Gustave Flaubert - Bouvard und Pécuchet

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    Amazon Kurzbeschreibung
    “Wenn die Weltgeschichte die Geschichte Bouvards und Pécuchets ist dann ist alles, worin sie besteht, lächerlich und hinfällig“, sagte J.L. Borges über den satirischen Roman von Flaubert, Bouvard und Pécuchet.
    Eine Enzyklopädie der menschlichen Dummheit wollte Gustave Flaubert mit diesem Roman vorlegen, der sein letzter wurde. Im 1. Kapitel lernen sich Bouvard und Pécuchet auf einer Parkbank in Paris kennen, zwei Bürobeamte und ein unsterbliches Gespann.
    Es ist Geistesverwandtschaft auf den ersten Blick. Eine Erbschaft Bouvards und die Pension Pécuchets ermöglichen es den beiden, künftig von den Zinsen ihrer Einkünfte zu leben, sie ziehen aufs Land und wollen sich ganz dem Erwerb und der Vertiefung des menschlichen Wissens widmen.
    Sie beginnen, im 2. Kapitel, mit Gärtnerei und Landwirtschaft, inklusive Weinanbau und Branntweinbrennen. Was, im 3. Kapitel, zur Chemie, Medizin, Geologie und Astronomie führt.
    Sechs Monate später, im 4. Kapitel, sind sie Archäologen, dann Historiker. Dies leitet, im 5. Kapitel, zum historischen Roman weiter, zur Literatur in all ihren Formen, diese zu ästhetischen Theorien und zur Philosophie. Politik und die Suche nach der gerechtesten Staatsform beschäftigen die Helden im 6. Kapitel: „Politik, ein schöner Dreck.“ - „Sie ist keine Wissenschaft.“
    Im 7. Kapitel kommt die Liebe und geht wieder. Das 8. Kapitel führt ein Fitnessprogramm ein, gefolgt von allerlei Esoterischem.
    Erlebnisse und Ergebnisse der angewandten Theologie und Pädagogik sowie der praktischen Justiz beschließen mit dem 10. Kapitel ihre Tour d'Horizon. Sie haben nun den Durchblick: Alles menschliche Wissen ist fragwürdig. Bouvard und Pécuchet kehren zu ihren Anfängen zurück und beschließen: Abschreiben wie einst.
    Die Neuübersetzung von Caroline Vollmann restituiert, im Rückgriff auf die Manuskripte, die eigenwillige Zeichensetzung Flauberts, was wesentlich zur Rhythmisierung des Sprachflusses beiträgt.
    Im Anhang enthalten: „Das Wörterbuch der Gemeinplätze“.


    Meine Meinung
    Dieser Roman kommt meinem eigenen Interesse an enzyklopädischem Wissen sehr entgegen. Ich habe mich bei der Lektüre sehr amüsiert. Bouvard und Pécuchet gehen recht naiv an die verschiedensten Wissensgebiete heran. Und scheitern bei jedem einzelnen. Sie reflektieren die Probleme nicht weiter, sondern externalisieren sie in den meisten Fällen. Flaubert hat den ganzen Kosmos des Wissens seiner Zeit eingebaut. Man bekommt einen sehr schönen Einblick in das 19. Jahrhundert. Seine Kritik an Religion und Esoterik wirkt dessenungeachtet sehr modern. Es ist äußerst bedauernswert, daß er dieses Buch nicht beenden konnte.
    „Das Wörterbuch der Gemeinplätze“ ist als Ergänzung zu sehen. Darin hat Flaubert Worthülsen seiner Zeitgenossen gesammelt und karikiert.
    Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch. 5ratten

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ende des Sommers erscheint "Bouvard und Pécuchet: Der Werkkomplex" bei Wallstein. Das löst einen heftigen Haben-Wollen-Reflex aus.


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  • Klingt interessant. Leider etwas wenig Informationen auf amazon...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Es sind, wenn ich das richtig sehe, nicht nur der eigentliche Roman, sondern auch die Texte aus dem Umfeld des unvollendeten Romans, darunter eben Flauberts "Wörterbuch der gemeinen Plätze", darin enthalten.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)