Franz Kafka: Ansturm gegen den Sturm - Tagebücher 1910-1922. 3 CDs. Höredition der Weltliteratur. NDR-Kultur.
Sprecher: Bodo Primus
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Die Tagebücher von Franz Kafka werden von Bodo Primus verkürzt vorgelesen. In drei Stunden kommt man dem Menschen Kafka sehr nahe. Er schreibt über seine Schwierigkeiten, über seinen inneren Kampf, weiße Blätter mit Texten zu füllen. Der Brotberuf ist ihm nur lästig und er würde ihn am liebsten an den Nagel hängen. Er sinniert auch darüber, dass dies nicht gelingen würde, wenn er denn heiraten würde, was natürlich seine Eltern gerne sähen. Seine Eltern denken sehr konventionell. Sie meinen, dass eine Heirat ihn vom Spleen der Literatur ablenken würde. Man fühlt sich an die eigenen Eltern erinnert, die so manche eigene Entscheidung nicht nachvollziehen können. Kafka scheint in diese Welt nicht hineinzupassen. Familie und Verwandtschaft bedeuten ihm nichts, sind ihm fremd. Er weiß, dass ausschließlich die Literatur sein Leben ist. Über Bücher gibt es auch eine kleine Passage für Bibliophile. Bücher zu besitzen bedeutet ihm nichts, sie aber anzuschauen entzückt ihn. Er beschreibt das auf wenigen Zeilen ganz wunderbar.
Dieses Hörbuch kann ich jedem ans Herz legen, der sich in einer Lebenssituation unverstanden fühlt und an ihr leidet. Kafka erging es ähnlich. Die Kraft seiner Worte spenden ungeheuren Trost. Das Hörbuch wird kraftvoll, aber dennoch nicht zu aufdringlich vorgelesen. Man hört Primus gerne zu.
Mich beeindrucken die Texte so sehr, dass ich mir nun auch die Buchausgabe anschaffen werde.
Gruß, Thomas
P.S. Es gibt noch weitere interessante Titel unter www.hoerbuchedition.de