Jane Austen - Lady Susan

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.971 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Avila.

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    Inhalt
    Lady Susan ist erst vor kurzem Witwe geworden. Doch lange will sie nicht alleine bleiben und so ist sie auf der Suche nach einem neuen Mann, der ihr finanzielle Sicherheit und einen gesicherten Platz in der Gesellschaft bieten kann und der sie auch intellektuell fordert. Gleichzeitig ist sie auch auf der Suche nach einem geeigneten Ehemann für ihre Tocher, was zu Komplikationen führt...


    Meine Meinung
    Mit hat der Stil dieses leider viel zu kurzen Werkes gut gefallen. Die Geschichte ist als Briefwechsel von Lady Susan, ihren Freunden und ihrer nicht immer freundlichen Familie geführt. Dabei werden Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. In vielen der Briefe wird die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, in der sich Lady Susan bewegt deutlich. Leider wurden mir bis zum Schluß ihre Motive nicht ganz klar, aber das ist das Einzige, was mir an dem Stück nicht gefallen hat. Meine Bewertung 4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Eben habe ich das Erstlingswerk von Jane Austen auch beendet. Wie alle ihre Bücher, hab ich auch dieses in mein Herz geschlossen. Die Geschichte dreht sich, wie könnte es anders sein, um die Suche eines geeigneten Ehemannes. Dieses Mal ist die Protagonistin jedoch keine junge Frau, mit der man mitfiebert, dass sie ihr Glück findet, sondern eine rücksichtslose Witwe Anfang 30. Nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, verdreht sie jedem männlichen Geschöpf den Kopf, in der Hoffnung einen der Männer dann zu heiraten, damit sie finanziell wieder abgesichert ist. Es fällt einen schwer diese Person zu mögen, die nur auf ihre eigenes Wohl bedacht ist. Dafür sympathisiert man um so mehr mit ihrer 16-jährigen Tochter Frederica, die sehr unter den Machenschaften ihrer Mutter zu leiden hat.
    Einziger Minuspunkt, das Buch ist viel zu kurz :breitgrins:


    Von daher auch von mir 4ratten

    :leserin: <br />Joyce Carol Oates - Du fehlst

  • Hallo!


    Einziger Minuspunkt, das Buch ist viel zu kurz :breitgrins:


    Da kann ich Dir nur zustimmen. Von mir aus hätte der Briefwechsel noch ein paar hundert Seiten weiter gehen können :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Uh, ich bin begeistert! Hab das Buch gestern in einem Rutsch gelesen - es ist ja nicht lang und auch die Sprache ist sehr einfach gehalten. (Das kenn ich aus anderen Austen-Romanen auch anders!) Und ich gebe euch, Kirsten und Meli, recht, das Buch ist fast schon zu kurz. Die Briefe lesen sich so leicht und man hat richtigen Spaß daran, Lady Susans Intrigen zu lesen, dass es sich so runter liest. Ich musste auch ein wenig grimeln, als ich nochmal die Nachrichten-Konversation zwischen einer Freundin und mir gelesen habe, in der wir uns auch alles erzählen und bestimmtes Verhalten abwägen. (Auch wenn wir bei weitem nicht so intrigant und schamlos über das Liebesglück von anderen bestimmen, sondern wir uns nur auf unsere eigenen Probleme beschränken und nicht aus Spaß, anderer Leutes Beziehungen zerstören wollen.) So unterhaltsam, wobei ich dieses Buch auch wirklich nur Frauen empfehlen würde.
    Bei mir gab es hinten noch ein Nachwort und es war ganz interessant. So habe ich erfahren, dass "Lady Susan" Jane Austens erster Roman war und nie von ihr veröffentlich wurde und es außerdem ihr einziger Briefroman war. Dass sie mit einem Briefroman anfängt zu schreiben, aber später keinen weiteren schreibt, fand ich interessant.


    5ratten


    Kirsten
    Als Motive für Lady Susans Verhalten habe ich gedacht, dass es einfach ihre Langeweile ist. Sie langweilt sich und überlegt, wie sie diese rumkriegen kann und spielte so mit Menschen. Dazu gehört natürlich ne gute Portion Gefühlslosigkeit und die Mitmenschen müssen einem ziemlich egal sein, aber ansonsten ... Ich glaube, es gibt heute noch viele Mädels/Frauen, die so sind wie Lady Susan. :rollen:

  • Hallo!


    Avila: Gefühlslosigkeit würde ich Lady Susan nicht unbedingt unterstellen (oder vielleicht will ich das auch einfach nicht). Du hast recht, sie spielt gerne mit den Menschen aber ich habe nicht mehr im Kopf, dass sie konkret jemanden manipuliert hat. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass meine Lektüre schon ein paar Jahre her ist und ich Lady Susan ausgesprochen sympatisch fand. Deshalb lasse ich mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Also ich finde schon, dass sie Manwaring oder auch Reginald De Courcy manipuliert hat. Reginald hatte ein schlechtes Bild von ihr und sie hat es durch ihre Lügen und Intrigen geschafft, ihr Verhalten zu "ver"klären. Und dies gelang ihr ja nicht nur einmal bei ihm. Auch fand ich, hat sie ihre Tochter versucht zu manipulieren. Sie ist gescheitert, aber durch Bestrafung (sie in einem langweiligen Umfeld zu zwingen), wollte sie die Aufregung auf eine Ehe (mit James Martin, mein ich, hieß er) erwecken. Es hat nicht funktioniert, aber eigentlich war es ihr Plan.
    Ich finde das schon recht manipulativ.

  • Ich muss sagen, dass mir Lady Susan auch nicht völlig unsympathisch ist. Ich glaube, es ist sehr amüsant ihre Freundin zu sein, wie Alicia es ja in dem Roman ist, weil sie ja schon ein recht spannendes Leben hat. Aber ihre Feindin möchte ich auf keinen Fall sein. (Oder einen hübschen Ehemann an meiner Seite wissen. ;) )

  • Ich habe heute spontan mit "Lady Susan" angefangen und bin schon nach wenigen Briefen sehr angetan von dem Buch. Stutzig macht mich allerdings die Länge des Romans. Ich lese ihn in dieser Sammlung


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    wo er 113 Seiten hat, während der Umfang in diesem Buch


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    mehr als das Doppelte ausmacht. Beides sind Manesse-Bücher und dürften sich eigentlich vom Druckbild her nicht wesentlich unterscheiden. Schwer vorstellbar, dass das zweite Buch mit so umfangreichen Anmerkungen ausgestattet ist, dass es gar so dick wird. Nun hoffe ich im Umkehrschluss, dass meine Geschichte nicht gekürzt ist.

  • Ich weiß nicht mehr, von welchem Verlag meine Ausgabe war und wie viele Seiten er hatte, aber das Buch war nicht größer als ein Reclamheftchen. Ich war auch sehr erstaunt, dass es nur so kurz war. Aber das Buch ist wesentlich kürzer als die anderen von Jane Austen, die ich bisher gelesen habe. Ich glaube, du musst dir um Kürzungen keine Sorge machen.

  • Das wäre schön. Kirstens englische Ausgabe oben hatte auch nicht so viele Seiten. Ich würde nur ungern einen dieser Briefe missen.

  • Ich hab mal ein wenig gegoogelt und eine Jane-Austen-Seite gefunden, auf der der Roman als 50-seitiger bezeichnet wurde. Und ja, einen dieser wunderbaren Briefe missen zu müssen, wäre wirklich schade!

  • Hallo!


    Habe ich etwa da etwa ein paar Briefe verpasst? Da muss ich mich noch einmal umsehen, die Briefe haben mir zu gut gefallen um einen nicht zu lesen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich stimme euch zu, das Buch ist viel zu kurz. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein Roman auch in Briefform eine schlüssige und runde Sache sein kann.


    Lady Susan spinnt ihre Intrigen und geht dabei über Leichen, selbst innerhalb ihrer Familie. Als Frau liest man mit einem Schmunzeln, wie leicht willige Männer durch ein hübsches Äußeres und kokettes Gehabe zu beeinflussen sind, während voreingenommene Frauen gerade für die Koketterie nicht empfänglich sind, sondern ihrem Instinkt vertrauen, der ihnen weibliche Konkurrenz signalisiert. Schon zu Beginn stellt sich seitens der Beteiligten wenig Sympathie gegenüber Lady Susan ein, und dieses Gefühl überträgt sich auch bald auf den Leser. Lady Susan allerdings weiß gut mit der Abneigung umzugehen und lässt sich von keiner unerwarteten Wendung unterkriegen. Als unparteiischer Leser schwankt man zwischen Kopfschütteln und belustigtem Schmunzeln und bedauert nach der letzten Seite höchstens die Kürze des Buches.


    Für das Erstlingswerk einer jungen Autorin ist es erfreulich gut gelungen. Es könnte lohnenswert sein, sich die weiteren frühen Werke genauer anzusehen. Schade nur, dass sie neben den großen Romanen Austens nur wenig Beachtung finden.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Für das Erstlingswerk einer jungen Autorin ist es erfreulich gut gelungen. Es könnte lohnenswert sein, sich die weiteren frühen Werke genauer anzusehen. Schade nur, dass sie neben den großen Romanen Austens nur wenig Beachtung finden.


    Da stimme ich dir zu. Neben "Stolz und Vorurteil" scheinen die anderen Bücher fast alle zu verblassen. Vor allen Dingen "Lady Susan" nimmt man dann neben "Emma" und so kaum noch wahr. Wirklich sehr sehr schade! Ich würde das Buch vor allen Dingen Austen-Einsteigern empfehlen, da es auch nicht soo lang ist und sich einfach so wegliest.