Anne Morrow Lindbergh - Muscheln in meiner Hand

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 3.452 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ninette.

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    "Seit Jahrzehnten gibt dieses Buch unzähligen Menschen Hilfe auf der Suche nach dem Sinn des Lebens", so der Klappentext.


    Abgesehen davon, dass ich mir von einem Buch keine wirkliche Hilfe bei der Sinnsuche oder der Bewältigung des Alltags erhoffe, kann ich das auch inhaltlich nicht gerade unterschreiben.


    Man merkt dem Buch in weiten Teilen an, dass es Mitte der 50er Jahre entstanden ist, als sich allmählich mehr Möglichkeiten für Frauen eröffneten als nur die berühmten "3 K's" Kinder-Kirche-Küche. Einige der Gedanken, die Anne Morrow Lindbergh hier niederschreibt, mögen für diese Zeit durchaus fortschrittlich gewesen sein, wie etwa, dass es guttut, einmal ein wenig Zeit nur für sich zu verbringen, losgelöst von den eigenen Pflichten und Erwartungen anderer.


    Doch an vielen anderen Stellen scheint für mich eine gewisse Furcht vor dem erweiterten Horizont durch, immer wieder warnt sie vor den Gefahren und Unsicherheiten, die von den neuen Wahlmöglichkeiten ausgehen (womit sie teilweise ja durchaus recht hat). Aus heutiger Sicht klingt das Ganze an einigen Stellen ziemlich angestaubt.


    Einige schöne Betrachtungen über Liebe und Partnerschaft haben mir gut gefallen, und die ansprechende Gestaltung des Buches verdient ein Extra-Mäuschen: einige sehr schöne ganzseitige Farbfotos mit Meeres- und Muschelmotiven.


    Insgesamt aber kein Buch, das mir viel geben konnte, weil es zu sehr auf die Zeit und das Land seiner Entstehung (USA in den 50ern) zugeschnitten ist.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da ich Valentine vor sehr langer Zeit versprochen habe, dass ich, wenn ich mit dem Buch fertig bin, hier berichte, tue ich das hiermit. :breitgrins:


    Mir ging es ähnlich wie dir. Ich fand das Buch anfangs toll, gerade die ersten Kapitel sind noch nicht so sehr auf die Rolle der Frau in der Familie fokusiert. Hier finden sich einige schöne Weisheiten und auch die Idee, dass man jeden Tag ein Bisschen Zeit ganz alleine sein sollte.
    Ich finde auch die Vergleiche der verschiedenen Stadien einer Beziehung mit einer jeweiligen Muschel schön.


    Ab der Mitte kippt das Buch aber zunehmend in Betrachtungen über die Frau. Der Teil hat mir nicht gut gefallen. Es klingt tatsächlich angestaubt, wie Valentine schrieb.


    Leider fehlen in meiner 80er Jahre Ausgabe die von dir erwähnten schönen Fotos. Es gab nur ab und an mal eine Zeichnung.
    Muscheln in meiner Hand war ganz nett für zwischendurch, aber so wirklich meinen Horizont erweitert, hat das Buch nicht.
    Deshalb schließe ich mich Valentines Endurteil an
    2ratten
    (ohne Mäuschen, da keine tollen Farbfotos :zwinker:)

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

    Einmal editiert, zuletzt von Ninette ()

  • Klasse, dass Du Dich daran noch erinnert hast :daumen:


    Dein Urteil beruhigt mich - ich dachte schon, ich sei doof, weil ich bisher (anderswo) immer nur Lobhudeleien auf das Buch gelesen hatte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Es ist mir eingefallen, als ich beschlossen habe mal meine Bücheraltlasten zu beseitigen und mir Madame Lindbergh in die Finger fiel.
    Nein doof bist du nicht. Ich fand es ja damals, als wir kurz geschrieben hatten, auch noch ganz toll, aber es sackt irgendwann ganz mächtig ab, was irgendwie schade ist.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen: