"Für Dummies"-Reihe

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 9.400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von finsbury.

  • Hallo an alle Sachbuch-Fachleute hier,
    wie würdet ihr eigentlich die Qualität (dh. inhaltliche Korrektheit etc.) der Bücher aus der "Für Dummies"-Reihe beurteilen? Ich überlege schon seit längerem, mir diverse Geschichte-Für-Dummies zuzulegen (zB. Mythologie für Dummies), allerdings möchte ich schon, dass das, was ich mir anlese, auch stimmt. Mir gehts jetzt eigentlich aber nicht vorrangig um gerade jenes erwähnte Dummie-Buch, sondern generell um die Reihe (ich hab auch überlegt, mir das Welpen-Dummies-Buch anzuschaffen).


    Dankeschön :blume:

  • Das lässt sich nicht allgemein beantworten. Die Autoren werden halt eingekauft und da gibt es welche, die schreiben können und andere nicht. Die wenigen Titel, die ich kenne, fand ich aber ganz gut. Da haben nicht nur fachfremde Journalisten über ein Thema geschrieben, sondern Experten. Detailfehler mögen dennoch enthalten sein.


    Gruß, Thomas

  • Die Bücher haben einen erstaunlich guten Ruf... aber ich würde es trotzdem nie übers Herz bringen mir ein Buch zu kaufen, das sich an Dummköpfe richtet. :) (wenn ich das Wort "Dummy" mal so interpretieren darf)

  • Das ist ja ein hochinteressantes Thema. Kommilitonen von mir haben jetzt nämlich gerade ein Buch für die Dummies-Reihe geschrieben. Dies entwickelte sich aus einer Studienarbeit heraus. Da wir angehende Technische Redakteure sind, will ich mal behaupten, dass wir durchaus in der Lage sind, sehr gut technische Texte verständlich an den Mann bringen können. Leider kann ich diese Kommilitonen zwar nicht leiden, aber ich bin von der Qualität des Buches sehr überzeugt...


    Grüße,


    Marypipe


  • Da wir angehende Technische Redakteure sind, will ich mal behaupten, dass wir durchaus in der Lage sind, sehr gut technische Texte verständlich an den Mann bringen können.


    Die Verständlichkeit ist das eine, der Inhalt das andere... z.B. würde ich mir niemals ein Buch über Software-Entwicklungsprozesse kaufen, das von einem technischen Redakteure-Team im Alleingang erstellt worden ist. Da habe ich den Anspruch, dass ein Fachexperte für den Inhalt grade steht.


  • Die Verständlichkeit ist das eine, der Inhalt das andere... z.B. würde ich mir niemals ein Buch über Software-Entwicklungsprozesse kaufen, das von einem technischen Redakteure-Team im Alleingang erstellt worden ist. Da habe ich den Anspruch, dass ein Fachexperte für den Inhalt grade steht.


    Was wiederum beweißt, dass du keine Ahnung hast, was ein Technischer Redakteur ist... Vermutlich hättest du sogar Glück, wenn dein Software-Entwicklungsprozess-Buch von einem TR geschrieben ist. :zwinker:


    Kannst du hier ein konkretes Beispiel für ein solches Buch nennen, was du nicht von einem TR geschrieben haben willst? Und kannst du vielleicht sagen, was genau du unter einem TR verstehst?

  • Was wiederum beweißt, dass du keine Ahnung hast, was ein Technischer Redakteur ist... Vermutlich hättest du sogar Glück, wenn dein Software-Entwicklungsprozess-Buch von einem TR geschrieben ist. :zwinker:


    Soweit ich weiss, verstehen sich Technische Redakteure als Vermittler zwischen Fachleuten und Nicht-Fachleuten bzw. Fachleuten anderer Fachgebiete. Erbringen also nicht selber den Inhalt, sondern Formulieren ihn in allgemein verständlicher Form.


    Deshalb meine Verwirrung, da es anhand deines Beitrags so klingt, als wären diese Diplomanden für das gesamte Buch alleine verantwortlich. Das fände ich ja dann doch etwas seltsam... und so habe ich das auch geschrieben. Der Inhalt muss von einem Experten kommen - wieso sollte ich mir sonst ein Fachbuch kaufen?


    Zudem gibt es viele Bücher, die nur für Leute desselben Fachgebiets gedacht sind und entsprechend nicht allgemein verständlich sein müssen. Beispiele gibt es unzählige. Und: nein, ich bin froh, wenn der Inhalt NICHT von einem TR kommt, sondern von einem Experten mit langjähriger Erfahrung.


    Wie ich geschrieben habe: Verständlichkeit ist das eine, der Inhalt ist das andere.
    Was nützt mir ein fachbuch, das ich zwar problemlos verstehe, dessen Inhalt aber teilweise falsch oder veraltet ist? Um die Qualität des Inhalts gewährleisten zu können, braucht es eben FACHleute.

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()

  • Trugbild


    Ähm, gut, du hast also nicht verstanden, was Technische Redakteure sind. Glaubst du etwa, die TRs bekommen einen technischen Text, den sie dann umtexten in "verständliches Deutsch"? hahaha Tut mir leid, aber so einen Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen und ich lese am Tag viel davon.


    Ein TR muss immer Fachwissen besitzen. Ein TR schreibt die Inhalte selber, der Output kommt nur alleine von ihm. Und ja, meine Kommilitonen sind für das Buch alleine verantwortlich und besitzen in dem Thema sehr großes Fachwissen. Technische Redakteure sind Fachredakteure, oder meinst du etwa, die schreiben hauptsächlich verständlich, aber der Rest darf falsch sein oder nur Halbwissen liefern?


    TR sind nicht nur irgendwelche Schreiberlinge. Softwarekenntisse sind ein Hauptgebiet (MS- Office- Anwendungen, Kenntnisse in diversen Softwarelokalisierungstools, Adobe Photoshop, Adobe Illustrater, Adobe Indesgin, Adobe Acrobat 3D, Adobe FrameMaker, Adobe Robohelp, Macromedia Dreamweaver, Macromedia Flash, alle gängigen CAD-Programme, Datenbanken, Content-Management-Systeme, Translation-Memory-Systeme), Programmierung ein anderes Hauptgebiet (PHP, Actionscript, Javascript) und XML ein weiteres großes Hauptgebiet. Noch dazu absolvieren wir einen Ingenieursstudiengang, d.h., dass technische Fächer wie Fahrzeugtechnik, Maschinenkunde, Fertigungstechnik, Werkstoffkunde, Physik und Mathe selbstverständlich sind.


    Im Übrigen schreiben viele TR für Fachzeitschriften, und zwar ihre eigenen Texte, wie ALLE anderen TRs auch! Selbst für Special Interest-Magazine wie die GEO oder für Spektrum der Wissenschaft, Auto-Motor-Sport etc. schreiben TRs.


    Du weißt nicht mal, wenn du einen Text liest, ob der von einem TR ist oder nicht. Wie gesagt, du hast Glück, wenn er es ist.


    Ich würde dir einfach mal raten, dich über Technische Redakteure schlau zu machen, bevor du so einen Stuss zusammentippst, da kann man einfach nur den Kopf schütteln über derart dreiste Vorurteile, wenn man nicht mal Ahnung hat...


    Zitat

    Wie ich geschrieben habe: Verständlichkeit ist das eine, der Inhalt ist das andere.
    Was nützt mir ein fachbuch, das ich zwar problemlos verstehe, dessen Inhalt aber teilweise falsch oder veraltet ist? Um die Qualität des Inhalts gewährleisten zu können, braucht es eben FACHleute.


    :geil: Oh man, ehrlich. So ein dämlicher Blödsinn. Gerade die Qualität der Inhalte ist um 100% höher, wenn ein TR dran sitzt. Meinst du ehrlich, TRs schreiben falschen Inhalt oder veralteten Inhalt? Meinst du, die schreiben irgendwas ausm Gedächtnis raus? Wie alt bist du eigentlich?


    PS: Du bist doch Software-Entwickler, in welcher Klitsche arbeitest du eigentlich, dass du noch nie mit nem TR zu tun hattest???

    Einmal editiert, zuletzt von Marypipe ()

  • ruhig Marypipe :knuddel:


    spontan hätte ich auch eher Trugbild zugestimmt, was die Autorenschaft von Fachbüchern angeht. Damit will ich dir nicht auf den Schlips treten (und Trugbild wollte das wahrscheinlich auch nicht), aber ich hätte mir dass grundsätzlich auch so vorgestellt, dass der Fachmann und der techn. Redakteur sich zusammensetzen und gemeinsam das Buch zusammenwurschteln, wobei bei Streitpunkten der Fachmann in Sachfragen recht hat und der Redakteur dann, wenn es ums Formale geht (und im Zweifelsfall das fachidiotisch auf deutsch übersetzt).
    Artikel in Fachzeitschriften hätte ich mir schon eher vom Redakteur alleine verfasst vorgestellt, gerade wenn diese allgemeiner sind. (Spezielle entstehen in meiner Vorstellung eher als Konsequenz einer Forschungsarbeit etc.)
    Und ich kann mir gerade bei den Dummie-Bücher, die sich eher an Einsteiger richten, durchaus vorstellen, dass sie von "euch" "alleine" verfasst werden, aber bei ganz speziellen Fachbüchern denke ich schon, dass es von jemandem verfasst sein sollte, der bis zur Oberkante Unterlippe in der Materie drinsteckt. Das könnte auch ein techn. Redakteur sein, wenn er schon 97 Bücher und Artikel zu ähnlichen Themen verfasst hat, ist in meiner Vorstellung aber schon eher jemand der dieses Thema "pur" studiert hat und dann halt nur noch bezüglich der Lesbarkeit betreut wird.



    Im Übrigen finde ich den Studiengang von der Beschreibung her klasse und könnte mir sowas durchaus als Traumberuf vorstellen :zwinker:


    LG
    illy

  • Nagut, da offensichtlich nicht recht verstanden wird, was ein TR genau macht, will ich es einmal beschreiben.


    In erster Linie ist das Hauptaufgabengebiet für Technische Redakteure Bedienungsanleitungen, Handbücher, Montageanleitungen oder -ganz groß- Onlinehilfen (der Menüpunkt meist ganz rechts bei der Software-Oberfläche :breitgrins:)


    Wenn nun der Herr XY kommt und sagt: Hey, ich habe da eine ganz tolle Software entwickelt, brauche aber jetzt ne Hilfe, um diese Software z.B. den Neuanwendern zu erklären. Dann geht der TR her und schaut sich diese Software an. Er testet die Software auf Herz und Nieren, probiert alle Funktionen aus und konzipiert nun eine Onlinehilfe. Er beschreibt darin die Software-Oberfläche, formuliert Handlungsanweisungen, damit die Anwender wissen, wie was geht und entwickelt vielleicht sogar noch ein Testszenario. Das ist also eigentlich die Basisaufgabe.
    Aber genauso gut kann es sein, dass der TR ne Software bekommt und diese quasi weiterentwickelt oder gar umgestaltet. Bei der Software-Terminologie wird das zum Beispiel oft gemacht. Die Anpassung der Software-Oberfläche ist oftmals auch ein Aufgabengebiet der TR.


    Genauso läuft das bei BMW, Siemens, AUDI etc., wenn die ne Bedienungsanleitung für Autos, Montageanleitungen für einzelne Bauteile oder Anleitungen für Automatisierungssysteme haben wollen. Ein TR probiert aus, testet Funktionen und bereitet die Informationen fachlich richtig und verständlich auf.


    Er verfasst sozusagen seine Texte selber, er bekommt keine vorgeliefert. So etwas gibt es nicht. Ein TR ist immer für seine Texte voll und ganz haftbar.


    Ein weiteres großes Gebiet der TR ist datenbankgestützes Publizieren in Verbindung mit Content-Management-Systeme. Diese werden von dern TRs eingerichtet und die verschiedenen Medien werden modular in einer Datenbank erfasst.


    Ebenso werden TRs auch oftmals eingesetzt zum Aufbau und Pflege von Firmenwebseiten, Aufbau und Pflege von Katalogsystemen oder zum Programmieren.


    Es geht also hauptsächlich um Anleitungen aller Art und Handbücher. Da braucht ein TR niemand, der ihn an die Hand nimmt, er schreibt selber - fachlich richtig, aktuell und verständlich.




    Fachtexte, Fachbücher etc. sind aber ein anderes Thema. Es ist quasi eher ein Nischenbereich von Technischen Redakteuren. Es kann schon mal vorkommen, dass sich ein TR mit nem Fachmann zusammen setzt und die gemeinsam ein Buch schreiben, aber in der Regal ist es die Aufgabe von technischen Redakteuren, sich Wissen anzueignen (komplett und vollständig) und dieses auf Papier zu bringen. Meine Kommilitonen beispielsweise sind die Autoren des Buches "Joomla für Dummies". Die Vier sind wirklich topfit in Joomla und arbeiten mittlerweile Hand in Hand mit dem Entwicklerteam. Es ist aber nicht so, dass Technische Redakteure nur Bücher für Schwachköpfe schreiben können. Ganz im Gegenteil.
    Bei uns in Karlsruhe wird beispielsweise auch ein Aufbaustudiengang angeboten für Leute, die eigentlich schon ein Studium hinter sich haben. Bei uns sitzen aktuell 2 Diplom-Biologinnen, ein Architekt, ein Meterologe und 2 Fachübersetzer (bei dem Rest weiß ich nicht, was die vorher studiert haben).


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Es ist jedenfalls nicht so, dass TR kein Fachwissen haben. TRs müssen immer auf dem neuesten Stand von Technik und Wissenschaft sein...

  • @Marypipe


    Nur mal so aus Interesse:
    Lernen technische Redakteure auch Beleidigungen schön schriftlich zu formulieren?


    Der Ton erinnert mich doch eher an ein anders Bücherforum...
    [size=7pt]Und ich meine mich zu erinnern, dass du den Ton des anderen Forums eingentlich auch nicht magst[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Ich mag es halt nun mal nicht, wenn man keine Ahnung hat und irgendwas rausposaunt. Man sollte sich schon informieren, bevor man Berufsgruppen [Edit]degradiert...


    Edit: Aber ich hab ja jetzt beschrieben, worum es in meinem Beruf wirklich geht. Wer es immer noch nicht raffen will, hat halt Pech. Für mich ist der Thread jetzt zu Ende...

    Einmal editiert, zuletzt von Marypipe ()

  • Mag ich auch nicht, trotzdem kann man sachlich aufklären.


    Übrigens heißt es degradierenp045.gif


    [size=7pt]Edit: Smiley geändert[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Ganz ruhig, Marypipe.


    Ich weiss sehr wohl, was ein Technischer Redakteur ist. Deshalb war ich so verwirrt, dass du so gross was über TRs schreibst, die im Alleingang komplexe Fachbücher schreiben.


    Online-Hilfen, Bedienungs- und Montageanleitungen. Ja. Und dass sie dafür nicht von Fachleuten betreut werden müssen will ich doch hoffen.


    Aber wie Du selber geschrieben hast: "Fachtexte, Fachbücher etc. sind aber ein anderes Thema." Darum weiss ich nicht, warum Du hier so ausflippst. Schliesslich habe ich die ganze Zeit ausdrücklich nur von Fachbüchern geschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Trugbild ()

  • Hi,


    ich entdeckte diesen Thread erst jetzt und möchte - ganz ohne die TR-Debatte zu berühren - berichten, dass ich
    "Klassik für Dummies" mit großem Amüsement und Gewinn für mich gelesen habe. Vieles davon war mir bekannt, aber auch vieles neu und die beigefügten Listen hörenswertern klassischer Werke haben mir seinerzeit geholfen, meine Sammlung klassischer sinfonischer Werke auszubauen.
    Mich ärgert ein wenig die schreierische Aufmachung in Schwarz-Gelb, obwohl ich gerne im BVB-Revier wohne :breitgrins:, Mit dem Titel habe ich keine Probleme: In dem Moment, in dem man sich für ein Gebiet zu interessieren beginnt und diesem Interesse einigermaßen systematisch nachgeht, trifft der Begriff eh nicht mehr zu, falls man je dazu neigte, ihn ernst zu nehmen.
    Ich habe mir noch die Dummis-Bände über Philosophie, Jazz und Kunst angeschafft, darin aber bisher nur geschmökert und sie nicht ganz gelesen: Dennoch scheinen auch diese Bände informativ und trotz des flapsigen Tonfalls seriös.


    HG
    finsbury