Christine Brückner - Jauche und Levkojen

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    Ein Hörbuch aus der Brigitte-Reihe "Starke Stimmen", mit der ich schon ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe.


    Eva Mattes gehört glücklicherweise zu den guten Sprecherinnen, sie liest unaufgeregt, in einem ruhigen Tonfall und mit klarer Stimme. Hin und wieder fand ich die Betonung nicht so gelungen, aber es nervte nie.


    Das Buch erzählt die Geschichte von Maximiliane Quint, die gegen Ende des 1. Weltkrieges auf dem Familiengut in Pommern zur Welt kommt. Der Vater hat seine einzige Tochter nie gesehen, er ist bei den Kämpfen gefallen. Die Mutter, eine echte Berlinerin, zieht es wieder in die Stadt, und so wächst das Mädchen größtenteils bei den Großeltern auf, genießt eine behütete Kindheit, spielt mit den Dorfkindern und erkundet mit dem Großvater die Ländereien.


    Als sie ins heiratsfähige Alter kommt, wirft Victor Quint, ein entfernter Verwandter, ein Auge auf das hübsche Mädchen, das genau seinem Ideal einer deutschen Frau entspricht. Für Maximiliane wird diese Ehe kein Glücksgriff sein, Victor gängelt sie, will sie in seine Vorstellungen pressen. Da ist es schon fast Glück, dass er in Berlin bei einem Amt arbeitet und nur selten zu Hause ist, wo sie mit Unterstützung der Großeltern ihre eigene Herrin ist.


    Der 2. Weltkrieg bricht aus, Victor zieht begeistert in den Krieg, Maximiliane bleibt mit ihrer wachsenden Familie zurück, im vermeintlich sicheren Pommern.


    Man ahnt schon früh, wohin die Geschichte steuert - Pommern im 2. Weltkrieg, das muss einfach mit der Flucht in den Westen enden. Es ist die Geschichte einer starken Frau, angenehm klar erzählt, ohne zuviel Gefühlsduselei und verschlungene Schicksalspfade. Es gibt auch noch zwei Folgebände, "Nirgendwo ist Poenichen" und "Die Quints", die ich bei Gelegenheit auch gerne lesen oder hören würde, weil ich Maximiliane mit ihren Stärken und Schwächen liebgewonnen habe.


    Ob bzw. wie stark gekürzt wurde, kann ich leider nicht sagen, weil ich das Original nicht kenne.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke schön. Bin noch unschlüssig, ob es auf meiner Wunschliste landet (aufgrund des Sujets).


    Gruß, Thomas

  • So aus dem Bauch raus hätte ich jetzt gesagt, dass es eher nicht in Dein Beuteraster fällt ;)


    Übrigens sind mir in dem Buch weder Jauche noch Levkojen begegnet ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • So aus dem Bauch raus hätte ich jetzt gesagt, dass es eher nicht in Dein Beuteraster fällt ;)


    Nun, im Auto höre ich teilweise andere Literatur als ich üblicherweise lese. Habe schon das ein oder andere aus der Brigitte-Reihe gehört. Man muss ja auch rechts und links mal schauen...


    Gruß, Thomas


  • Man muss ja auch rechts und links mal schauen...


    Sehr löblich ;)


    Vielleicht fällt es Dir ja doch noch mal in die Hände, dann würde ich mich über Dein Feedback freuen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Christine Brückner


    Jauche und Levkojen

    Pönichen, Pommern.
    Der künftige Gutsherr - Landadel - stirbt im 1. Weltkrieg, seine Frau hat sich auf dem Land nie richtig eingelebt. Sie geht zurück nach Berlin. Ihr kleines Kind Maximiliane, nun die Erbin von Pönichen, lässt sie bei den Großeltern.


    Maximiliane wächst zu einem frühreifen Mädchen heran, aber durch die Abgeschiedenheit von Pönichen bzw. durch den Schutz der Internatswelt bleibt sie unschuldig - nicht nur in Bezug auf die Männer. Mit 19 verliebt sie sich in den einzig zur Verfügung stehenden Mann, dem es nicht um sie, sondern um Pönichen geht. Der Großvater hat ebenfalls das Wohl des Gutes im Sinn und lässt die Verbindung zwischen seiner Enkelin und Viktor zu, obwohl er weiß, dass Viktor als Nazi nicht gerade ein Wunschkandidat ist.


    Viktor besucht Maximiliane nur sporadisch in Pönichen, er hat nebenher noch eine Freundin in Berlin, wo er eifrig dem Führer dient. Maximiliane erfährt von der Geliebten, unternimmt aber nichts. Der 2. Weltkrieg bricht an, Maximiliane bekommt kurz hintereinander mehrere Kinder. Doch dann kommt 1945 der Zusammenbruch...


    Das Hörbuch ist unterhaltsam. Allerdings scheint es reichlich gekürzt zu sein. Aus dem, was übrig ist, kann ich nicht nachvollziehen, was Maximiliane fühlt oder denkt, warum sie ihren widerwärtigen Ehemann nicht längst zum Teufel gejagt hat. Warum handelt sie so und nicht anders?


    Irgendwann werde ich dann wohl doch das Buch noch lesen und hoffe, dann ein paar Antworten zu kriegen. Auf jeden Fall war der alte Quindt eine tolle Figur in diesem ersten Teil.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.