Aino Trosell - Die Taucherin
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Klappentext:
Fünf Taucher weren zu einem Routine-Einsatz auf eine Bohrinsel gerufen. Sie sollen herausfinden, ob die seit einiger Zeit auftretenden Förderverluste mit einem Defekt an der Pipeline zusammenhängen. Als sich die internationale Crew trifft, erfahren die vier Männer: Eine Frau soll mit ihnen tauchen. Völlig unnütz, wenn sie sich darüber empören - die Fachkenntnisse der ausgebildeten Metallurgin Ingrid Larsen sind für das Team unersetzlich. Während die fünf auf den Erkundungsgang in 90 Metern Tiefe vorbereitet werden, kommt es unter der Bohrinsel zur Katastrophe. Ein russisches U-Boot rammt die Fundamente, und die Besatzung braucht dringend Hilfe. Als Ingrid Larsen von der Rettungsaktion ausgeschlossen werden soll, verweigert sie empört den Gehorsam. Für die fünf Taucher wird der Einsatz jedoch bald zum Alptraum.
Meine Meinung:
Für "Die Taucherin" erhielt Aino Trosell 1999 den Poloni-Preis.Wie ich inzwischen weiß, handelt es sich hierbei um einen schwedischen Krimi-Preis.
Das hat mich erstaunt; nicht weil ich den Roman für schlecht hielt, sondern weil er bis etwas zur Hälfte noch keine Merkmale eines Krimis zeigte.
Bis zum Rammen des U-Bootes beschreibt Trosell eine "normale" Vorbereitung von Berufstauchern auf einen Tauchgang. Mit einer Abweichung: Diesmal ist eine Frau mit von der Partie. Dieses Eindringen in eine Männerdomäne wird nicht einfach so hingenommen. Konflikte sind vorprogrammiert. Wenn man den Schilderungen Glauben schenken darf, dann sind Berufstaucher eine ganz besondere Spezies. So eine Art "Lonesome Cowboy der Tiefsee".
Jeder bringt sein Päckchen Beziehungsprobleme mit und knabbert fleißig weiter daran, während man sich die Zeit in der Kompressionskammer vertreiben muss. Ian, der gegen den Willen seiner schwangeren Frau teil nimmt. Bengt, der Draufgänger. Glenn, der versuchte den Scherbenhaufen,der sein Leben darstellt, zu kitten. Ego Boy, der Frauenverachter, dem der Tod eines Tauchers angelastet wird. Und Ingrid.
Der Autorin gelingt es mit wenigen Worten dem Leser die einzelnen Charaktere vor Augen zu führen. Der Rest lässt sich zwischen den Zeilen lesen.
Nicht zu vergessen all die unerlässlichen Helfer an Bord des Schiffes, die die Taucher und die Tauchglocke betreuen.
Und dann kommt alles anders. Ein U-Boot rammt die Bohrinsel und ist Leck geschlagen. Die Überlebenden müssen geborgen werden.
Ingrid, die von diesem Tauchgang ausgeschlossen werden soll, widersetzt sich und nimmt am ersten Einsatz teil. Wer nun irgendeine ruhmreiche Tat der jungen Dame erwartet wird enttäuscht. Kläglich versagt sie. Während sie noch ihre Wunden leckt wird das nächste Team losgeschickt.
Ein Sturm fegt über die Nordsee und die Geschichte wird durch überraschende Ereignisse in immer neue Richtungen geführt. Eine U-Bootbesatzung ganz besonderer Art und technische Pannen verlangen den Tauchern das Äußerste ab.
Durch die ständigen Sprünge von einem Einsatz-Mitglied zum nächsten nimmt man an allen Aktivitäten an Bord teil. Man hat das Gefühl mitten im Geschehen zu stehen.
Was mir nicht so gut gefiel, waren die Reaktion von Ingrid und Ego Boy. Diese beiden wurden mir zu klischeehaft dargestellt. Besonders die Wandlungen von Ego Boy waren für mich nicht nachvollziehbar.
Und seltsamerweise löste sich eines der Druckmittel am Schluß des Buches scheinbar in Luft auf.