Tad Williams - Otherland IV Meer des silbernen Lichts

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.346 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Ich habe diesen vierten und letzten Teil von Williams' grandiosem Otherland-Zyklus auf englisch unter dem Titel "Sea of Silver Light" gelesen.


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    Kurzbeschreibung laut Amazon:
    Atemberaubender Höhepunkt und Abschluss von Tad Williams' Bestsellersaga "Otherland"
    Während die Kämpfer gegen die mysteriöse Gralsbruderschaft im gigantischen Netzwerk Otherlands gefangen sind, fallen in unserer Welt immer mehr Kinder einer unerklärlichen Krankheit zum Opfer. Es gibt nur einen Ausweg. Einer der Helden muss in das Herz Otherlands vordringen und sich dem Schöpfer dieses virtuellen Zauberreichs stellen...



    Zu dem Inhalt dieses Buches kann ich kaum was sagen, denn unweigerlich würde ich beginnen, zumindest über die Vorgänger zu spoilern. Also lasse ich es bei der Amazonbeschreibung.


    Ich begann dieses Buch mit gleichermaßen hohen Erwartungen und Befürchtungen. Trotz gewisser kleinerer Schwächen hatte mich die ersten 3 Otherland-Bände nämlich fesseln können. Williams war es gelungen, mein Interesse an den Figuren und meine Neugier auf die weiteren Ereignisse über sehr viele Seiten hinweg aufrecht zu erhalten. Würde er es jetzt schaffen, eine dem Zyklus angemessene Lösung aller noch offenen Fragen zu finden und die Geschichte zu einem befriedigenden Ende zu bringen?


    Der Beginn dieses Bandes blieb den Vorgängern treu. Nach einer sehr hilfreichen Zusammenfassung der vorausgegangenen Geschehnisse wurden die verschiedenen Handlungsstränge nahtlos weitergeführt. Voller Spannung verfolgte ich, wie sich die sowohl im "richtigen Leben" als auch im Netz verstreuten Helden langsam Richtung Zentrum der Geschehnisse vorkämpften, und fand viel Gelegenheit zu abgefahrenen Spekulationen.
    Im Laufe der Zeit machten sich allerdings Ermüdungserscheinungen breit, es kam wie erwartet zu Längen. Im Gegensatz zu den auch in den Vorgängern enthaltenen Längen nahmen diese hier allerdings kein wirkliches Ende und das Buch zog sich trotz aller sich überschlagender Action mehr und mehr, so dass ich heilfroh war, als sich die Auflösung endlich näherte.
    Diese war an und für sich zufriedenstellend, nur fühlte sich Williams leider gezwungen, in letzter Sekunde eine Komplikation einzuführen, die meines Erachtens völlig überflüssig war. Auch ohne diese wären allen Fragen beantwortet worden.
    Weniger zufriedenstellend war ein übermäßiges Verlangen, alle, aber auch alle Puzzelteile zusammenpassen zu lassen. Hier würden die Grenzen meiner Bereitschaft, Zufälle zu akzeptieren, weit überschritten.
    Schlimmer als alles dieses war jedoch die Einführung bestimmter Handlungselemente, die ich ums Verrecken nicht aussteheh kann!

    Williams reichte es nicht einmal, diese Handlungselemente ein Mal zu benutzen - nein, er verwendete sie mehrfach und ich kam aus dem Fluchen nicht mehr hinaus.


    Trotz allem hätte ich dem Buch wegen der spannenden ersten Hälfte und der weitgehend zufriedenstellenden Auflösung noch drei Ratten gegeben, wenn Williams sich der letzten 60 Seiten enthalten hätte. Nach dem eigentlichen "Ende", der Lösung aller noch offenstehenden Fragen, fügte er nämlich noch einen Ausblick auf das weitere Leben der Protagonisten hinzu. Und dort wurde es dann zuckersüß! Alle Klischees eines kitschigen Hollywoodhappyends bediente er, so dass ich nicht einmal mehr fluchen sondern nur noch kotzen wollte.
    Wieso nur fühlte Williams sich gezwungen, diese absolut nicht notwendigen und der Qualität des Zyklus' überhaupt nicht würdigen letzten Seiten hinzuzufügen? Ich werde es nie verstehen. Und damit ihr nicht glaubt, ich übertreibe: zum ersten Mal in meiner Leserkarriere verspürte ich das Verlangen, ein Buch auf Seite 1057 (von 1066) gegen die Wand zu pfeffern! Erst nach einer längeren Lesepause hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich die letzten paar Seiten noch lesen konnte.


    Nach allem Geschimpfe wundert ihr euch vielleicht darüber, dass ich dennoch
    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:
    vergebe. Insgesamt lohnt sich die Lektüre doch - vor allem, da man doch wissen muss, wie die Geschichte ausgehen wird, aber ich gebe allen den Rat, den 5. Teil "Inheritors" ("Erben"?) nicht mehr zu lesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Meine Meinung
    Bevor die Handlung des Buches losgeht, gibt es einen Rückblick für jeden der vorangegangenen drei Teile. Da kann der Leser für sich selbst entscheiden, ob er die Rückblicke lesen möchte, oder nicht. Da ich die Bücher jeweils im Abstand von einem Jahr gelesen habe, war ich für diese Zusammenfassungen sehr dankbar.


    Anfangs fiel es mir schwer mich für die Geschichte zu begeistern. Wieder irrten Renie und ihre Gefährten durch eine Simulation, die zu Beginn recht trist und trostlos ist. Das gab es in den letzten beiden Bänden zur Genüge und teilweise besser.
    Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und ab dem zweiten hat es mich dann doch wieder gepackt. Vor allem der Handlungsstrang um Olga und Sellars hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich beim Lesen etwas von den teilweise sehr grausamen und brutalen Abschnitten, in denen Dread eine Rolle spielte, erholen.


    Zwischendurch gab es auch einige Längen, wenn die Protagonisten erneut von einer Simulation in die nächste fliehen und ich habe mich gefragt, wie lange das noch so weitergehen soll. Doch zum Schluss hin wird dieser Band immer spannender und durch die detaillierten Beschreibungen des Autors wird die Atmosphäre so greifbar, dass man sich wie mitten im Geschehen fühlt.


    Schließlich wurden bis zum Ende alle meine Fragen zu meiner Zufriedenheit geklärt und der Autor konnte mich auch dieses Mal wieder überraschen. Ein wirklich gelungener Abschluss einer tollen Reihe!



    Insgesamt lohnt sich die Lektüre doch - vor allem, da man doch wissen muss, wie die Geschichte ausgehen wird, aber ich gebe allen den Rat, den 5. Teil "Inheritors" ("Erben"?) nicht mehr zu lesen.


    Ich wusste gar nicht, dass es eine Fortsetzung gibt! Hat die schon jemand gelesen?


    LG, Aurian

  • Mit dem "5. Teil" meinte ich den letzten großen Abschnitt dieses 4. Bandes, der ja seinerseits in 5 Teile gegliedert ist.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Mit dem "5. Teil" meinte ich den letzten großen Abschnitt dieses 4. Bandes, der ja seinerseits in 5 Teile gegliedert ist.


    Ach so! :redface::breitgrins:


    Ich fand es eigentlich ganz schön zu lesen, wie es mit Renie und ihren Gefährten weitergeht. Allerdings muss ich dir recht geben, denn etwas weniger kitschig hätte besser zu dem gesamten Werk gepasst.


    LG, Aurian

  • Saltanah, mich hast Du gerade auch in größte Verzweiflung gestürzt mit der Bemerkung. Von meinen Lieblingsbüchern einen 5. Teil und ich weiß nix davon? :entsetzt::breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine Meinung:
    In diesem 4. Band zieht sich die Schlinge um die Gefährten im Otherlandnetzwerk, aber auch um deren Freunde und Helfer außerhalb des Netzwerks immer mehr zusammen. Durch die verschiedensten Handlungsorte fand ich die Handlung sehr abwechslungsreich, weil sie sich nicht nur in Otherland abspielte. Die Spannung nahm immer mehr zu, so daß ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Der letzte Abschnitt des Buches, in dem beschrieben wird, wie es den Protagonisten weiterhin ergeht, fand ich zwar einerseits auch etwas kitschig, andererseits fand ich es schön, zu erfahren, wie ihre Zukunft aussieht, nachdem man mit ihnen über 4000 Seiten zusammen war.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

    Einmal editiert, zuletzt von odenwaldcollies ()

  • odenwaldcollies - Respekt!!! Du bist fertig mit der Reihe!
    Ich hänge noch immer in Band 2 fest. Nicht das es nicht spannend wäre (obwohl es schon manchmal Längen gibt), aber ich habe einfach zu wenig Zeit und außerdem haben mich gerade die Artus-Chroniken von Bernard Cornwell fest im Griff.

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • habe alle Teile vor 2 Jahren gelesen.
    In vielleicht 10 Jahren könnte ich das nochmal tun.
    War begeistert, wenn auch nicht durchgängig. Man muss sich aber schon drauf einlassen und vor allem der eigenen Fantasie Raum geben.
    Dann ist das eine der tollsten SF/Fantasy Sagen, die es gibt.
    Allerdings schlägt "Otherland" niemals die "Dunkel Turm"- Reihe von King.

  • Otherland 4


    Meer des silbernen Lichts


    Sea of silver light


    Renie und ihre Mitstreiter werden in Splittergruppen getrennt und trudeln weiter durch das Otherlandnetzwerk. Ohne wirklichen Plan, meist auch ohne Ziel geraten sie von einer Katastrophe in die nächste.


    Zitat

    Das beste für sie? Ja, wenn man aus einer Familie stammt, die ihre alten Hunde und Pferde erschießt, kommt einem das wahrscheinlich so vor.



    Für die 1200 Seiten dieses letzten Teils musste ich schon etwas Geduld und Durchhaltevermögen zusammenkratzen. Und die Auflösung vieler Fragen ist irgendwie schon ziemlich bemüht. Ich bin nicht so wirklich überzeugt.


    3ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.