Martha Cooley - Der Archivar

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.135 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Arjuna.

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    Matthias Lane ist seit Jahren Archivar in der Bibliothek einer Universität im Osten der USA. Zeitlebens ist er ein Einzelgänger gewesen, der hauptsächlich für seinen Beruf und die Literatur gelebt hat.


    Eines Tages möchte die Studentin Roberta Spire Einblick in den Briefwechsel des Dichters T.S. Eliot mit seiner Freundin Emily Hale nehmen - doch diese Briefe sollen gemäß Emilys Wunsch erst 2020 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.


    Roberta lässt nicht locker, sucht Matthias immer wieder auf, und schließlich entwickelt sich zwischen den beiden so viel Vertrauen, dass sie einander ihre Lebensgeschichten erzählen. Roberta hat als junge Erwachsene zufällig erfahren, dass ihre Eltern während des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland geflohen sind und erst in den USA zum Christentum konvertierten. Dass man ihr das so lang verschwiegen hat, kann sie nicht verzeihen. Durch seine Ehe mit der Jüdin Judith war auch Matthias' Leben stark von der Judenverfolgung und ihren Auswirkungen geprägt ...


    Der völlig blödsinnige Klappentext war leider nicht das einzige, was mich an diesem Buch geärgert hat.


    Dass sich keine leidenschaftliche Liebe zwischen Matthias und Roberta entspinnt wie angekündigt, sondern eher eine merkwürdige Freundschaft, war definitiv ein Plus gegenüber der Inhaltsangabe.


    Allerdings vermochte die Autorin bei mir weder für Matthias noch für Roberta oder Judith größere Sympathie zu wecken. Die beiden Frauen und ihre Geschichte blieben mir gleichgültig, den Stil fand ich recht nüchtern und das Fortschreiten der Handlung an vielen Stellen zäh, einige Dialoge wirkten unglaubwürdig und aufgesetzt, ebenso wie manche Ereignisse. Und der Zauber einer großen alten Bibliothek kam nur an sehr wenigen Stellen greifbar nahe.


    Eine lange Passage, die in Tagebuchform aus Judiths Leben berichtet, war vom Ansatz her nicht schlecht, doch durch den wirren Schreibstil (der sicherlich Judiths Geisteszustand entspricht, aber wenig Lesefreude bietet) musste ich mich ziemlich durchkämpfen.


    Was mich vollkommen genervt hat, waren die ständigen Bezüge zu T.S. Eliot. An allen möglichen und unmöglichen Stellen fällt Matthias ein Eliot-Zitat ein. Gelegentlich dezent eingestreut wäre das ein gelungenes Stilmittel gewesen, aber in dieser Überdosierung wurde es mir einfach zuviel, genauso wie Judiths häufige Bezugnahme auf amerikanische Jazzmusiker aus den 60er Jahren oder früher.


    Leider keine Empfehlung von mir.


    2ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für Deine Rezension Valentine :winken: .


    Jetzt muss ich es doch fast erst recht auf die SLW-08 packen sonst versauert das ja ewig. Obwohl so schlecht wären die Amazonkritiken gar nicht, mal sehen.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Mich hat's ehrlich gesagt gewundert, wie wenig mir das Buch gefallen hat. Ich bin mit dem Stil einfach nicht warmgeworden. Vielleicht geht es Dir ja anders damit :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Mich hat's ehrlich gesagt gewundert, wie wenig mir das Buch gefallen hat. Ich bin mit dem Stil einfach nicht warmgeworden. Vielleicht geht es Dir ja anders damit :smile:


    Das hoffe ich, wär ja schade um das Buch, allerdings bleiben mir schlechte Rezensionen oft im Hinterkopf beim Lesen. Na mal sehen, ein bißchen darf es eh noch suben.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh