Martin Amis - Gierig

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.327 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • „Seit kurzem fühlt sich mein Leben an wie ein grauenvoller Witz.“


    „Herrgott, bin ich neuerdings fett.“


    „Sind euch die stoischen Aspekte des harten Trinkens, des totalen Trinkens vertraut?“


    „Sobald ich das ganze Geld gemacht habe, das angesagt ist, und nach Kalifornien düse, um mich dieser wohlverdienten Körpertransplantation zu unterziehen, die ich mir versprochen habe, werde ich den Namen von Old Grünauge erwähnen und den Doktores, wenn ich mich hinlege, sagen: Da. So will ich das auch haben. Macht so einen aus mir...“


    „Nach einer Weile ist Frauenschlagen ein Klacks.“


    „Ich erinnere mich nur an die Hälfte dessen, was ich tue. Aber ich will es auch gar nicht.“


    “- hundert Kilo Rowdygene, Alkohol, Kippen und Fast Food, vom schweren Sprit angeschlagen und verstopft -“


    „Es gibt nur einen Weg, im Prügeln gut zu werden: Man muss es oft tun.“


    „Was mich und Lesen angeht, kann ich nur sagen, ich kann nicht lesen, weil Lesen meinen Augen weh tut. Ich kann keine Brille tragen, weil mir dann die Nase weh tut. Und ich kann keine Linsen tragen, weil sie mich nerven.“


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    John Self ist ein ziemlich trauriger und ziemlich kaputter Engländer, der nach New York fliegt, um dort mit einem Film noch reicher zu werden. Sein Tagesablauf besteht hauptsächlich darin zu saufen, zu rauchen, sich mit Pornographie zu beschäftigen oder mit seinen Schauspielern oder seinem Produzenten zu telefonieren. Er ist der Inbegriff des modernen Kapitalisten.
    Obwohl es teilweise nur sehr schwer nachvollziehbar ist, wie man sich selbst so bewusst zugrunde richten kann, kommt manchmal doch ein bisschen Mitleid zu diesem Menschen auf – als er beispielsweise zum Frühstück verabredet ist, aber erst um acht Uhr abends erscheint und sich wundert, warum niemand da ist, ist das so tragisch, dass man nicht anders kann, als ein wenig Mitgefühl für diesen Versager der modernen Zeit zu empfinden.


    Die Sprache hat mir durchweg gut gefallen und v.a. der vorherrschend sarkastische bis zynische Unterton hat mir den an sich unsympathischen Antihelden doch etwas sympathischer gemacht. Diese Kombination von Tragik und Witz hat mich doch so überzeugt, dass ich es jedem empfehle, der schwarzen Humor mag und auf eine romantische Darstellung der Realität verzichten kann.



    lg,


    mondpilz

  • Meine Meinung
    Hätte John Self doch den vom Autor angekündigten Selbstmord schon früher begangen. Dann hätte ich mich bei diesem Buch nicht so gequält. Auf der anderen Seite hätte es schon sehr früh sein müssen, damit ich es noch mitgekommen hätte. Auf der ersten Seite dachte ich mir noch, dass das ein hartes Stück Arbeit werden würde, aber immerhin dachte ich noch, dass ich das Buch beenden würde. Mit jeder weiteren Seite war mir klar, dass das nicht der Fall sein wird. Ich konnte weder mit dem Protagonisten etwas anfangen noch mit dem, was er erzählte. Vierzig Seiten habe ich durchgehalten, dann war Schluss.
    :flop:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • :lachen:


    Mit Amis kann ich auch so gar nicht. Ich weiß gar nicht mehr, wie das Buch hieß, mit dem ich mich mal fürchterlich gequält habe - viel länger als Du habe ich das aber auch nicht durchgehalten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da bin ich ja erleichtert, dass ich nicht die Einzige bin der es so geht. Ich bin auf das Buch bei Nick Hornby gestossen. Keine Ahnung, was er sich bei diesem Tipp gedacht hat :grmpf:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.