Huhu!
Ich bin in Rezistimmung, vor allem, weil ich grob enttäuscht wurde von einem Buch, an das ich große Erwartungen hatte. Die Brücke von San Luis Rey von Thornton Wilder.
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Inhalt:
Dass die Brücke von San Luis Rey in Peru plötzlich reißt und 5 Leute mit sich in den Tod reißt ist, aller Ansicht nach, höhere Gewalt. Doch ist es Zufall, dass ausgerechnet diese fünf Menschen sich auf der Brücke aufhielten, als sie riss? Genau das Glaubt ein Mönch, der das Ereignis beobachtet hat nicht und er macht sich auf, die Geschichten dieser fünf Menschen herauszufinden, um die geheime Verbindung - die seiner Meinung nach auf jeden Fall vorhanden ist - zu entdecken und zu beweisen, dass Gott sich sehr wohl Gedanken gemacht hat als er sie zu sich geholt hat...
Meine Meinung:
Die Idee Zufall gegen Schicksal finde ich sehr interessant, weshalb ich mich auch voller Neugierde auf dieses kleine Büchlein gestürzt habe. Es beginnt sehr vielversprechend, der Mönch sieht die alte Brücke und die fünf sehr unterschiedlichen Menschen, die mit ihr abstürzen. Die Gedanken, die er sich zu diesem Ereignis macht, sind sehr schön geschrieben und ließen mich denken, dass ich mich nicht geirrt hatte, dass da ein tolles Leseerlebnis auf mich zu kam.
Doch dann folgten die Biographien der fünf Abgestürzten, manche davon ganz ausführlich wie das Leben der Marquesa de Montemayor (das mich furchtbar gelangweilt hat!), andere davon viel kürzer, wie das von Pepita, dem jungen Mädchen, das für die Marquesa als Hausmädchen arbeitet. Weiters wird die Geschichte von den Zwillingsbrüdern Manuel und Esteban erzählt, die mir wieder etwas besser gefallen hat, wenn ich auch darin keinen tieferen Sinn erkennen konnte. Onkel Pios Geschichte wiederum hat mir gefallen, weil eine Person, die in seinem Leben wichtig war, auch die Leben der anderen - mal mehr, mal weniger - beeinflusst hat. Ansonsten besteht zwischen den fünf Toten keinerlei Verbindung.
Nun macht man sich bei einer solchen Geschichte natürlich selbst Gedanken, was denn nun Gottes (oder wessen auch immer) Grund gewesen sein könnte, genau diese fünf Gestalten in den Tod zu schicken. Meiner Meinung nach zeigt das Buch einfach, dass es eben keinen Grund gibt oder er hat sich nur mir nicht erschlossen. Selbst nach meinen gescheiterten Versuchen, um die Ecke zu denken und nicht über das Leben der Verstorbenen selbst, sondern derer, die sie zurückgelassen haben, nachzudenken, wurde die Geschichte rückblickend auch nicht besser. Ja, da kann man sich eventuelle eine Erklärung "reindenken", aber von dem beeindruckenden Werk, das ich mir bei einem Pulitzer Preis-Gewinner erwartet hätte, war nichts zu entdecken.