Dorothy Dunnett - Das Königsspiel / The game of kings

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.241 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grisel.

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    Die Romane von Dorothy Dunnett sind unter den Lesern historisch genauer und detaillierter Romane ein Kapitel für sich und haben eine eigene treue Fangemeinde, die die Romane wieder und wieder liest um auch die kleinste Anspielung herauszufischen. Obwohl ich bereits ihre Reihe um den Händler Niccolo begonnen hatte ohne ihr viel abgewinnen zu können, hat diese Autorin mich nicht in Ruhe gelassen und da mir Schottland als Handlungsort näher liegt als Flandern, habe ich mich jetzt endlich darangemacht und den ersten Band der Reihe um ihren schottischen Helden Lymond gelesen. Die Übersetzung wird von Originalversionlesern als eher schwach beurteilt, was ich nicht nachvollziehen kann, da ich das Original nicht kenne, lesbar ist sie jedenfalls und grobe Fehler, die man sogar ohne Vergleichslektüre erkennen könnte, sind mir nicht aufgefallen.


    1547. Lymond, zweiter Sohn eines schottischen Adeligen, ist zwischen die Fronten der Feindseligkeiten zwischen England und Schottland geraten und führt nun als Anführer einer kleinen Truppe das Leben eines Vogelfreien, von beiden Seiten immer wieder gesucht und teilweise aktiv gejagt. Er gilt als Verräter am schottischen Volk und sollte er gefasst werden, droht ihm in Edinburgh der Strang.


    Lymond ist hintergründig und genau der Typ Mann, den ich in Geschichten schätze. Möglicherweise hat er ein gutes Herz, aber das ist so gut versteckt, dass man sich oft nicht sicher ist, ob er es nun wirklich besitzt oder nicht, sein Inneres ist unter schnodderigen Sprüchen und kühler Überlegenheit versteckt. Und auch wenn bei einer sechsbändigen Reihe klar ist, das der Held überleben wird, gab es immer wieder Situationen, in denen ich um ihn gezittert habe und fürchtete er würde noch mehr Menschen in seiner Umgebung verletzten, wenn er wieder einmal von allen Seiten bedroht nur noch sinnlos m sich zu beißen scheint.


    Auch die übrigen Hauptfiguren werden interessant geschildert, selbst wenn man ihre Gedanken und Handlungen nicht immer nachvollziehen kann. Mit Christian (einer jungen Blinden) und Sybilla (Lymonds Mutter) hat die Autorin außerdem auch zwei Frauenfiguren geschaffen, die stark und sympathisch sind und all ihre Möglichkeiten nutzen ihre Umgebung nach ihren Wünschen zu beeinflussen und das, so schient es dem Leser, oft mit mehr Verstand als die konfliktfixierten Männer in ihrer Umgebung.


    Der Umgang mit der Vielzahl an Personen wird durch ein Personenregister im Buch erleichtert und auch eine Karte sowie ein Stammbaum der wichtigen Personen des englischen und schottischen Königshauses sind im Buch enthalten und ganz hilfreich um den Überblick zu behalten. Negativ aufgefallen ist mir das Fehlen von Fußnoten oder einem Glossar um die Bedeutung der französischen, lateinischen und sonstigen Zitate herauszubekommen, für hartnäckige Fans gibt es allerdings ein englischsprachiges Kompendium, welches diese Hintergründe näher beleuchtet.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Lektüre des nächsten Bandes ist bereits geplant. Dorothy Dunnett ist tatsächlich eine eindeutige Empfehlung für Liebhaber von intrigenhaltigen und undurchsichtigen Geschichten.


    4ratten


  • Die Romane von Dorothy Dunnett sind unter den Lesern historisch genauer und detaillierter Romane ein Kapitel für sich und haben eine eigene treue Fangemeinde, die die Romane wieder und wieder liest um auch die kleinste Anspielung herauszufischen.


    Amen. :breitgrins:
    Schöne Rezension. Sowas erfreut das Herz einer Dunnettie immer. Da werden sogar die vier Ratten und die Ablehnung Niccos verziehen. :zwinker: