James Joyce - Ulysses (2. Kapitel)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.634 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von stefanie_j_h.

  • Hallo ihr!


    Ist jeman von euch schon im 2. Kapitel? Das war ja relativ kurz.


    Also dieser Mr Deasy ist auch einer von dieser unangenehmen Sorte, ein Wunder, dass Stephen noch so ruhig geblieben ist. Bei diesem Mist, den der von sich gegeben hat... :grmpf:


    Und man erfährt etwas mehr über Stephens Arbeit, so richtig scheint die ihm allerdings nicht zu gefallen. Wahrscheinlich ist der Lehrerjob einfach nur eine Notlösung zum Geldverdienen für ihn.


    Sehr gut gefallen haben mir Stephens Gedanken, als er dem einen Jungen bei den Hausaufgaben hilft. Der Verlust seiner Mutter scheint ihn sehr zu beschäftigen und zu schmerzen.


    Sehr genial auch der letzte Satz des Kapitels:


    On his wise shoulders through the checkerworkof leaves the sun flung spangles, dancing coins. :lachen: :anbet:


    fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich bin auch schon durch das 2. Kapitel.


    Stephen scheint wirklich nur von unangenehmen Zeitgenossen umgeben zu sein. Selbst wenn Mr. Deasy etwas für die irische Wirtschaft tun möchte, indem er in seinem Brief darauf hinweist, dass die Maul- und Klauenseuche heilbar ist - mit seiner Euphorie bei der Feststellung, dass Irland das einzige Land ist, das keine Juden verfolgt hat, weil es sie nicht einwandern ließ, outet er sich in meinen Augen als Antisemit und hat seinen Bonus damit wieder verspielt.


    Bei dem jungen Cyril, der wegen der Rechenaufgaben zu ihm kommt, beweist Stephen meiner Ansicht nach so viel Einfühlungsvermögen und Verständnis, weil er sich in ihm wiedererkennt.


    @ fairy
    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass Stephen seine Mutter zwar vermisst, aber auch ein schlechtes Gewissen hat, weil er sich weigerte, an ihrem Sterbebett niederzuknien und zu beten.


    Gruß
    Doris


  • @ fairy
    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass Stephen seine Mutter zwar vermisst, aber auch ein schlechtes Gewissen hat, weil er sich weigerte, an ihrem Sterbebett niederzuknien und zu beten.


    Ja, er scheint ziemlich zerissen gewesen zu sein. Einerseits ist sie seine Mutter und er wollte ihr jeden Wunsch erfüllen, andererseits kann er nicht mir ihr beten, weil er mit dem Thema eigentlich völlig abgeschlossen hat.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Nun. das ist aber das katholische Schuldgefühl, dass den Kindern eingeimpft wurde, und unter dem aus Stephen leidet-


    Ralf

  • @ Ralf
    Liest Du eigentlich mit oder kennst Du den Ulysses schon auswendig und wir dürfen Dich als Experten zu Rate ziehen?

  • Jetzt hab ich das mit der Kapiteleinteilung auch kapiert :redface:, dachte, das zweite Kapitel beginnt bei röm. II...


    Mr. Deasy und seine Meinung zu den Juden hat mich ziemlich schockiert. Ich musste mir erstmal in Erinnerung rufen, dass das Buch ja 1904 spielt und nicht kurz vor dem zweiten Weltkrieg.
    Wie Stephen sich um den Schüler Sargent kümmert, fand ich sehr anrührend. Er scheint doch ein besserer Lehrer zu sein, als Deasy glaubt.


    Mit diesem Kapitel hab ich mich wesentlich leichter getan als mit dem Ersten, da ich mich in irischer Geschichte recht gut auskenne. Man glaubt nicht, was für verschüttete Kentnisse da plötzlich wieder zu Tage kommen.


  • Jetzt hab ich das mit der Kapiteleinteilung auch kapiert :redface:, dachte, das zweite Kapitel beginnt bei röm. II...


    Das dachte ich am Anfang auch :redface:


    Nun ja, das zweite Kapitel war ja recht kurz, das war schnell gelesen. Stephen ist mir sehr sympathisch, wie er da dem kleinen mit Mathe geholfen hat usw.

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