Lesenacht zum Tag der verbrannten Bücher ~ 12.05.2007

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 11.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • melu:
    Die Frau und die Landschaft (und andere Erzählungen Zweigs) habe ich letztes Jahr am Tag der verbrannten Bücher gelesen.


    @mombour:
    Den "Ausflug der toten Mädchen" kenne ich aus dem Erzählungsband "Geschichten von Frauen". Diese Geschichte gefiel mir davon mit am besten. Bei manchen anderen wurde die Selbstaufopferung der Protagonistinnen für meinen Geschmack zu sehr verherrlicht.

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    Auch dieses Buch mit einem schönen Cover. Leider sind Titel und Künstler des Gemäldes nicht angegeben. Der Aufbau Taschenbuch Verlag hat vor einiger Zeit eine ganze Reihe Bücher von Anna Seghers mit schönen Titelbildern herausgegeben.


    Der dritte Entflohene wurde nicht gefasst, da er auf der Flucht von einem Dach gefallen/gesprungen ist. Er wurde bei einem früheren Arbeitskollegen, dessen Wohnung man überwachte, entdeckt. Dies macht es natürlich auch für Georg schwer, denn auch seine Freunde/Verwandten/Bekannten werden sicher überwacht. Sein Noch-Schwiegervater (seine Frau trennte sich nach nur einigen Monaten Ehe von ihm und kehrte in ihr Elternhaus zurück) wurde schon zur Gestapo vorgeladen. Allerdings war ihm bis zum Schluss nicht klar, wieso. Natürlich wusste er, dass es irgendwie um Georg ging, dass dieser aber geflohen war, wurde ihm nicht erzählt. Dies ist auch so ziemlich das einzige, das zugunsten der Geflohenen wirkt: die Verschwiegenheit von SS und Gestapo, was die Massenflucht angeht. Nur in den umliegenden Dörfern sind Gerüchte im Umlauf, aber offiziell wurde nichts bekannt gegeben, was natürlich auch bedeutet, dass keine Steckbriefe verbreitet werden können und die Allgemeinheit nicht zur Wachsamkeit verdächtigen Personen gegenüber aufgerufen werden kann. Trotzdem sieht es aber für die Flüchtlinge schlecht aus.



    Und einen schönen Tee setze ich mir jetzt auch auf, jawoll!


    Meiner ist leider schon wieder alle. Eine Riesenkanne grüner Chai. Sehr lecker! Zum Glück hatte ich gestern meine leeren Teedosen wieder gefüllt.


    Gute Nacht, Aldawen und viel Erfolg bei der Schatzsuche!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo an alle Lesewütigen,


    zu fortgeschrittener Stunde wollte mich nun auch mal zu Wort melden, nachdem ich mich in mein Buch eingelesen habe.


    Als ich vorhin gelesen habe, dass einer aus der Runde sich für "Das Siebte Kreuz" entschieden hat, habe ich mir kurz überlegt, dies auch zu lesen, aber wenn ich mich recht entsinne ist es sehr traurig, deshalb blieb ich bei meinem spontanen Entschluß und befaße mich deshalb lieber mit Erich Kästner und seinen drei Männern im Schnee, eine kurzweilige, humorvolle Erzählung. Die Protagonisten, also die drei Schneemänner, könnten in Wesen und gesellschaftlicher Stellung unterschiedlicher nicht sein. Dr. Hagedorn, ein redlicher, aufstrebender, arbeitssuchender, armer junger Mann hat in einem Preisausschreiben einer Firma den ersten Preis gewonnen. Der Direktor dieser Firma, der Millionär Geheimrat Tobler hat unter dem Namen Schulz den zweiten Preis gewonnen, und zwar dürfen beide ein paar Tage im Grandhotel Bruckbeuren verbringen. Beide Gewinner machen sich auf die Reise, der Werbefachmann Dr. Fritz Hagedorn als er selbst, Geheimrat Eduard Tobler als einfacher Herr Schulz und da sein Diener Johann nicht gewohnt ist, seinen Herrn allein reisen zu lassen, reist ihm dieser als steinreicher Schiffahrtslinienbesitzer hinterher.


    Bereits bei der Ankunft kommt es, wie könnte es anders sein, zu Verwechslungen und die ach so menschlichen Schwächen werden aufgedeckt und von Erich Kästner humorvoll beschrieben.


    schönen Abend weiterhin wünsche ich :winken:

  • melu + Saltanah: ich werde mir gleich die zweite Kanne aufsetzten :zwinker:. Meine zweite Kanne Tee wird vermutlich wieder ein Weißer Tee, diesmal mit Pfirsich-Lychee-Geschmack. Der vorige mit dem Orangen-Gewürz-Geschmack war mir fast ein bisschen zu "weihnachtlich".


    Bei Tucholsky geht es munter weiter. "Mit Scheinwerfer durch die Nacht" sind kurze, dahingeworfene Zeilen, in denen vor allem augenzwinkernd auf die typischen Eigenschaften der verschiedenen Völker eingegangen wird - zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken. Eines davon möchte ich euch wiedergeben, das mir als Einwohnerin des schönen Freistaats Bayern natürlich besonders gut gefallen hat:

    Zitat

    Die Engländer sind die Römer der Neuzeit. Die Franzosen sind die Chinesen des Westens. Die Japaner sind die Engländer des Ostens. Die Belgier sind die Polen des Westens. Nur was die Bayern für ein Volksstamm sind - das hat noch kein Mensch herausbekommen.


    :breitgrins:


    Dann kommts: Das "Traktat über den Hund, sowie über Lerm und Geräusch"!


    Au Backe, ich fürchte, Tucholsky hatte ein sehr gestörtes Verhältnis zu Hunden. Im wesentlichen geht es in diesem Traktat um den Lärm, den Hunde mit ihrem Gebell machen, und mit der damit verbundenen Abwesenheit der Stille, die er als Dichter und Denker doch so notwendig braucht. Nach der Veröffentlichung dieses Textes bekam er von zahlreichen Hundefreunden Briefe, in denen er teilweise beschimpft wurde. Sogar der "Reichsbund zur Wahrung der Hundebelange" hat sich angeblich eingeschalten - wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nun wirklich so war oder ob das auch zu Tucholskys Dichtung zählt. Zuzutrauen wäre es ihm ja...Schliesslich beruft er sich auf Goethe, der bekanntermaßen auch kein Hundefreund war. Und in seiner persönlichen Vorstellung von der Hölle kommen auch jede Menge bellender Hunde vor.


    Ein wenig kann ich ihn verstehen; bei uns gibt es seit kurzem auch ein kleines Hundemädchen, und die macht echt Krach für zehn, wenn ihr etwas nicht passt. Nur gut, dass sie nicht bei mir wohnt... :zwinker:


    @Aldawen: gute Nacht!


    Leen + gretchen: herzlich willkommen! :winken:


    Bei mir wird es heute wohl auch nicht allzu spät, ich bin nämlich morgen Früh zu einem Weißwurstfrühstück eingeladen und muss daher den Wecker stellen. Aber bis Mitternacht werde ich in jedem Fall dabei bleiben. :smile:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Huhu Miramis ^^


    ich bin auch gleich auf den ersten Seiten über ein interessantes Werk gestolpert .. man merke an aus dem Jahre 1907, sprich als Schüler geschrieben:


    Zitat von Tucholsky

    Vorsätze


    Ich will den Gänsekiel in die schwarze Flut tauchen. Ich will einen Roman schreiben. Schöne, wahre Menschen sollen auf den Höhen des Lebens wandeln, auf ihrem offenen Antlitz soll sich die Freiheit widerspiegeln ...
    Nein. Ich will ein lyrisches Gedicht schreiben. Meine Seele werde ich auf sammetgrünem Flanell betten, und meine Sorgen werden kreischend von dannen ziehen ...
    Nein. Ich will eine Ballade schreiben. Der Held soll auf blumiger Au mit den Riesen kämpfen, und wenn die Strahlen des Mondes auf seine schöne Prinzessin fallen, dann ...
    Ich will den Gänsekiel in die schwarze Flut tauchen. Ich werde meinem Onkel schreiben, daß ich Geld brauche.


    Irgendwie erinnert mich das an die Ergüsse einiger jungen Schreiberlinge hier *smile*, es war gleich das zweite Werk im ersten Band. Das erste natürlich "Märchen", welches man überall finden kann, wenn man Tucholsky sieht.


    Mein Schatz hat für meine überfüllten Magen einen Kräutertee aufgebrüht mit dem Namen "Träum schön", aber kein Schlaftee, ich trinke ihn gern, wenn ich zappelig werde ^^ .. er lässt mich besser konzentrieren.


    Weiter gehts .. ich hab ja nur noch 9,9 Bücher vor mir :zwinker:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Oh je.


    So genial, wie ich die beiden bisher bekannten Erzählungen von Stefan Zweig fand, so sehr merke ich jetzt: es muss an der psychologisch äußerst feinen Zeichnung der Charaktere gelegen haben, denn die Sprache ist für den Geschmack und das Literaturverständnis von heute doch gewöhnungsbedürftig.
    Während man in jedem creative-writing-Buch massiv dazu angehalten wird, nur ja an Adjektiven zu sparen (show, don't tell), muss man hier hinschmachtendes Laub, lechzende Gräser, den starren, dunstumwölkten Wald, den gelben, dumpf starrenden Blick der unbarmherzigen Sonne und überhaupt die ganze "verschwülte Welt" (kommt sogar zweimal vor!) verkraften, wenn man den Zweig genießen will - und sich hier und da auch das unfreiwillige Lachen verkneifen.
    Hier greift er aber auch in die Vollen, lässt nichts aus. Naja.


    Beim weiter- und zu-ende-lesen hat sich bestätigt:
    das Innere der Hauptfigur ist fragil und doch glasklar, vielschichtig, aber nicht widersprüchlich, nervlich überreizt und einsam. Gekonnt, ein Genuß, wie ich finde.

    Ein Mann, zur Sommerfrische in Tirol, erlebt einen schwülheissen Tag und die damit einhergehende innere Unruhe und Spannung, schon in der Beschreibung des Wetters nähert sich relativ un-subtil der Gedanke an sexuelle Gefühle, die erste Hälfte der Erzählung eine riesige Metapher.
    Daraufhin hat er des Nachts ein seltsames (physisches) Zusammentreffen mit einem schlafwandelnden Mädchen, das aber ohne großen Schaden an der jungen Frau endet.


    Diese Geschichte wird nicht mein Favorit - sie ist mir etwas zu wollüstig und schwül (diese beiden Worte konkurrieren um die häufigste Nennung im Text), nichtsdestotrotz: Stefan Zweig bleibt für mich ein sehr lesenswerter Autor.


    Als Nächstes lese ich die "Episode am Genfer See" und trinke meinen Sweet Chai!




    ps: Ach, Saltanah *lach* jetzt habe ich gerade vor Abschicken meines Beitrags den Thread nochmal aktualisiert und deinen Eindruck der Geschichte gefunden, den du für mich verlinkt hattest - da liegen wir ja in unserer Einschätzung gar nicht soo weit auseinander :zwinker:



    Und Miramis, ich glaube, Tucholsky hätte mir heute auch idealerweise mehr gelegen - ich mag die trockene, freche Art, mit der er das Zeitgeschehen kommentiert, sehr.
    Vielleicht führe ich mir später noch ein paar Perlen aus "Doktor Erich Kästners lyrischer Hausapotheke" zu, da kann man nun gar nichts falsch machen... das ist eines meiner liebsten Gedichtsammlungen und auch für weniger lyrisch begeisterte Zeitgenossen sehr geeignet! :smile:

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  • So langsam werd ich auch müde *gähn*


    Johanna scheint sich ja irgendwie in Ragnar verliebt zu haben, jedenfalls sind einige Episoden zwischen den beiden vorgefallen die diesen Eindruck erwecken. Die Melancholie verstärkt sich, was vorallem an den schönen Beschreibungen Klaus Manns liegt. Er hat hier wirklich einen sehr schönen Stil, der hier vielleicht auch von seiner damaligen eigenen Verliebtheit geprägt ist. Johanna jedenfalls hat auch irgendwie ein schlechtes Gewissen dem Bruder und dessen Freunden gegenüber, sie möchte unbedingt etwas tun und so schnell wie möglich nach Paris. Aber nun merkt man auch das sie doch noch bleiben möchte- wegen Ragnar??

  • Hallo alle miteinander,


    eigentlich möchte ich nur kurz meine Freude über das Buch kundtun, Erich Kästner schreibt so toll, ich möchte jetzt keine Inhaltsangabe oder sonst was machen, sondern ich will einfach nur den Schreibstil und die Erzählkunst in den höchsten Tönen loben, es ist eine richtige Freude, ihn zu lesen.


    Die Dialoge sind spitzfindig, genial und amüsant, das kann man einfach nicht erzählen, das muß man gelesen haben.


    :laola:


    Jedesmal, wenn ich das Buch lese, hüpft mein Herz vor Freude, oh weh, klasse, klasse
    ich kann es nur empfehlen - wer sich einen schönen Abend machen will


    liebe Grüße und noch Standhaftigkeit bis zum Schluß


    gretchen :winken:

  • Leute ich schlaf gleich ein .. vielleicht wars doch keine so gute Idee nach dem reichlichem Essen noch ein Buch in die Hand zu nehmen. Da es alles nur kurze Werke sind und bei vielen einfach das Hintergrundwissen fehlt (es sind vorwiegend Schriftstücke für Zeitungen) komm ich einfach nicht in die Materie .. hin und wieder ist ein Gedicht, welches meiner Meinung nach sehr tief in die Gefühlswelt Tucholskys führt, doch selbst dafür bin ich schon zu müde *drop*


    Auch wenn ich wieder mal Lust bekommen habe diese Box nach fast 8 Jahren wieder rauszuholen werde ich heute nichts mehr schaffen. Wenn nichts anderes dazwischen kommt, werde ich morgen noch versuchen einiges zu lesen.


    Gute Nacht und eine schöne Restlesenacht wünsch ich allen .. Leen

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  • So ich gehe jetzt in mein Bettchen, ich bin einfach zu müde. Mit meiner Lektüre bin ich bis zum fünften Kapitel gekommen.
    Dieses Buch ist irgendwie total schön geschrieben. Vorallem die Liebesszene die inzwischen passiert ist gefiel mir gut. Irgendwie war sie wie in einem Traum formuliert... naja wer weiß was Klaus Mann wieder genommen hatte :rollen: Johanna hat sich richtig in Ragnar verliebt und Karin... nun irgendwie ist sie eifersüchtig auf ihren Bruder. Sie bemerkt nämlich dieses gewisse etwas zwischen den beiden lange bevor Johanna sich genauer darüber im klaren ist. Es klingt fast schon so als wäre Karin selbst ein bisschen verliebt in Johanna, auch wenn K.M. seine Figur es Schwesterliche Liebe nennen lässt.


    Ich wünsch euch allen eine gute Nacht! :winken:


    Grüße

  • @ melu: Ich habe auch diesen Band der Meistererzählungen. Brennendes Geheimnis hat mir viel mehr gefallen als die "Schachnovelle".


    Ich befinde mich noch in der zweiten Erzählung "Post ins Gelobte Land". Der Rest einer jüdischen Familie, die ein Progrom in der polnischen Stadt L. überlebt haben, fliehen nach Wien und gelangen durch einen reichen Verwandten nach Paris. Die Geschichte entwickelt sich etwas ins tragisch-komische. Solomon Levi will das Gelobte Land sehen und stirbt dort. Nathan, der jüngere Bruder, will im Gelobten Land sterben, überlebt aber seinen Sohn, der in Paris zurückgeblieben frühzeitig an einer Krankheit stirbt. Und jetzt kommt es: Bevor der Sohn stirbt, schreibt er noch einen Stapel Briefe, die für seinen Vater in Palästina bestimmt sind, übergibt sie aber seiner Frau, damit sie in regelmäßigen gewohnten Abständen die Briefe an den Vater weiterschicken kann, denn Nathan soll nicht wissen, dass sein Sohn tot ist. Das ist der originelle Teil der Geschichte. Der Schluss wird nicht verraten. Die Schwäche der Geschichte ist, dass das Lokalkoloit von Wien und Paris überhaupt nicht hinüberkommt, das andere, viele Familienmitglieder werden kommen vor, bleiben aber wenig fassbare Gestalten, weil die Autorin auf plastische Charaktere verzichtet. Einige Personen hätte sie einfach auslassen können, weil sie für die Geschichte nichts bringen.


    So, jetzt werde ich noch den Schluss lesen.


    Liebe Grüße
    mombour

  • :rollen:


    Nach der "Episode am Genfer See" habe ich mich, nachdem sie allzu schnell zu Ende war, noch der Erzählung "Die unsichtbare Sammlung" zugewandt - aber meine Intuition hatte mich nicht getrogen, beide Geschichten sind so herzerschütternd tragisch, dass ich kaum in der Lage war, die zweite fertigzulesen.
    Manchmal bin ich schrecklich dünnhäutig und das Geschehen in einem Buch geht mir nah, als würde mir gerade mein nächster Verwandter erzählen, er habe es selbst erlebt.


    Und dünnhäutig, wie ich heute bin, brauche ich jetzt etwas Seichtes und werde mich entweder noch (Blasphemie! Blasphemie! :breitgrins: ) vor den Fernseher knallen oder aber ein wenig im Internet herumlesen und eure weiteren Beiträge verfolgen, so sie noch kommen - nicht aber, ohne euch "Die unsichtbare Sammlung" wärmstens ans Herz zu legen.
    Eine wundervolle, unheimlich anrührende, schrecklich tragische und doch so menschliche Geschichte. Wundervoll.


    lieben Gruß :winken:
    melu

    :schmetterling: <br /><br />Wer zu lange in sich geht, kommt auf der anderen Seite wieder heraus.

  • Ach, @mombour:
    die Schachnovelle ist bei mir gute 15 Jahre her, "Brennendes Geheimnis" habe ich erst vor ca einem Jahr gelesen.
    Verbürgen würde ich mich also auch nur für letztere, selbst, wenn ich die Schachnovelle auch noch diffus positiv im Kopf habe.

    :schmetterling: <br /><br />Wer zu lange in sich geht, kommt auf der anderen Seite wieder heraus.

  • Eigentlich wollte ich meine Lektüre nur kurz unterbrechen, damit ich nicht zu schnell fertig werde, aber dann habe ich mich doch wieder länger ablenken lassen. Na ja, dann habe ich eben noch etwas länger was von dem Buch. :breitgrins:


    Pünktchen und Anton ist wirklich klasse. Ein tolles Kinderbuch. (Weiß gar nicht, warum ich das nicht schon längst gelesen habe?!) Schon das Vorwort hat mich zum Schmunzeln gebracht.
    Die kurzen Kapitel lassen sich sehr flott und angenehm lesen, die Handlung ist interessant und ab und an gibt's auch ordentlich was zu lachen. Besonders gefallen mir aber die Figuren. Pünktchen und ihr Dackel Piefke (Was für ein genialer Name!) sind einfach zum Schießen. Das Mädchen ist mir mit seiner Fantasie einfach wahnsinnig sympathisch. Vor allem als Kind erkennt man sicherlich einige Parallelen. Etwas vorhersehrbar ist die Geschichte für Erwachsene vielleicht schon, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Interessant ist auch der Einblick, den man in die damalige Gesellschaft und den Unterschied zwischen arm und reich erfährt, was dann gleich auch wieder ein wenig traurig ist.
    Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es übrigens für Kinder, wie ich finde, recht lehrreiche Einschübe. Diese werden Nachdenkerei genannt und behandeln verschiedene Themen wie Mut, Stolz, Neugierde oder Respekt. Im Vorwort wird allerdings ausdrücklich erwähnt, dass man diese, sofern man keine Lust drauf hat, auch gerne überspringen kann. ;)


    Die Hälfte habe ich mittlerweile hinter mir, die restlichen Kapitel werde ich wahrscheinlich jetzt noch lesen. Falls meine Augen noch so lange mitspielen.


    Bis nachher! :winken:

  • Das siebte Kreuz:
    Es bleibt weiterhin spannend. Georg ist ganz knapp einer Verhaftung entgangen und geht jetzt den Rhein entlang auf der Suche nach einer sicheren Überquerungsmöglichkeit. Da die Brücken und Fähren vermutlich (und wirklich) alle überwacht werden, ist dies sehr gefährlich.
    An mehreren Stellen des Buches haben mich Reaktionen der Bevölkerung überrascht. Ziemlich viele wählten es zu schweigen, als ihnen etwas Verdächtiges auffiel, statt zur Polizei zu gehen. So verbrennt z. B. der Pastor das verdreckte und blutige Hemd, das Georg in dem Dom, wo er sich über Nacht versteckt hatte, zurückgelassen hat. Natürlich ist dies nicht als wirklich gute Tat zu werten, da der Pastor nicht weiß, wer das Hemd wieso zurückgelassen hat, aber immerhin... Auch einige andere Personen, die am Rande mit der Handlung zu tun haben, entscheiden sich dafür, nichts gesehen zu haben. Dies "Nichts-sehen-wollen" ist natürlich eine zweischneidige Sache. Viele Deutsche wollten ja nichts von den Gräueltaten der Nazis mitbekommen und haben aktiv für ihre "Unwissenheit" gesorgt. Aber in diesem Fall ist das Nicht-verwickelt-werden-wollen positiv für Georg und die anderen Flüchtlinge.
    Auch die Bevölkerung der Dörfer rund um das Lager, die notgedrungen einiges davon mitbekommen, was im Lager vor sich geht - sie sehen z. B. furchtbar misshandelte Menschen, die eingeliefert werden - ist zum (großen?) Teil kritisch eingestellt und findet die Behandlung der Insassen nicht richtig. Nur - was tun?


    @Sternenstauner:
    Ach ja, "Pünktchen und Anton". Da werden alte Erinnerungen wach. Leider gehört das Buch zu denjenigen, die mir im Laufe meines Lebens irgendwie abhanden gekommen sind. Von meinen Kästner'schen Kinderbüchern ist mir nur das "doppelte Lottchen" erhalten geblieben :sauer: . Den Emil habe ich ja zum Glück letztens im Second Hand-Laden gefunden und auch gleich gelesen, aber Pünktchen und Anton fehlt mir weiterhin.


    Ich werde noch ein stück weiter lesen, und wünsche allen müden Seelen eine a025.gif .

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Hallo,


    bei mir sind alle gut angekommen im vornehmen Grandhotel und die Verwicklungen nehmen ihren Lauf.


    Ich denke, bis zum Schluß werde ich nicht mehr durchhalten, ich verkrieche mich jetzt in mein Bett, da ist es doch noch etwas gemütlicher als auf der Couch.


    Ich wünsche allen noch eine angenehme Lesenacht


    ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich mich nochmals aufraffen kann.....



    schon mal angenehme Träume...


    gretchen :winken:

  • Ich bin mit Tucholsky wieder ein Stückchen weitergekommen und habe den Abschnitt "Iphofen, Paris und die umliegenden Dörfer" begonnen.


    Er schreibt über einen sächsischen Schweden, über Paris und Monte Carlo, und begibt sich auf Spurensuche nach dem berühmten Maler Henri de Toulouse- Lautrec, über den er mit sehr viel Wertschätzung und Ehrfurcht schreibt - eine kleine Überraschung nach all dem Sarkasmus.


    Zum Schluss habe ich noch einige von Tucholskys Gedichten gelesen, die sind es wirklich wert, dass man sich intensiver mit ihnen beschäftigt. Da werde ich morgen bestimmt noch mal genauer nachlesen.


    Für heute mache ich Schluss, es ist sehr viel später geworden, als ich vorhatte. :zwinker:


    Euch noch ein schöne Lesenacht und ein gutes Durchhaltevermögen! Vielleicht sieht man sich ja morgen nochmal wieder... :winken:


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • hey viel spaß noch für den rest der nacht.. komme moment überhaupt nur sehr schleppend voran mit dem lesen, nur noch am arbeiten und ständig unterwegs..


    Saltanah: Ich hab Otherland aus gelesen. Mein Gott, war ich teilweise aufgeregt, sowas kannst du mir doch nicht antun. :breitgrins: Nein, aber ein sehr tolles Buch, vor allem die Geschichte mit Orlando und Herr Sellars. Toll geschrieben, werde die anderen auch lesen. !Xabbu ist ja mal voll die Stressbacke... man hätte aber viel kürzer beschreiben können mit dem Computerkrams, na ja trotzdem spannend.


    Also ihr süßen ich wünsch euch noch einen angenehmen Abend und auf Holz klopfen dass morgen das Wetter endlich mal schön ist, man könnte denken die Welt geht unter.. hach.. :rollen:


    jemi

  • Hey, der jem mal wieder! :winken:


    @ Saltanah
    Kannst du das Buch nicht mal in einer Großbestellung aus Deutschland mitbestellen? Zur Not wären Büchersendungen nach Schweden aber auch gar nicht mal so teuer. Je nachdem, ob Land oder Luft, käme das bei Pünktchen und Anton auf 3,00 bzw. 4,50 €.
    Ich werde mir im Club auf jeden Fall auch die weiteren Kästner-Kinderbücher besorgen. Emil und die Detektive habe ich schon und wenn ich Glück habe, gibt's wieder zwei Bücher im Doppelpack. :breitgrins:


    Ein wenig weitergekommen bin ich noch (und immer noch begeistert), allerdings fallen mir so langsam doch die Augen zu. Die letzten Seiten werde ich dann lieber morgen lesen und mich dann auch gleich wieder hier melden.


    a006.gif

  • jem:
    Freut mich, dass dir Otherland gefallen hat. Hast du eigentlich alle 4 Bände gelesen, oder "nur" den ersten?


    @Sternenstauner:
    Ich werde mir Pünktchen und Anton garantiert wieder anschaffen, vielleicht sehr bald schon. Ende nächster Woche fahre ich ja nach Deutschland und werde da wieder einen Büchergroßeinkauf tätigen. Ob Kästner auch darunter sein wird, hängt davon ab, was ich sonst noch so alles kaufe. Meine Einkaufsliste ist sehr umfangreich.


    Ojeoje, jetzt hat man auch den vierten Geflohenen wieder gefangen. Und zu allem Überfluss hat man auch das Signalement der 3 noch auf freiem Fuße befindlichen veröffentlicht, woraufhin sich auch gleich ein Zeuge meldet, der Georg gesehen hatte. Die Polizei leistet "gute" Arbeit und man ist Georg auf der Spur. Sein Fluchtweg wird rekonstruiert um Rückschlüsse auf sein Ziel ziehen zu können. Zum Glück aber lügt ein anderer Zeuge, dessen Jacke Georg geklaut hatte. Er ist ein Jugendlicher, der angefangen hat, nachzudenken und zu dem Ergebnis gekommen ist, dass er nicht an dem Wiedereinfangen eines Häftlings mitschuldig werden will. Georg hat es mittlerweile geschafft, den Rhein zu überqueren, ist aber noch lange nicht (ich habe erst knapp die Hälfte gelesen) in Sicherheit. Er will versuchen, zu einer jungen Frau zu gelangen, mit der er sich kurz vor seiner Verhaftung angefreundet hatte. Hoffentlich weiß die Gestapo nichts von ihr, denn sonst wartet sie dort auf ihn!


    So, jetzt ziehe ich mich auch ins Bett zurück und lese dort noch ein Stück weiter.
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    Wir sind irre, also lesen wir!