Eckart Kleßmann: Christiane – Goethes Geliebte und Gefährtin

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  • Eckart Kleßmann
    Christiane – Goethes Geliebte und Gefährtin

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    Klappentext:
    Gegensätzlicher kann man sich eine Partnerschaft von zwei Menschen kaum vorstellen als die zwischen Goethe und seiner Frau Christiane, die von der Weimarer Gesellschaft und später von den Literaturhistorikern als „Bettschatz“ und „Dummchen“ tituliert wurde. Eckart Kleßmann, ausgewiesener Kenner der Goethezeit, „korrigierte die überkommenen Klischees, und er entwarf mit dem schönen Elan der Sympathie ein gerechteres Bild der jungen Frau“, die mehr war als die sinnliche Geliebte, die umsichtige Wirtschafterin und sorgende Mutter: Sie war für Goethe „die unvergleichliche Partnerin im Reich der guten Täglichkeit, deren Liebe er mit Liebe erwiderte und für deren Wärme er mit Wärme dankte, des dauerhaften Vergnügens, das sie ihm bescherte, niemals überdrüssig“. (Klaus Harpprecht, Die Zeit)


    Meine Meinung:
    Es handelt sich bei diesem Buch nicht um eine Biografie im eigentlichen Sinn, es ist eher ein Portrait unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte des Zusammenlebens. Kleßmann schreibt die Geschichte von Christiane und Goethe nicht chronologisch auf, er beginnt z. B. mit dem ersten Treffen der beiden, kommt dann auf die erst kurz zurückliegende Italienreise Goethes zu sprechen, schildert dann Christianes Kindheit und Jugend u.s.w. Er macht das aber so gekonnt, dass man stets den Überblick behält, wo und in welcher Zeit man sich als Leser gerade befindet.
    Das Buch ist flüssig geschrieben, es lässt sich leicht lesen. Erfreulicherweise verzichtet der Autor auf störende Fußnoten. Sämtliche Quellen sind am Ende des Buches aufgelistet und stehen nicht direkt gleich neben den Zitaten, was ich auch für eine sehr gute Idee halte. Der Lesefluss bleibt so ungestört. Die Sprache ist frisch und lebendig, humorvolle Szenen werden auch genauso beschrieben.
    Zitiert wird in dem Buch viel – und das ist gut so, denn durch die Zitate wirkt die Geschichte sehr authentisch, man ist „mittendrin“ und hat das Gefühl, die Zeit auch zu erleben.
    Kleßmann nimmt in dem Buch Partei für Christiane, er schreibt nicht wissenschaftlich-neutral, sondern beleuchtet die Geschehnisse um Christiane und Goethe mit Sympathie und Mitgefühl für die beiden. Das hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen, ich fühlte mich Christiane sehr nahe und konnte die soziale Einsamkeit gut nachfühlen, in der sie durch die gesellschaftliche Ächtung als „unstandesgemäße“ Geliebte bzw. Ehefrau leben musste.
    Das Buch macht Lust, mehr über Goethe, Christiane und ihre Zeit zu erfahren, man wird so richtig „angefixt“. Meine Bücherliste ist also schon wieder angewachsen, ich möchte jetzt eine ausführlichere Biografie der Christiane Goethe lesen und auch eine ihrer größten Widersacherinnen, Charlotte von Stein und Charlotte von Schiller.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich gebe
    5ratten

  • Beim Lesen deiner Rezi musste ich an ein Buch denken, dass ich vor einiger Zeit gelesen habe: Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit von Renate Feyl. Es handelt von Caroline, der Schwägerin Schillers, die ihre Beziehung zu Schiller erzählt. (und natürlich die ihrer Schwester Charlotte, die ihn geheiratet hat). Dabei wird auch seine wichtige Beziehung zu Goethe deutlich. Und in diesen Szenen kommt eben auch kurz dessen Frau vor, die du hier beschreibst.


    Vielleicht wäre das Buch ja was für dich. Ich fand es ganz interessant.


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  • Hallo Annabas,


    das ging ja flott. Du hast uns ja in der Lesenacht schon den Mund wässrig gemacht.
    So eine Lesenacht ist wie ein Wohltätigkeitsbasar. Man bringt seinen eigenen Anteil hin (das zu lesende Buch) und kommt mit den halben Dachböden der Nachbarn (euren Buchvorstellungen) nach Hause. :breitgrins:


    Deine Rezi und all die Anekdoten, die du schon zum Besten gegeben hast, sind Schuld. Danke!