William Somerset Maugham - Der Magier

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.484 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heidi Hof.

  • [size=13pt]Der Magier – William Somerset Maugham[/size]

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    OT: The Magican
    OA: 1908
    267 Seiten
    ISBN: 978-3937793528


    Kurzbeschreibung
    Der 1908 geschriebene Roman handelt von Margaret, welche mit dem englischen Arzt Arthur verlobt ist und zurzeit mit einer Freundin im Künstlermilieu von Paris lebt. Dort lernt sie den skurrilen und unbeliebten Oliver Haddo kennen, der Ihr zutiefst verhasst ist. Oliver Haddo, der von sich selbst behauptet ein Magier zu sein, beschäftigt sich mit der okkulten Wissenschaft und Technik. Durch sehr subtile Beeinflussung gelingt es Haddo Margaret für sich einzunehmen und schließlich heiratet sie ihn und geht mit ihm zurück nach England. Arthur, völlig vor den Kopf gestoßen und am Boden zerstört, versucht seine ehemalige Verlobte wieder zurück zu gewinnen und ein erbitterter Kampf um den Einfluss auf die jungen Frau flammt auf.


    Eigene Meinung
    Ohne Frage ist William Somerset Maugham ein Autor, dessen Buch sich sehr flüssig lesen lässt. Er verschafft seinen Protagonisten Charakter und vermittelt dem Leser sofort Sympathie und Antipathie für die auftretenden Figuren. Was mich an dem Buch jedoch störte, war der plötzlich sehr krasse Wandel, was das Genre des Buches betrifft. Zuerst handelt dieses Buch von einer zerstörenden und verletzenden Dreiecksbeziehung, welche in all ihren emotionalen Ebenen ausgeleuchtet wird und schwingt dann plötzlich um in eine Phantasy - Geschichte, in welcher auf einmal mit zu Hilfenahme von diversen Gerätschaften Zauberkunststücke vollführt werden und Tote plötzlich aus dem Raum verschwinden.
    Leider hat mir das das Buch etwas verdorben. Das erwartete Drama ebbte, ohne eigentlich einen Höhepunkt erreicht zu haben ab und ließ eine „Gruselgeschichte“ beginnen die, mich zumindest, nicht im Geringsten gegruselt hat, denn dafür war sie leider zu phantasielos geschrieben.
    Trotzdem war die Neugier da zu wissen wie die Geschichte endet und ich bin auch nicht abgeneigt noch mehr von dem Autor zu lesen.


    3ratten


    Tina

  • Hallo Tina :winken:


    Ich habe "Der Magier" auch gelesen. Mich konnte dieser Roman auch nicht so ganz überzeugen obwohl ich den Stil des Autors sehr mag. Wenn du noch andre Romane der Autors lesen magst kann ich dir Auf Messers Schneide und Silbermond und Kupfermünze an Herz legen. Auch die Erzählungen sind, wie ich finde, toll.


    Grüße


    HC

  • Sowohl "Silbermond und Kupfermünze" als auch "Der Magier" liegen auf meinem SUB und warten schon seit längerem darauf, gelesen zu werden. Sollte ich nun mit etwas "besserem" (also Silbermond) anfangen oder eher mit dem "Magier" (also um eine Art Steigerung zu erzielen und um das schlechtere schon hinter mir zu haben) ?

  • Das ist ja interessant - mir ging es genau umgekehrt. Zu Beginn stieß mich Haddo unglaublich ab, und ich empfand die Geschichte als arg zäh, doch als dann die übersinnlichen Komponenten ins Spiel kamen, hat es mich richtig gepackt und gegruselt.


    "Der Menschen Hörigkeit" hat mir von Maugham auch sehr gut gefallen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Es ist zwar schon ein paar Jahre her, dass ich "Der Magier" gelesen habe, aber damals war ich ziemlich begeistert von dem Buch. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich jegliche Art von Geister- und Gruselgeschichten und Gothic Novels einfach liebe. :breitgrins:


    Bei der Figur des Haddo sollte man nicht ausser acht lassen, dass es für ihn ein reales Vorbild gab: Alisteir Crowley, den Maugham in Paris einige Male gesehen hatte und der ihn dann zu dieser Figur inspirierte.

  • Ich hab mir "Der Magier" als ME gekauft, um meine SZ-Bibliothek zu vervollständigen. Bin ja mal gespannt, wie es mir gefällt, aber nach Euren Meinungen liegt es eher noch ein wenig länger.

  • Ein Intermezzo zwischen analytischem Verstand und okkultem Denken.


    Paris zu Beginn des 20.Jh.. Ein ungleiches Paar steuert ihre Hochzeit an. Er, Mitte 30, ihr Vormund, und mit einem totalitären analytischen Verstand ausgeprägt, jedoch mit sympathischen, angenehmen und ausgeglichen Charakter. Sie, bildschön, gerade mal 20, unerfahren und noch wankelmütig, und aus Dankbarkeit gerne diese Ehe zustimmend.


    Dann kommt er: Oliver Haddo, der Magier, und mit seinen hypnotischen Kräften bindet er Margaret an sich. Ein Zug aus Rache, da er sich gegen Arthurs Verstand richtet …


    Ein Thema, welches mich zu Beginn des Romans sehr interessiert hat. Doch dadurch, dass der Autor durch Andeutungen viel vorweg nimmt, sich selber die Spannung raubt, bleibt nicht viel vom offenen, sich zu erlesenen, Geschehen übrig. Lediglich die Auseinandersetzung zwischen Arthur und dem Magier bleibt als loses Gerüst, wobei der Ausgang auch hier schon zu durchblicken ist. Man hat einfach das Gefühl, die Handlung zu kennen, und das führt zu Leseunlust. Zumal dieses Intermezzo flüchtig, und mit einer übertriebenen Wendung behaftet ist.
    Schade, auch hier wieder keine Empfehlung möglich!


    2ratten