Charles Howard Hinton - Wissenschaftliche Erzählungen

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  • Charles Howard Hintons "Wissenschaftliche Erzählungen" ist Band 10 der Bibliothek von Babel, herausgegeben von Jorge Luis Borges bei der Büchergilde Gutenberg.


    Klappentext
    Charles Hinton gelingt es, mitreißend und physikalisch fundiert eine Welt zu beschreiben, die nur zwei Dimensionen hat: Was wäre, wenn die Erde eine Scheibe wäre? Hinton gibt plausible Antworten und erklärt ganz nebenbei physikalische Grundphänomene.
    Hinton lässt in seine Erzählungen sein komplettes physikalisches Wissen einfließen und konstruiert dabei erstaunliche Welten, ganz ohne abstrakt zu werden. In "Der König von Persien" gerät ein Prinz in ein Tal mit seltsamen Einwohnern: Sie können sich nur unter Schmerzen bewegen und verfallen deswegen schnell in eine apathische Starre. Durch eine ausgeklügelte Mechanik kann der Prinz ihnen einen Teil der Schmerzen abnehmen, bringt sie so in Bewegung und baut in dem Tal ein Königreich auf. Durch die besondere Beschaffenheit seiner Untertanen steht er immer wieder vor neuen physikalischen Problemen, die er aber meist zu lösen weiß.


    Meine Meinung
    Das Buch hat zwei Themenkomplexe. Einmal die zweidimensionale Welt, die Hinton streng physikalisch "durchleuchtet". Der Text führte selbst bei mir, der ich Physiker bin, zu leichten Hirnverknotungen. Zu diesem Thema fand ich "Flächenland" von Edwin A. Abbott (das Hinton auch erwähnt) und "Flacherland" von Ian Stewart deutlich lesbarer und interessanter.
    Das zweite Thema ist die Welt die ein persischer Prinz einem isolierten Tal aufbaut. Erst gegen Ende der Geschichte, hatte ich einen Funken einer Idee, worauf Hinton hinaus will. Diese Geschichte las sich etwas besser als der erste Teil.
    Alles in allem bekommt das Buch von mir 2ratten
    Man muß es nicht gelesen haben, auch wenn irgendwo behauptet wird, die Zeit als vierte Dimension zu bezeichnen gänge auf Hinton zurück.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

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    Charles Howard Hinton: Wissenschaftliche Erzählungen. 150 Seiten.


    Mit etwas Überraschung stelle ich fest, dass dieses Buch hier im Forum bereits besprochen wurde, denn dann hätte ich evtl. einen anderen Band aus der Bibliothek von Babel gekauft.


    Das Buch enthält drei Geschichten, wobei eine davon mit ihren 2 Seiten von mir hier nicht weiter betrachtet wird.


    In der ersten Geschichte beschreibt Hinton die Implikationen eines Lebens in einer zweidimensionalen Welt. Eine Geschichte im herkömmlichen Sinne kann man hier eigentlich gar nicht entdecken, er versucht eher seine zumeist physikalischen Gedanken, auch mit Hilfe von Schemazeichnungen, dem gemeinen Leser zu erläutern. Man erfährt darin so wenig aufregende Dinge, wie das Fahrzeuge in einer zweidimensionalen Welt keine Achsen besitzen können.


    In der knapp 100 Seiten starken Geschichte des Königs von Persien konstruiert Hinton eine merkwürdige Story, in der der in die Einsamkeit verbannte König die Macht hat, seine an sich apathischen Einwohner mit Hilfe von Freude- und Schmerzen-Strahlen zu Handlungen zu bewegen. Der Schreibstil ist äußerst ernüchternd. In einigen Absätzen gibt es in jedem Satz die Worte "Freude" und "Schmerzen", garniert mit allerlei Rechenkunststücken, die leider für den Leser keinen Charme aufweisen. Am Ende wartet er dann doch noch mit ein paar ganz netten Ideen auf, das reisst das Ruder aber nicht mehr herum.


    Hintons Geschichten fehlt der innere Zauber, das Geheimnis, die zweite Bedeutungsebene und ich frage mich, was Borges bewogen hat, diesen Autor auszuwählen.


    2ratten


    Gruß,
    Thomas