verzaubert haben.



    Man wird von der ersten Seite an in das London von 1900 versetzt!
    Man erlebt Armut und Reichtum – anhand verschiedener Charaktere (dadurch gewinnt die Geschichte schnell an Fahrt und man gerät dennoch nicht durcheinander, da jede Figur ihren Platz hat und sie sich alle deutlich voneinander abheben), die unterschiedlichste Erfahrungen machen.


    Ja, genau das sind auch die Dinge, die mir da immer so gut gefallen haben. Man kann London quasi vor sich sehen und leidet wirklich intensiv mit den Figuren mit.


    Herrlich! Wünsche dir noch ganz viel Spaß mit dem Buch! :klatschen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Wie schön Tammy, dann freue ich mich umso mehr auf den dritten Band, der auch schon hier steht!
    Ist es denn tatsächlich so, dass man alle drei Bände theoretisch unabhängig voneinander lesen könnte? Bisher empfinde ich so.



    Gestern habe ich weitergelesen und bin nun auf Seite 210 angelangt...
    Nun stehe ich vor einem Problem: Das Buch fesselt so sehr, dass ich am liebsten durchgehend lesen möchte, andererseits geschieht so viel, dass ich am Tag nicht mehr als 100 Seiten lesen sollte, weil ich sonst im Nachhinein bestimmt vieles vergesse. Aber es ist so schön! :smile:


    Bisher gab es keinen einzigen Moment, der langweilig oder langatmig war. Man wechselt in jedem Kapitel die Perspektive, begleitet mal den Politiker, mal die Ärztin, mal den Gangsterboss und andere. Man erlebt sie – und auch ihre Gedankengänge, was sie zu umso runderen Charakteren macht. Die meisten haben miteinander Kontakt, sodass ein dichtes Netzwerk entsteht und die kleine Welt real erscheint. Immer noch steht India, die junge Ärztin nicht im Vordergrund, man merkt aber, wie wichtig ihre Figur für die Geschichte ist!


    Ich bin immer noch so begeistert wie eh und je und kann es kaum erwarten, weiterzulesen! Es dauert nur ein paar Sätze und man ist mittendrin in der Geschichte und vergisst die Welt um einen herum!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing


  • Wie schön Tammy, dann freue ich mich umso mehr auf den dritten Band, der auch schon hier steht!
    Ist es denn tatsächlich so, dass man alle drei Bände theoretisch unabhängig voneinander lesen könnte? Bisher empfinde ich so.


    Ja, das ist definitiv so. Bei mir war jetzt auch eine ziemlich lange Pause zwischen den ersten 2 Bänden und dem 3. Band und ich habe mich ohne Probleme zurecht gefunden. Es wird so viel von den Vorgängerbänden wiederholt, dass man ohne Probleme die Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann.



    Bisher gab es keinen einzigen Moment, der langweilig oder langatmig war. Man wechselt in jedem Kapitel die Perspektive, begleitet mal den Politiker, mal die Ärztin, mal den Gangsterboss und andere. Man erlebt sie – und auch ihre Gedankengänge, was sie zu umso runderen Charakteren macht. Die meisten haben miteinander Kontakt, sodass ein dichtes Netzwerk entsteht und die kleine Welt real erscheint. Immer noch steht India, die junge Ärztin nicht im Vordergrund, man merkt aber, wie wichtig ihre Figur für die Geschichte ist!


    Ja, das hat mir auch immer so gut gefallen. Es sind ganz viele Charaktere und auch wenn es eigentlich die Hauptfiguren sind, treten doch so viele Figuren auf, dass ich auch immer mit allen mitgefiebert habe. Hach, einfach herrlich, das Buch nochmal quasi zu "erleben".



    Ich bin immer noch so begeistert wie eh und je und kann es kaum erwarten, weiterzulesen! Es dauert nur ein paar Sätze und man ist mittendrin in der Geschichte und vergisst die Welt um einen herum!


    Oh ja, so ging mir das auch immer mit den Büchern. Einfach super, wie die Geschichte einen in seinen Bann zieht und man alles um sich herum vergessen kann. Viel Spaß noch! Das Schlimme ist, dass man die Bücher dann so schnell liest und ich eigentlich immer gerne noch viel länger in der Welt verweilt hätte. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ja, das ist definitiv so. Bei mir war jetzt auch eine ziemlich lange Pause zwischen den ersten 2 Bänden und dem 3. Band und ich habe mich ohne Probleme zurecht gefunden. Es wird so viel von den Vorgängerbänden wiederholt, dass man ohne Probleme die Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann.


    Das ist gut - obwohl ich den dritten Band dann vermutlich sofort lesen möchte, wäre es vermutlich klüger, einige Zeit zu warten. Sonst laufe ich immer Gefahr, mich nicht mehr genau an den Inhalt eines einzelnen Bandes zu erinnern, auch wenn sie eigentlich klar voneinander trennbar sind.


    Jetzt bin ich auf Seite 580; 200 Seiten fehlen noch. Heute werde ich aber bestimmt nicht mehr dazu kommen, diese zu lesen! :sauer:


    Es sind zwar so viele Seiten, man merkt aber einfach nicht, wie schnell sie nur so dahinfliegen. Immer noch ist es durchgehend spannend und manchmal herrscht so viel Aufregung, dass ich kaum dazu komme, mich zu beruhigen. Da kommen die doch recht kurzen Kapitel gerade recht, um die Gefahr einer Hyperventilation zu verringern, wenn meine Gefühle verrückt spielen.


    Obwohl es abwegig ist, dass all dies genauso tatsächlich geschieht, rutscht Donnelly keinen Moment ins Absurde oder überzieht etwas so gnadenlos, dass man sich auf den Arm genommen fühlt. Stattdessen geht es ganz basal um Gut gegen Böse – dabei werden Themen wie Macht, Liebe, Intrigen, Verrat, Angst, Schuld, Hoffnung, Trauer großartig beschrieben und man kann als Leser nicht anders als auch verzweifelt, erleichtert, hoffnungsvoll oder ängstlich zu sein.


    Selten ist es so, dass ich auch an die Charaktere denke, wenn ich etwas anderes tue – hier aber bin ich wenigstens mit halben Gedanken immer bei der Geschichte.


    Ich liebe dieses Buch – spätestens jetzt wäre mir klar, weshalb ich ohne Lesen nicht leben wollen würde! :herz:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Das Buch ist nun beendet – meine Eindrücke zum letzten Leseabschnitt:


    Meinen vorherigen Eindruck, dass nicht überzogen ist, sollte ich nun revidieren. Es gab dann doch das obligatorische Hin und Her. Es könnte so einfach sein, aber Zufälle, Sturheit und der Wille der Autorin sorgen für erhöhten Blutdruck beim Leser, weil man zu sehr mitfiebert.


    Im dritten Teil des Buches spielt die Handlung größtenteils in Afrika, teils um eine Bergsteigertour, meist aber auf einer Farm. Was hier zusammenhanglos und scheinbar belanglos klingt, sind die Fäden zu einem großen Ganzen. Alles fügt sich und ich als Leser bin trotz des Eindrucks, dass doch niemand so viel Pech bzw. Glück haben kann, rundum zufrieden.



    Nun werde ich noch meine Gedanken ordnen und dann die abschließende Meinung schreiben.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Meine abschließende Meinung:


    Das Buch umfasst 777 Seiten und keine einzige Seite davon ist zu viel. Es handelt sich um eine wundervolle, ausgezeichnet durchdachte Geschichte, über die ich gar nicht viele Worte verlieren möchte, da man zu viel vorwegnehmen würde.


    So lebt man mittendrin, erlebt die Intrigen, Verluste, aufkeimende Hoffnung. Man bangt mit den sympathischen Charakteren, von denen es einige gibt und die einem unwillkürlich ans Herz wachsen. Genauso fiebert man mit, wenn die rücksichtslosen oder gar brutalen Figuren wieder zu gerissen sind und andere dadurch zu Leid kommen.
    Da sieht man auch gerne darüber hinweg, dass hier und da der Tragik und Spannung willen übertrieben wird. Auch wenn die Geschichte so niemals stattfinden könnte, weil sie unzählige Wendungen, Dramen und Überraschungen enthält, kommt sie einem so wirklich vor, denn Jennifer Donnelly hat ein wahnsinniges Talent zu schreiben. Da liest man selbst gerne Seiten über Dinge, die einen sonst gar nicht interessieren, in meinen Fall eine Episode um eine abenteuerliche Bergbesteigung.
    Durch Donnellys Worte entsteht die Welt von Sid Malone und seinen Freunden in Whitechapel, der jungen Ärztin India Selwyn-Jones und ihrem Verlobten Freddie Lytton, einem aufstrebendem aber mittellosen Politiker, dem Ehepaar Fiona und Joe, die man aus dem ersten Band kennt.


    Man kann dieses Buch durchaus lesen, wenn man zuvor nicht Die Teerose gelesen hat – wenn man aber Die Teerose noch lesen möchte, sollte man dies vor diesem Buch machen, da man hier Figuren aus dem vorherigen Band trifft und sie so einiges erlebt haben.


    Das Buch hat mich begeistert und ich habe mich in diese kleine Welt verliebt! Ganz klar


    5ratten:tipp:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing