Thomas Mann - Buddenbrooks

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  • Stand nicht mal geschrieben das sich Th. Mann nicht viel Mühe gegeben hat seine eigenen Familiären Verhältnisse zu kaschieren?
    Zumindest getraue ich mich zu schreiben das der Schriftsteller die Außerfamiliären Gegebenheiten 1:1 in sein Werk übernommen und er zB. auch selbst Sommerfrische am Meer genossen haben dürfte. Bis hin zu seiner eigenen Schulzeit. Siehe Abschließendes Kapitel über Hanno.


    NtM

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()

  • Auch wenn schon genügend Rezis diesen Thread bewohnen, möchte sich die meine gerne noch hinzugesellen :zwinker:


    Erzählt wird die Erfolgsgeschichte und der stetige Niedergang einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie – der Familie Buddenbrook. Der Roman beginnt bei der Einweihungsfeier des neu erworbenen Patrizierhauses in der Mengstraße im Jahre 1835, an der die wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Stadt eingeladen sind. Johann Buddenbrook, Gründer der Getreidehandelsfirma bleibt Vorbild für die weiteren Generationen, der findig, diszipliniert, gesellschaftlich aktiv und geschäftlich unerreicht bleibt. Er lebt und handelt ganz nach alter Tradition, selbst seine Sprache gleitet desöfteren ins Französische über, für seine Ära ganz selbstverständlich. Sein Sohn Jean, der die Firma übernehmen wird ist eher praktisch veranlagt, ihm ist alles Recht, solange es der Firma nicht schadet. Selbst seine Heirat geschieht nicht aus Liebe, sondern wegen der erheblichen Mitgift. Seine offene Art und verlässliche Menschenkenntnis verhelfen ihm zu reichlich Ansehen. Sein Nachwuchs allerdings bereitet ihm einige Kopfschmerzen. Antonie, seine Tochter fällt auf einige dubiose Männer rein, ihr naives Denken lässt es nicht anders zu, Christian ist faul und verbringt seine Zeit lieber beim Geschichten erzählen in verqualmten Salons, Clara heiratet früh einen Priester und ward seither nicht mehr gesehen … somit trägt Thomas alleine die Verantwortung für die Firma – der wohl interessanteste Charakter der Geschichte. Er zieht lohnenswerte Coups an Bord und besitzt genügend Prestige in der Stadt. Allerdings ist er zu gutmütig, zu eitel und zu sehr darauf bedacht, eine einwandfreie Fassade zu bewahren. Jeder Skandal treibt ihn in ein tiefes Loch, die entspannte Haltung seines Großvaters und Vaters fehlt ihm. Außerdem hält er an alte Traditionen fest, wen wundert’s da, wenn die modern ausgerichtete, verwegenere Konkurrenz sie über den Haufen wirft?


    Sehr detailliert und komplex sind die Figuren, größte Sorgfalt wurde für den Feinschliff bedacht, meine Schilderung ist da nur ein Stummel von dem, was im Roman zutage tritt. Manns Sprachgewalt ist unschlagbar, die seltsamsten Randfiguren tauchen auf, die mich oftmals laut haben auflachen lassen. Der Humor von Th. Mann ist unübertroffen, so unscheinbar, als habe er gar nicht beabsichtigt, den Leser zu belustigen. Ein vollkommen runder Roman, in dem absolut nichts fehlt, noch zu dick aufgetragen wurde


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von dumbler ()


  • Wen's interessiert da:


    Buddenbrooks
    Montag • 18. Dezember • 20.40


    kommt der Film dazu auf Arte :klatschen:


    Ist das dieser Film aus den 50ern mit Lilo Pulver als Tony? Ich würde ja zu gerne wieder einmal die Serie aus den 70ern sehen! Die habe ich als Kind schon geliebt, da konnte ich noch nicht mal richtig lesen. Kennt die noch jemand?

  • Ich kann mich noch dunkel daran erinnern. :breitgrins: Könnte aber beim besten Willen nicht mehr sagen, aus wievielen Teilen sie bestanden hatte.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Ist das dieser Film aus den 50ern mit Lilo Pulver als Tony? Ich würde ja zu gerne wieder einmal die Serie aus den 70ern sehen! Die habe ich als Kind schon geliebt, da konnte ich noch nicht mal richtig lesen. Kennt die noch jemand?


    Also in der Vorschau war er schwarz-weiß..

  • Den sollte ich mir wohl mal anschauen, vielleicht habe ich dann Lust das Buch zu lesen :rollen:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ich habe Buddenbrooks jetzt auch gelesen und kann mich der Fraktion, die das Buch liebt, anschließen, auch wenn ich mich ebenfalls die ersten Seiten etwas durchquälen musste. Danach hat das Buch aber wirklich sehr viel Spaß gemacht.


    Ich habe bisher nichts von Mann gelesen und jetzt ziemlich hintereinander erst „Tonio Kröger“ und dann dieses gelesen. Fing Mann mit „Tonio Kröger“ schon an, den Gegensatz des Bürger und Künstlers zum Thema zu machen, macht er damit in dem Roman weiter, zeigt den Verfall der Familie, der weniger durch geschäftliche, finanzielle Ursachen entstanden ist, sondern mehr durch den körperlichen und seelischen Verfall.


    War der alte Johann noch mit Leib und Seele Kaufmann und hatte eine gewisse Leichtigkeit, so wurden die Söhne, Enkel und Urenkel mehr und mehr davon weggetrieben und hatten mehr und mehr damit zu kämpfen, den Vorschriften des Bürger- und Kaufmanntums gerecht zu werden. Jean hatte religiöse Schwärmereien, Thomas hatte durch zunehmende Selbstbetrachtung und Eitelkeit mit kräfteverzehrender Aufrechterhaltung einer Fassade zu kämpfen, was einen starken Energieverlust nach sich zog. Christian war hypochondrisch, auf sich fixiert und lebte völlig arbeitsunfähig in seiner Künstlerwelt. Und Hanno hatte nur seine Musik, war für den „Ernst des Lebens“ nicht fähig, was er, wie ich finde, mit seinem Strich im Familienbuch schon frühzeitig deutlich gemacht hatte. Die einzige, die die Familie und ihre Ehre bewahrte, immer hochhielt und überdauerte war Tony. Sie war naiv und hatte eine geringe Selbsteinschätzung, denn obwohl sie immer wieder betonte, wie sehr sie doch das Leben kannte, war sie die einzige, die sich eigentlich nie verändert hatte und nichts im Leben gelernt hatte. Sie blieb irgendwie immer ein Kind, machte immer wieder die gleichen Fehler. Aber das machte sie auch irgendwie sympathisch.


    Ich finde sowieso, dass Mann mit seiner Sprache und seinen detailreichen Beschreibungen, die Personen sympathisch und sehr menschlich erscheinen lässt. Man hat das Gefühl, die Menschen während des Lesens selbst ganz genau zu beobachten. Immer wiederkehrende Eigenheiten, wie das Zurückwerfen des Kopfes mit gleichzeitigem Kinn-auf-die-Brust-Drückens von Tony oder der häufige knallende Kuss von Sesemi Weichbrodt, machen die Personen vertraut und ließen mich oft schmunzeln.


    5ratten

  • Ich habe nun mehrfach die Buddenbrooks gelesen und ich werde sie bestimmt irgendwann wieder lesen. Trotz der Tatsache, dass ich sie für meine schriftliche Magisterprüfung ausgewählt hatte :breitgrins: Thomas Mann wird zu Recht einer der großen Erzähler der Weltliteratur genannt. Die Geschichte dieser Kaufmannsfamilie ist so vielschichtig, die einzelen Charaktere werden so pointiert gezeichnet, das ist einfach klasse. Und zeitlos dazu. Außerdem: kann das Nobelpreiskomittee irren?!?! :zwinker:
    Auf die Neuverfilmung freue ich mich schon ...

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Nach etwa zehn Jahren habe ich es nun geschafft, das Buch endlich vom SUB zu kriegen - und es war auch nicht so schlimm wie befürchtet :zwinker:


    Über den Inhalt muss ich wohl nicht mehr viel schreiben: Erzählt wird die Geschichte der Kaufmannsfamilie Buddenbrook über vier Generationen hinweg:
    - der alte Johann Buddenbrook
    - sein Sohn Johann - genannt Jean (der ältere Halbbruder Gotthold spielt nur eine Nebenrolle)
    - dessen Söhne Christian und Thomas und die Töchter Antonie und Clara
    - Thomas einziger Sohn Johann - genannt Hanno


    Die Ehefrauen der Buddenbrooks sowie Antonies Ehemänner und ihre Tochter Erika spielen nur untergeordnete Rollen, ebenso wie Clara.
    Antonie ist die einzige Frau im Roman, von der wir mehr erfahren.


    Zu Beginn ist die Familie eine der angesehensten der Stadt, hat gerade ein neues herrschaftliches Haus bezogen und stellt mit Sohn Johann einen Konsul in ihrer Heimatstadt. Nach außen hin vermehrt sich ihr Ansehen zunächst, insbesondere als Thomas die Firma übernimmt. Mit neuen Ideen vergrößert er den Reichtum der Familie weiter, baut ein noch größeres Anwesen für die Seinen und wird auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn in noch jungen Jahren Senator. Im Hintergrund bahnen sich aber die ersten Rückschläge an - Christian ist ein Taugenichts, Schwester Antonie heiratet zweimal unglücklich, Thomas' Sohn Hanno ist kränklich und eindeutig nicht als Firmenerbe geeignet. Nach und nach zerfällt die Familie. Da der Untertitel "Verfall einer Familie" lautet, verrate ich damit wohl nicht allzuviel.
    Auf den Punkt gebracht:


    Im großen und ganzen also reichlich Disaster und persönliche Schicksale, die sich auf den etwa 750 Seiten (meiner Ausgabe) tummeln. Etwas zuviele manchmal für meinen Geschmack...


    Angenehm überrascht war ich davon, wie gut sich das Buch lesen lies. Der Schreibstil von Thomas Mann hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ebenso die Geschichte an sich - Familiengeschichten mag ich sehr gern und ich fand es interessant, in den Alltag einer Kaufmannsfamilie Ende des 19. Jahrhunders hineinzuschnuppern.


    Prinzipiell hat es mir also gut gefallen, allerdings fand ich manche Dinge - wie bereits erwähnt - etwas überflüssig. Auch konnte ich mich nicht mit Antonie Buddenbrook anfreunden. Ihre Schilderung fand ich nicht immer glaubwürdig und nachvollziehbar. So ist sie teilweise erstaunlich scharfsichtig und beweist gute Menschenkenntnis wie z.B. bei ihren ersten Begegnungen mit Grünlich, den sie im Gegensatz zu ihren Eltern zunächst durchschaut und nur heiratet, weil sie ihrer Familie und deren Ansehen dienen will. Andererseits erscheint sie aber in der Regel in ihren Äußerungen bis zuletzt kindlich und naiv und macht den Eindruck, nie dazuzulernen. Irgendwie passt das nicht recht zusammen. Ihre ständigen Äußerungen über "das Leben" sind mir vor allem in der Mitte des Buchs gewaltig auf die Nerven gefallen, so dass ich das Buch ein paar Mal verärgert weggelegt habe. Ihre Art ist sonst kindlich und immer optimistisch, da will dieses gewollt lebenserfahrene und pessimistische Gebahren nicht recht zu passen. Die männlichen Mitglieder der Familie Buddenbrook und ihre Handlungsweise fand ich hingegen immer passend zum Charakter und nachvollziehbar. Insbesondere fand ich interessant wie Jean Buddenbrook einmal eine aufgebrachte Menge zerstreut und so eine Aufruhr verhindert, da er es schafft, sich auf die Ebene der einfachen Leute zu begeben. Auch Thomas und Hanno sind sehr detailliert beschrieben und machten das Buch für mich interessant. Trotzdem - der letzte der elf Teile, in die das Buch gegliedert ist, war in meinen Augen überflüssig, die Handlung ist bereits im zehnten Teil beendet.


    Mein Fazit ist also - das Buch lohnt sich für alle, die gern Familienschicksale lesen und/oder in andere Epochen hereinschnuppern. Dennoch hab ich es manchmal entnervt zur Seite gelegt, da mir manche Nebenhandlungen einfach überflüssig erschienen.


    4ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Solche älteren Threads erinnern mich immer wieder daran, was man mal wieder lesen müßte.
    Auch ich lese Thomas Mann sehr gern, obwohl ich zugeben muss, das ich an Doktor Faustus bis jetzt
    immer wieder gescheitert bin.


    Aber "Der Zauberberg" ist eines meiner Lieblingsbücher.

  • Es ist Jahre her, daß ich Die Buddenbrooks gelesen habe, aber sie stehen dringend auf meiner Wiederlesen-Liste. Denn ich kann mich den begeisterten Lesern hier nur anschließen, vor allem, wenn es um die Sprache von Thomas Mann geht. Dies ist eines der schönsten Beispiele dafür, was man mit der deutschen Sprache alles anstellen kann. Nicht auszudenken, wenn sich sein Verleger Samuel Fischer mit dem Kürzungswunsch durchgesetzt hätte :entsetzt:


    Was mich auch immer beeindruckt hat, war die Zwangsläufigkeit der Geschehnisse. Ich hatte nie den Eindruck, daß die Familienmitglieder im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Position und Sozialisation anders hätten handeln können als sie es tun. Das gilt auch, und vielleicht besonders, für die Frauen der Familie. Der Abstieg - wiewohl zu Beginn durch äußeren Schein verdeckt und noch gar nicht merklich - beginnt bereits sehr früh und ohne Thomas Engagement wäre er noch früher sichtbar gewesen. Aber im Gegensatz zu seinem hypochondrischen Bruder Christian ist er gesundheitlich wirklich angeschlagen, was sich in Hanno noch steigert, so daß letztlich das Ende mit dem Aussterben der Familie nur konsequent ist.



    Außerdem: kann das Nobelpreiskomittee irren?!?! :zwinker:


    Ja, aber sie landen auch berechtigte Glückstreffer, wie in diesem Fall :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • hi leute :winken:


    ich habe gerade mit dem buch "Die Buddenbrooks" begonnen. Mir kommt der anfang schon
    ein wenig verwirrende vor mit den ganzen verwandtschaftsbeziehungen.


    ich hoffe es wird noch einfacher. das dumme ist es hat über 700 Seiten und ich habe es mir selber ausgesucht. es auch bestimmt interessant nur hab ich das gefühl schon an den ersten seiten zu scheiter.


    hat das buch schon irgendwer gelesen? wenn ja, was haltet ihr davon?


    tronic :smile:


    [size=7pt]edit fairy: Hab dich an den Thread angehängt! :winken:[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()


  • Die vielen Personen am Anfang können in der Tat sehr verwirren, aber da liest man sich schon ein. Ich glaube der zweite Teil des Films kommt heute auf 3Sat, wenn ich mich nicht täusche.


    Achja, es ist mein Lieblingsbuch ;)

  • Hi!


    Hier meine Rezension:


    Inhalt:
    Die Kaufmannsfamilie Buddenbrook ist hoch angesehen und zählt zu den ersten Kreisen der Gesellschaft. Jean Buddenbrook führt die Firma in dritter Generation und seine zwei Söhne Thomas und Christian sollen sie dereinst übernehmen. Allerdings zeigt nur der ältere Thomas das Talent und den Willen, ein seriöser Kaufmann zu werden, während Christian eher ein Lebemann ist. Und auch Tochter Antonie ist nicht für ein ruhiges Leben an der Seite ihres Ehemannes bestimmt. So entwickelt sich die Geschichte der stolzen Familie zu einem Drama.


    Meine Meinung:
    «Buddenbrooks» erzählt vom Verfall einer Familie. Das klingt spektakulär, ist es aber nicht. Natürlich brechen viele Unglücksfälle über die Buddenbrooks herein und letzten Endes verfällt die Familie tatsächlich. Bis dahin ist es aber ein langer Weg, die ersten zwei Drittel des Buches wird der künftige Verfall bestenfalls angedeutet und man fragt sich, was denen denn passieren soll. Und als ich es endlich erfahren hatte, machte sich bei mir ein klein wenig Enttäuschung breit. Es ist nämlich nicht so, dass die Familie aus eigenem Verschulden in ihre Lage gerät, es passiert einfach, was so oft passiert: Dumme Zufälle, ein paar falsche Entscheidungen und zuletzt ein grosses Problem bei der Nachfolgeregelung. Inhaltlich also kein bisschen originell, um nicht gleich zu sagen öde.
    Trotzdem ist «Buddenbrooks» kein schlechtes Buch, denn es lebt nicht von der Geschichte, die erzählt wird, sondern von Thomas Manns grossem Können als Erzähler und Beobachter. Seine Charakterbeschreibungen sind äusserst präzis, man glaubt, die beschriebenen Menschen tatsächlich zu kennen und sie sprechen zu hören. Zusammen mit seinen Beschreibungen von Stimmungen und Umgebung entsteht echtes Kino im Kopf. Allerdings muss man dazu sagen, dass es über die meiste Zeit ein sehr ruhiger Film ist, der da läuft. Da ist gewiss nicht jedermanns Sache und manchmal hätte ich mir auch gewünscht, er würde ein bisschen weniger beschreiben und dafür lieber mehr Handlung einbauen. Andrerseits hat der Schinken schon bald 100 Jahre auf dem Buckel und entsprechend haben sich Lesegeschmack und die Art, wie man eine Geschichte erzählen kann, verändert.


    Fazit: Ein Buch für Menschen, die Familiengeschichten mögen und gerne Bücher lesen, die vor allem von treffenden Beschreibungen und eleganter Sprache leben.


    4ratten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Alpha hat das ja schon sehr schön beschrieben. So geht es mir im Grunde mit dem Roman auch.


    Hier mal meine Eindrücke:


    Für mich ist dieser Roman mit Sicherheit einer der besten die ich bisher gelesen habe auch wenn er für mich persönlich nicht an "Der Zauberberg" heranreicht.


    Schon von Anfang an ist eine gewisse Melancholie spürbar, die einen erahnen lässt was mit der Familie noch geschehen wird. Diese ist einfach perfekt zusammengestellt. Jedem Mitlgied der Familie widmet Mann die Zeit, die die Figur braucht um dem Leser verständlich zu werden. Das Zusammenspiel dieser Figuren untereinander ist perfekt konstruiert und macht einfach Spaß beim Lesen. Wie Alpha schon geschildert hat sind diese sehr lebendig beschrieben.
    Mag sein das dem einen oder anderen der Inhalt ersteinmal langweilig vorkommt, aber Mann versteht es einfach aus den eher Trivial erscheinenden Vorkommnissen, spannende Ereignisse zu machen und man möchte wissen wie es weiter geht. Seine Sprache ist klar, aber für mich sehr schön, seine Sätze sind wunderbar lang.


    Genial finde ich ja das Thomas Mann seine Charaktere auch gerne mal Dialekt sprechen lässt, was beim Lesen einfach nur Vergnügen bereitet. ( Ab und an aber auch durchaus mühsam zu verstehen ist, wenn die Figuren Platt sprechen^^)


    Für mich ein tolles Leseerlebnis und ein wunderbare Familienchronik.


    4ratten

  • Ich würde hier gerne nochmal meine Ansicht zu dem Buche niederschreiben.
    Zu Anfang hatte mich die Geschichte nur gelangweilt, der Stil in dem es geschrieben wurde und auch die offensichtliche tatsache, dass es keine "überragenden" höhen und tiefen gab, ließen mich das Buch fast zur Seite legen. Es kam jedoch anders ;) Ab der hälfte hatte ich mich an Manns schreibstil gewöhnt - nein, ich habe ihn lieben gelernt. Die Art, wie er die Charakterzüge der einzelen Personen zu beschreiben vermochte und jeder seine individuellen eigenschaften bekam ( vor allem die Person Tonys brachte mich oft zum lachen. Ihre Naive und - selbst noch im hohen Alter - kindische Art amüsierten mich desöfteren ) ließen mich das Buch weiter lesen. Zum Ende hin kam es dann soweit, dass ich das Buch garnicht mehr weglegen wollte und mich die Tragiken um Tom und Hanno förmlich mitgerissen haben. Alles in allem möchte ich sagen, dass "Die Buddenbrooks" ein unglaubliches Werk ist, welches - obwohl der Einstieg eine gewisse schwierigkeit darstellt - sich im ganzen als Sprachliches und auch in seinen ban ziehendes Meisterwerk niederlegt.


    Da ich nicht weiß wie man mit den Ratten (oder sinds Mäuse?) Punkte verteilt, mache ich es auf meine herkömmliche Art und Weise


    4,5 / 5 PUNKTE ... Ein halber Punkte fehlt, da man - wie ich denke - den einstieg Interessanter und leichter ( die vielen personen verwirren am anfang doch sehr ) hätte gestalten können.

    Einmal editiert, zuletzt von SkY ()


  • Auch ich lese Thomas Mann sehr gern, obwohl ich zugeben muss, das ich an Doktor Faustus bis jetzt
    immer wieder gescheitert bin.


    Dr. Faustus liegt gerade auf meinem Nachttisch, und so langsam legt sich der Staub darauf. Letzte Woche habe ich damit begonnen und kann bisher noch gar nichts damit anfangen. Obwohl ich sowohl die 'Buddenbrooks' als auch die Erzählungen und den 'Zauberberg' sehr toll fand.



    4,5 / 5 PUNKTE ... Ein halber Punkte fehlt, da man - wie ich denke - den einstieg Interessanter und leichter ( die vielen personen verwirren am anfang doch sehr ) hätte gestalten können.


    In der Leserunde hatte ich mal die Stammbäume der Familien gepostet *such*... Hier. Ich fand das sehr praktisch.



    Da ich nicht weiß wie man mit den Ratten (oder sinds Mäuse?) Punkte verteilt, mache ich es auf meine herkömmliche Art und Weise...


    Die Ratten sind mit in dem Smily Fenster :)

  • In der Leserunde hatte ich mal die Stammbäume der Familien gepostet *such*... Hier. Ich fand das sehr praktisch.


    [/quote]


    Die Leserunde habe ich mir zum Teil durchgelesen, auch bin ich auf deinen link gestoßen ;) Jedoch war es für mich schwierig, da ich, als ich das Buch anfing, diese Hilfe noch nicht hatte und erst vor kurzem drauf gestoßen bin.


    Edit:


    Ihr braucht mich nicht darauf hinzuweisen , dass ich falsch gequotet habe. Keine Ahnung wie man richtig Zitiert..

    Einmal editiert, zuletzt von SkY ()


  • Dr. Faustus liegt gerade auf meinem Nachttisch, und so langsam legt sich der Staub darauf.


    Dr. Faustus gehört zu den schwierigsten und stellenweise wohl auch langweiligsten Werken T. Manns. Als Nicht-Musiker fiel es mir schwer, seinen musiktheoretischen Ausführungen zu folgen. Aber dennoch fand ich das Werk äußerst faszinierend. Den Figuren umweht ein "geheimnisvoller Hauch", der eine Spannung erzeugt, die mich das Buch häufig nicht aus der Hand legen ließ.


    Sicherlich keine Buch für zwischendurch und nicht für jede Lebenslage.


    Gruß, Thomas