Belinda Rodik - Der Triumph der Visconti

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    Verlag: Bastei Lübbe
    ISBN: 3-404-15331-6
    Seiten: 413
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 06.2005


    Mailand 1447


    Ein Blitz schlägt in den Turm des Palastes. In derselben Nacht stirbt der greise Herzog Filippo Maria Visconti. Seine Erbin ist die junge Bianca Maria, heimlich verehrt von dem Maler Bonifazio Bembo. Doch Bianca Marias Liebe gehört dem viel älteren Söldnerführer Francesco Sforza. Als die Bürger von Mailand die Republik ausrufen, rüstet Sforza ein Heer, um das Recht seiner Frau auf ihr Erbe zu erzwingen. Bald steht er vor den Toren der Stadt. Wie wird das Volk von Mailand sich entscheiden? Dies alles und mehr erzählt Bonifanzio Bembo in den prachtvollen Spielkarten, die er für Bianca Maria entwirft. Darin verschlüsselt ist die wahre Geschichte zu lesen von Tod, Verrat und Verschwörung und dem letzten Triumph der Visconti.


    Meine Meinung


    Als erstes muss ich deutlich herausstellen, dass das Buch wesentlich früher beginnt, als der Klappentext vermuten lässt. „Der Triumph der Visconti“ beginnt 1430 und erzählt auf den guten ersten 200 Seiten aus der Kindheit Bianca Marias und Bonifazios bis der Leser das Jahr 1447 erreicht. Beide lernen sich als Kinder kennen und obwohl sie aus verschiedenen Gesellschaftsschichten stammen, hält ihre Freundschaft ein Leben lang. Darum herum werden die politischen Aspekte und historischen Ereignisse eingebunden. Bonifazio Bembo gilt als der Erfinder der Tarot-Karten und die Autorin hat versucht, anhand seiner Karten, die Geschichte um Bianca Maria Visconti zu rekonstruieren. Belinda Rodik hat dabei gutes Gespür bewiesen. Obwohl die Autorin in ihrem Nachwort auf die Tarot-Karten eingeht, hat sie leider versäumt zu erwähnen, was in ihrem Buch historisch belegt ist. Daher würde ich persönlich diesen Roman als sehr fiktiv einstufen. Allerdings ist es ein äußerst schönes und kurzweiliges Buch, das mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat.


    Die Figuren haben mich schnell in ihren Bann gezogen und sind überwiegend äußerst facettenreich und lebendig. Nicht nur die Hauptfiguren sind gelungen, auch um die Nebenfiguren hat sich Belinda Rodik bemüht, so dass ich bei keinem Charakter Schwierigkeiten hatte, ihn mir vorzustellen. Zum Ende hin waren so manche Figuren noch für eine Überraschung gut.


    Die Handlung ist sehr spannend und sehr farbenprächtig erzählt, wenn auch manchmal leider chronologisch nicht ganz nachvollziehbar. Dies liegt vor allem daran, dass es zwar hin und wieder Jahresangaben gibt, diese aber nur zu Beginn eines Kapitels, wobei manche Kapitel allerdings mehrere Jahre umfassen. Am Ende ist mir aufgefallen, dass Altersangaben nicht mehr miteinander übereinstimmen. Ansonsten habe ich keine Fehler gefunden und die Handlung hielt mich die ganze Zeit über in Atem. Emotional war ich beteiligt genug um mit fiebern zu können, Tränen gab es allerdings keine. Da dieses Buch ein ganzes Leben beschreibt, gibt es viele größere Zeitsprünge, was der Handlung aber nicht schadet. Manchmal habe ich es allerdings bedauert, weil ich gerne mehr über eine bestimmte Zeit gelesen hätte.


    Belinda Rodik ist für mich auf jeden Fall eine Autorin, die man sich merken sollte und „Der Triumph der Visconti“ wird nicht der letzte Roman sein, den ich von ihr gelesen habe. Insgesamt ist es ein sehr kurzweiliges, spannendes Buch, das durch die Tarot-Karten einen interessanten Ausgangspunkt hat.
    Eine Karte Italiens rundet den Roman ab.


    Bewertung


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hi!


    Ich habe das Buch vor Jahren gelesen1 und weiss nicht mehr viel darüber, ausser dass es bei mir einen äusserst mittelmässigen Eindruck hinterlassen hat. Es war ein netter historischer Schmöker für zwischendurch, aber irgendwie wurde ich mit keinem der Charaktere richtig warm und die historische Korrektheit lässt - wie von cait angedeutet - wohl da und dort zu wünschen übrig.


    :winken:


    Alfa Romea


    1[size=7pt]Dass ich es gelesen habe, hat einen ein wenig seltsamen Grund. Das Wappen der Visconti ziert ein Basilisk, ein Kind und eine Krone. Dieses Wappen ist bis heute Bestandteil des Logos von Alfa Romeo. Und deshalb wollte ich wissen, was da drin steht. Bevor jemand fragt: Nein, ich hatte keine Geschichte über Autos erwartet.[/size] :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hier kommt meine Meinung:


    Gleich vorweg: dieser Roman konnte mich nicht unterhalten. Ich habe mich beim lesen schrecklich gelangweilt. Zum einen lag das am Schreibstil der Autorin der mich überhaupt nicht überzeugen konnte, zum andren auch an der Geschichte selbst. Irgendwie konnte mich das Schicksal der Hauptfiguren einfach nicht berühren. Im Grunde waren sie mir egal.


    Die Autorin erfindet um das echte Visconti Tarot eine eher kitschige und für meine Begriffe nicht so recht realistische Liebesgeschichte. Schon das hat mir eher weniger gefallen, aber auch die Tatsache dass, der Roman über mehrere Jahrzehnte hinweg erzählt wird, war nicht wirklich überzeugend. Die Figuren haben sich nicht weiterentwickelt und man konnte sich so auch nicht vorstellen dass, wirklich 10 Jahre vergangen sein sollen.
    Erst nach etwas dreiviertel des Romans wird es zumindest etwas spannend, aber das konnte meinen Gesamteindruck nur bedingt verbessernd.


    Alles in allem: enttäuschend.


    2ratten