Juri Rytchëu - Der letzte Schamane

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.587 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Titel: Der letzte Schamane
    Autor: Juri Rytcheu


    Allgemein:
    344 S.; Unionsverlag; 2004; 12,90


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    Bis zurück zum ersten Menschen, der der Verbindung der Urmutter mit dem Wal entsprang, kann Juri Rytch‰u seine Ahnenlinie zurückverfolgen. Seine Familiengeschichte ist zugleich die Saga des tschuktschischen Volkes. Denn von Generation zu Generation wurden seit Anbeginn der Zeiten die Taten, Verdienste und Schicksalsschläge weitergegeben.


    Wir hören von Göttern, Geistern, Forschern, Händlern, Zaren und Revolutionären, vom Segen der Nähnadel, vom Fluch des Alkohols. Eine fremde, barbarische Zivilisation voll technischer Wunder bricht über die kleine Siedlung an der Küste herein. Die hohe Kunst, im Einklang mit den rauen Naturkräften der Arktis zu leben, droht in Vergessenheit zu geraten.


    Da beschließt der Schamane Mletkin auf eine große Reise zu gehen. Unstillbare Neugier und Wissbegier treiben ihn an, andere Sprachen zu lernen, die großen Städte zu sehen. Sein wacher Blick durchschaut die seltsamen Gebräuche der Weißen. Er staunt über die Absurditäten ihres Lebenswandels. Aber unablässig sucht er die Wahrheit in der Fülle ihrer Kenntnisse. Als er schließlich an sein heimisches Ufer am arktischen Meer zurückkehrt, versucht der letzte Schamane der Tschuktschen, das alte und das neue Wissen zu vereinen, um seinem Volk eine Zukunft zu sichern.


    Meine Meinung:


    Schade... Das Thema des Buches hat mich sehr fasziniert und ich habe mich gerade auf diesen Roman auf meiner SUBWettenliste sehr gefreut. Leider wurde ich enttäuscht. Rytcheu versucht eine Mischung aus Legende und seiner eigenen Familiengeschichte zu schreiben. Meiner Meinung nach ist ihm dies nicht sehr gut gelungen.


    Der erste Teil des Buches ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Namen, die man irgendwann nicht mehr auseinanderhalten kann und teilweise auch recht naiver Beschreibungen der Begebenheiten. Hier versucht er eine kurze Geschichte seiner Vorfahren zu erzählen.
    Was wohl ein geheimnisvoller Stil sein soll, liest sich einfach nur langweilig und zäh. Kaum hat man sich mit einer Figur einigermaßen angefreundet kommt schon die Nächste. Ich hätte es wesentlich besser gefunden er hätte sich von Anfang an nur auf eine der vielen Figuren oder eben nur auf seinen Großvater beschränkt. So wirkt alles etwas hingeschmiert...


    Der zweite Teil beschränkt sich dann auf Mletkin, den Großvater des Autors. Doch schon der Übergang des ersten Teils zum zweiten ist nicht wirklich geglückt...
    Endlich erzählt der Autor konsequent nur von einer Person, aber sein Stil ist mir einfach zu zäh und irgendwie kommt die Geschichte nicht so recht in gang und wirkt regelrecht einschläfernd.


    Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen bei dem ich so ein Problem hatte voranzukommen und das absolut keinen Spaß gemacht hat.
    Ich selbst finde dies sehr Schade, da ich zu diesem Thema bisher keinen Roman kenne. So bleibt für mich nur zu sagen:
    Das Lesen war reine Zeitverschwendung.


    :marypipeshalbeprivatmaus:


    [size=1]EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah[/size]

  • Schade, Holden, dass dir das Buch so gar nicht zusagte. Mir ging es vor einigen Jahren ganz anders. Wenn ich auch alle deine Kritikpunkte verstehen kann, so hat mich das Buch fasziniert. Allerdings habe ich es wohl weniger als Roman gelesen - als solcher mangelt es ihm wirklich an einem zusammenpassenden Aufbau, einem Spannungsbogen.
    Für mich war es mehr ein Bericht, der mir Einblick ein eine sehr fremde, aber mich unglaublich faszinierende Welt bot. Über die Jahre und die Generationen hinweg beschreibt der Erzähler, wie seine Vorfahren im äußersten Nordosten Asiens lebten, wie sich ihr Leben mit Ankunft der Russen änderte und was aus ihrer Kultur schließlich wurde. Ich liebe Rytchëus Bücher und auch dieses bekommt von mir
    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!