Jack London - Wolfsblut

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 7.367 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matthias.

  • Inhalt
    Die Geschichte beginnt lange vor der Geburt des Wolfmischlings. Seine Mutter, ein Mischling zwischen Wolf und Hund. verfolgt mit ihrem Rudel im bittersten Winter 2 Männer. Nach und nach töten sie die Schlittenhunde und schließlich einen der Männer um zu überleben. Als Wolfsblut geboren wird verläßt seine Mutter das Rudel. Der Welpe genießt das Leben und die Jagd im Wald, doch es ist nur von kurzer Dauer. Sie treffen auf den Indianerstamm, zu dem einst seine Mutter gehörte. Der alte Gehorsam bricht wieder in ihr durch und so kann sie sich nicht dazu entschließen, den Stamm wieder zu verlassen. Auch Wolfsblut muß sich den Göttern unterordnen. Doch dann wird er an einen Mann verkauft, der Hundekämpfe veranstaltet. Hier verliert er sein Vertrauen zu den Menschen und erst als er diesem Mann entkommen kann findet er es langsam wieder ...


    Meine Meinung
    Ich mochte diese Erzählung aus der Sicht eines Wolfes, ohne das Tier dabei zu vermenschlichen, sehr. Der Autor beschreibt Kindheit und Jugend des kleinen Wolfs und die erste Begegnung mit den Menschen. Doch Wolfsblut ist viel mehr als nur eine Tiergeschichte, es ist die Geschichte von Vertrauen das enttäuscht und wiedergefunden. Das Bild das vom Menschen gezeichnet wurde ist manchmal grausam und ab und zu habe ich mich gefragt, wer die schlimmere Bestie ist. Von mir erhält Wolfsblut 4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Moin Kirsten!


    Ein schöne Rezi zu einem schönen Buch von Jack London, in seinem typischen einfachen Stil gehalten, der so gut zu den Geschichten paßt, die er erzählt.
    Gut zu "Wolfsblut" paßt auch sein Roman "Ruf der Wildnis", ebenfalls aus der Sicht des Tieres erzählt, aber gleichsam mit umgekehrten Vorzeichen: ein zahmer Haushund gerät nach Alaska und schließt sich schließlich den Wölfen an. Eine Empfehlung für all jene, denen Wolfsblut gefallen hat.

    [size=10pt]Tschüss und liebe Grüße<br />Rüdiger[/size]

  • London, Jack - White Fang / Wolfsblut


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    Als Mischlingswelpe eines Wolfs und einer Hündin wächst Wolfsblut in der Wildnis Alaskas auf. Als es ihn dann jedoch zu den Menschen verschlägt, beginnt für ihn eine Zeit des Leids. Nur durch seine Schläue und sein Durchhaltevermögen gelingt es ihm, das zu überstehen.


    Dieser Roman wird ja oft als Gegenstück zu Call of the Wild/Der Ruf der Wildnis weil der Hauptcharakter eine genau gegensätzliche Entwicklung durchmacht. Dem kann ich allerdings nur bedingt zustimmen. Denn auch am Ende bleibt Wolfsblut eher Wolf als Hund - ein wildes Tier, das nur aus Liebe zu einem Menschen als "Haustier" lebt. Aber das finde ich auch ganz gut so.
    Besonders die Anfangsgeschehnisse machen mich ziemlich fertig - ich hasse es, wenn Tiere schlecht behandelt werden oder leiden. Umso besser gefällt mir der Schlussteil, wenn Wolfsblut langsam seinen Platz in der Menschenwelt findet. Besonders dabei musste ich mir dann auch gelegentlich ein paar Tränen der Rührung verdrücken...


    Fazit: Gefällt mir besser als Call of the Wild, allerdings hauptsächlich wegen dem Ende, das bei Wolfsblut einfach ausführlicher gezeichnet wird.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich lese eine Ausgabe, die es wohl gar nicht mehr gibt. Sie ist mir im Brocki begegnet und wegen der schönen Zeichnungen musste ich das Buch einfach mitnehmen.


    Da es eine Ausgabe für Kinder ist, ist die Geschichte etwas gekürzt worden. Dennoch bleibt Londons Sprache erhalten, ohne dass es für junge Leser zu schwierig wird. Und natürlich die Bilder :herz:


    Wolfsblut ist noch immer ein junger Wolf. Erst folgten wir seiner Mutter, die halb Wolf, halb Hund ist. Unterdessen wurden Wolfsblut und seine Mutter von einem Indianerstamm aufgenommen. Doch dem armen Wolfsblut geht es dort nicht wirklich gut - er wird von den Junghunden gemobbt :sauer:


    Wie man es von Jack London erwartet, ist die Geschichte teilweise sehr blutig. Mich schaudert es ab und an ziemlich und irgendwie wünschte ich mir, dass sich mal jemand wirklich um Wolfsblut kümmern würde... :sauer:

    //Grösser ist doof//

  • Ich hab's tatsächlich geschafft, mal etwas weiterzulesen. Doch die andauernden Kämpfe helfen meiner momentanen Leseunlust auch nicht weiter. Aber damit muss man bei Jack London einfach rechnen. Wolfsblut wird immer stärker und dominiert über die anderen Hunde, bleibt aber ein Aussenseiter. Ansonsten passiert eigentlich nicht viel. Es ist ein typisches Buch von Jack Londn, wir erleben, wie es ist, in der freien Wildbahn zurecht kommen zu müssen. Ziemlich deftig das Ganze...

    //Grösser ist doof//

  • Das Buch ist durch. Das letzte Viertel hat mir sehr, sehr gut gefallen. Der ging auch richtig ans Herz. Ich finde, Wolfsblut hat ein Happy End mehr als verdient! :klatschen:
    (auch wenn sein Verhalten teilweise ziemlich vermenschlicht dargestellt wird :zwinker:)

    //Grösser ist doof//

  • Inhalt:


    Nachdem der Welpe Wolfsblut eine behütete Kindheit mit seiner Mutter verbracht hat, kommen die zwei in ein Indianerlager. Dort ist Wolfsblut schöne Zeit vorbei. Aber sein Überlebenswille ist gross, so folgt er den Göttern und dient ihnen. Wolfsblut ist zu Dreivierteln ein Wolf, aber dennoch zu einem Viertel Hund und dies zeigt er in seiner Treue den Göttern gegenüber. Doch bis zum Glück ist es ein langer, steiniger Weg...


    Meine Meinung:


    Jack London schreibt keine Kuschelbücher, das sollte jedem klar sein. In seinen Büchern geht es um die knallharte Realität und das Überleben in der Wildnis. Obwohl mir das bewusst war, wurde es mir bei "Wolfsblut" manchmal fast schon zu viel des Guten. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine gekürzte Ausgabe für Kinder gelesen habe? Denn die Szenen sind teilweise schon nicht mehr für allzu junge Leser geeignet.


    Aber das letzte Drittel war dafür umso versöhnlicher. Dabei ging mir dann wirklich das Herz auf. Obwohl Wolfsblut teilweise stark vermenschlicht wird, habe ich mit ihm gelitten und mich für ihn gefreut, als es ihm endlich besser geht. Der arme Teufel hat das nämlich verdient!


    Meine Ausgabe ist eine unterdessen vergriffene Ausgabe aus dem Kaiser Verlag. Ich hab das Buch im Brockenhaus gefunden und aufgrund der schönen Illustrationen mitgenommen. Welch Augenweide die Bilder des leider nicht genannten Zeichners (bzw. Zeichnerin!) doch sind! Manche Bilder gehen über zwei Seiten und ich konnte mich kaum satt sehen.


    Da es, wie schon erwähnt, eine Ausgabe für Kinder (Reihe "Abenteuer Weltliteratur") ist, wurde der Originaltext etwas gekürzt. Dennoch geht die Sprache von Jack London nicht verloren, diese ist nämlich kaum bearbeitet. Für ungeübte Leser könnte es vielleicht schwierig werden, aber ich gehe davon aus, dass das Buch eher zum Vorlesen gedacht ist.


    Fazit:


    Eine wunderbar bebilderte Ausgabe, die mir sehr ans Herz geht. Nicht nur der Bilder wegen, sondern auch weil nach dem harten Winter irgendwann der Frühling kommt. Sogar für Wolfsblut.


    Feinfühlige Kinder und jene, die zu Albträumen neigen, könnten allenfalls mit einigen Kampfszenen Probleme haben. Die wurden nämlich nicht geschönigt.
    3ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Hm...ich habe das Buch auch als Kind gelesen und fand es toll, was mich daran erinnert, dass ich dringend mal einen Reread starten sollte..findest Du es wirklich zu grausam?
    Manchmal denke ich, wir trauen unseren Kindern zu wenig zu, kann mich aber auch täuschen.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Manchmal denke ich, wir trauen unseren Kindern zu wenig zu, kann mich aber auch täuschen.


    Bei meiner Tochter kommt es ganz stark auf die Situation an. Wahrscheinlich hätte sie beiden Kampfszenen auch Probleme, weil die etwas Reales sind. Dafür gruselt sie sich überhaupt nicht, vielleicht weil sie weiss, dass es nicht echt ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich denke wohl, dass es auf das Kind ankommt. Das kann wohl jedes Elternteil einschätzen. Manche stört es nicht, manche schon. Aber genau weil es so ist, möchte ich darauf hinweisen. Bei blutigen Szenen finde ich es wichtig, dass die Eltern wissen, was in der Geschichte passiert. Dann können sie immer noch sagen, dass ihr Kind damit keine Probleme hat.

    //Grösser ist doof//


  • Sie treffen auf den Indianerstamm, zu dem einst seine Mutter gehörte. Der alte Gehorsam bricht wieder in ihr durch und so kann sie sich nicht dazu entschließen, den Stamm wieder zu verlassen.


    Als ich angefangen hatte, den Satz zu lesen, war mein spontaner Gedanke "der alte Gehorsam" ist aber ein seltsamer Indianername! :breitgrins:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ich habe Auszüge als dem Hörbuch gehört.
    Beginn mit Wolfbluts Welpenzeit, Ende mit dem verlorenen Kampf gegen den Bullterrier.
    Ich muss sagen, dass es mir ziemlich oft zu grausam war. Als Kinderbuch würde ich das wirklich nicht sehen. Höchstens, falls das Kind ein Hundehasser ist. :rollen:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Ich habe das Buch vor ein paar Tagen beendet und habe es echt geliebt. London hat ein großes Talent dafür, Dinge aus der Sicht eines Tieres zu erzählen. Und zwar so gut, dass sogar unrealistische oder faktisch falsche Sachen über diese Tiere einfach als glaubhaft rüberkommen.


    Ich finde es schon echt erstaunlich wie abwechslungsreich diese Biografie eines Hunde-Wolfs-Mischlings war. Nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, war es schon was besonderes in Gedanken nochmal zurückzublicken zu den ersten Momenten mit Wolfsblut als Welpe. Die Szene mit dem Luchs und dem Stachelschwein... Die ganze Sache mit Liplip... Dann der schöne Schmitt... und schlussendlich Weedon Scott und Kalifornien.
    Es ist eine Geschichte mit vielen verschiedenen Stationen und obwohl das Buch nicht besonders lang ist fühlt es sich doch wie ein ganzes Hunde-Leben an und Wolfsblut wie ein echter Charakter.
    Der letzte Teil in Kalifornien hat mir nicht ganz so gut gefallen, aber bis dahin war ich doch immer gespannt, was als nächstes passieren würde.
    Außerdem, da ich die Disney Verfilmung sehr liebe und oft geguckt habe war es sehr interessant zu sehen, dass zwar sehr viele einzelne Elemente in den Film übernommen wurden, aber in komplett anderer Reihenfolge und teilweise auch mit größerer oder kleinerer Bedeutung.


    Zur Frage, ob sich Wolfsblut als Kinderbuch eignen würde muss ich sagen: Klar... Wenn einem die altmodische Rauheit nicht stört.
    Das Buch ist direkt. Es wird geprügelt, gekämpft, gemordet. Kinder werden noch mit Schlägen bestraft etc. Also, joah...
    Mit dem Wissen, dass das Buch eben schon einige Jahre auf dem Buckel hat, finde ich das alles gar nicht schlimm. Ob ich es als Kinderbuch empfehlen würde ist was anderes. Wäre wahrscheinlich nicht meine erste Wahl.
    Aber für alle andere: Höchste Empfehlung. Es ist ein echt schönes und spannendes Buch. Und ich habe auf jeden Fall vor, noch mehr Bücher von London zu lesen. Vorallem welche, die in der kalten Natur spielen und/oder von Tieren handeln. Das hat er drauf.


    5ratten