Neil M Gunn - The lost glen

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  • Inhalt
    Nach einem eher harmlosen Zwischenfall muß Ewan sein Studium abbrechen und in sein Dorf zurückkehren. Von den Dorfbewohnern wird er von da an als derjenige der aus dem Priesterseminar geflogen ist angesehen. Auch seine Mutter zeigt deutlich, wie enttäuscht sie von ihm ist. Nur sein Vater ist freundlich wie immer zu ihm. Beim gemeinsamen Fischen in einer stürmischen Nacht ertrinkt er und auch wenn es keiner offen ausspricht gibt man doch Ewan die Schuld, denn der vater war viel zu erfahren um bei diesem Wetter auszufahren.
    Auch wenn sich die Menschen Ewan gegenüber weiterhin freundlich verhalten ist er doch ein Aussenseiter, der auch keinen Zugang zu seinen alten Freunden mehr findet. So ist es kein Wunder, dass er sich immer mehr mit Menschen, die ihn nicht von früher kennnen abgibt. Bei seiner Arbeit freundet er sich mit Marianne, der Nichte des Colonels und seines Arbeitgebers an. Die beiden Männer sind sich von Anfang an unsympatisch und steigern sich immer mehr in ihre Gefühle hinein bis es zur Katastrophe kommt.


    Meine Meinung
    Auch wenn das Grundthema in vielen Romanen von Neil M. Gunn vorkommt, sticht dieses Werk doch hervor. Hier geht es um Ewan, der sich um ein normales Leben bemühlt und immer wieder Rückschläge hinnehmen muß. Ein Teil davon ist seine Schuld. Das ständige Vorhalten seiner Vergangenheit macht es ihm aber auch nicht leicht und so trifft er oft Entscheidungen, die im Gegensatz zu dem stehen, was er eigentlich will. Für mich war dieses letzte unbekannte Werk NMGs ein Lesegenuß und bekommt daher von mir uneingeschränt
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Beim zweiten Lesen sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die den guten Eindruck zwar nicht verändern, das Buch aber ein bisschen in ein anderes Licht rücken.


    Ungewöhnlich für Neil M. Gunn ist die Rolle der Frauen, ganz besonders der Mutter. Im Gegensatz zu den anderen Erzählungen ist die Mutter eine kalte Frau. Sie kann ihrem Sohn das "Versagen" nicht verzeihen und sitzt einer Spinne gleich in ihrem kleinen Haus, um auf die Rückkehr ihrer Kinder zu warten. Auch die jüngste Tochter ist eher negativ beschrieben. Dass sich die älteste Tochter "in Schwierigkeiten bringt" kommt auch in keinem anderen Buch vor.


    Ewan ist eher passiv. Durch seine Ausbildung sollte er aus der Gruppe der Gleichaltrigen herausstechen und etwas bewegen, doch er versteckt sich lieber. Obwohl er den Zeiten in Edinburgh nachtrauert und sein neues alte Leben hasst, unternimmt er doch nichts um etwas zu ändern. Er ist oberflächlich geworden, läßt sich von der Abneigung gegen Colonel Hicks leiten und trifft so mehr als einmal eine falsche Entscheidung. Ewan hat einen großen Teil seiner Persönlichkeit in Edinburgh zurück gelassen.


    Wie oben schon erwähnt bleibt es bei der alten Bewertung, wenn auch aus einem anderen Blickwinkel :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.