Philipp Jessen – Wellenreise

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt: Hier fangen schon die Schwierigkeiten an. Im Grunde läßt es sich so zusammenfassen: Ein junger Mann und seine Mutter fahren auf eine ferne Insel, um Wellenreiten zu lernen. Die Mutter sucht damit Abstand von ihrem Mann, der sie betrogen hat. Ihr Sohn begleitet sie, weil er sich vom Vater deshalb auch betrogen fühlt. Er hat Glück und lernt Jonny kennen, der ihn in die Geheimnisse des Wellenreitens einführt, die Mutter macht erst Monate nach dem ersten Versuch einen weiteren. Für den jungen Mann wird der Aufenthalt zu einer Suche nach den eigenen Zielen und dem Weg dorthin – und diese ist am Ende des schmalen Bändchens noch nicht abgeschlossen.


    Meine Meinung: In diesem Buch „passiert“ nichts im Sinne einer Handlung mit Spannungsbogen. Das Leben auf der Insel plätschert so dahin, die sich länger dort aufhalten kennen sich mehr oder weniger. Wellenreiten ist für die jüngeren Leute scheinbar die einzige wesentliche Beschäftigung. Der Ich-Erzähler ist froh über Jonnys Anleitung und verbringt schon bald ganze Tage gleichfalls damit. Jonny selbst ist ein merkwürdiger Typ, der offensichtlich den Tod seiner Freundin (den er mit einem Selbstmordversuch beantwortet hat) nicht richtig hinweggekommen ist. Dafür gibt er aber immer mal interessante Kommentare über das Leben als solches ab. Der Ich-Erzähler wirkt eher unentschlossen, weiß nicht recht, was er vom Leben erwartet und was er dafür unternehmen will. In kurzen Rückblicken erfahren wir von ihm auch einiges über seine Eltern. Das alles ist eher unprätentiös erzählt und klingt so banal, daß man sich schon fragen kann, warum man dafür 150 Seiten lesen soll. Aber die Art der Erzählung hat durchaus einigen Charme. Wundervolle Bilder von Meer und Wetter dienen Jessen zur Charakterisierung seiner Figuren, leider schafft er es nicht, den Tonfall durchgehend zu halten.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen