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Ein brutaler Vergewaltiger und Mörder versetzt die Gegend in Angst und Schrecken. Anscheinend lernt er seine Opfer durch die Teilnahme an einem Online-Rollenspiel kennen. Beim Versuch, ihn zu stellen, fungiert Inspector Fenwicks Kollegin Louise Nightingale als Lockvogel und wird von dem Täter brutal attackiert, bevor das Einsatzkommando eingreifen kann. Dieses Schockerlebnis muss sie erst einmal verdauen, doch immerhin hat sich der Einsatz gelohnt, Wayne Griffith wird gestellt und verhaftet.
Einige Zeit später häufen sich erneut Fälle von brutalen sexuellen Übergriffen auf junge Frauen, die nach ähnlichem Muster ablaufen – aber Griffith sitzt noch in Haft. Und Nightingale erhält immer bedrohlichere E-Mails, obwohl Griffith keinen Computerzugang hat.
Fenwick ermittelt in Zusammenarbeit mit der Londoner Polizei, denn jetzt beschränkt sich der „Wirkungskreis“ des Mörders nicht mehr auf die nähere Umgebung. Zu Fenwicks Leidwesen wollen sich die auswärtigen Kollegen nur ungerne auf seine teils unorthodoxen Ermittlungsmethoden und Schlussfolgerungen einlassen, es kommt wieder einmal zu Kompetenzstreitigkeiten und Ärger mit seinem ungeliebten Vorgesetzten, dem selbstgefälligen Harper-Brown.
Währenddessen muss Nightingale eine zweite traurige Wahrheit verkraften: ihre Eltern sind bei einem Autounfall in Italien ums Leben gekommen. Völlig aus der Bahn geworfen, nimmt sie sich eine Auszeit und beschließt, in das abgelegene Landhaus zurückzukehren, in dem ihre Lieblingstante früher gewohnt hatte und das sie jetzt nach dem Tod der Eltern unerwartet geerbt hat.
Dieses Buch ist nach dem schwächeren zweiten Band der Fenwick-Reihe wieder eine Glanzleistung der britischen Autorin, ein Krimi vom Feinsten, den man kaum aus der Hand legen kann. Durch die Perspektivenwechsel zwischen Opfern, Ermittlern und dem Täter weiß der Leser immer etwas mehr als die handelnden Personen, so dass man eine Seite nach der anderen verschlingt, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Der Titel „Crescendo“ passt hervorragend zum Verlauf der Handlung, die wie anschwellende Musik auf einen Spannungshöhepunkt zusteuert, der erst auf den allerletzten Seiten seine Auflösung findet.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Exkurse in Nightingales Familiengeschichte, in der nichts das ist, was es zu sein schien (auch wenn die Ideen nicht wirklich neu waren).
Die Schilderungen der Gewalttaten und der Leichen am Fundort sind allerdings nichts für schwache Nerven.
Insgesamt tritt Elizabeth Corley hier wieder sehr erfolgreich in die Fußstapfen ihrer Namensvetterin Elizabeth George. Ich freue mich schon sehr auf den 4. Band der Reihe, „Sine Culpa“, der mittlerweile auch schon zu haben ist.
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