Benjamin von Stuckrad-Barre - Soloalbum

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.492 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

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    Seit Katharina den Ich-Erzähler verlassen hat, stillos per Fax das Ende der Beziehung verkündete, geht es mit seinem Leben irgendwie bergab - er haust im Chaos, hört Musik, geht auf Parties, arbeitet bei seiner Musikredaktion, trifft auch die eine oder andere Frau, aber es ist einfach nicht mehr so wie vorher, er kann Katharina nicht aus seinen Gedanken verbannen ...


    An das Buch bin ich ohne große Erwartungen herangegangen, habe mich dann aber erstaunlich gut damit unterhalten.


    Eine richtige nacherzählbare Handlung gibt es eigentlich nicht, die Gedanken springen hierhin und dorthin, Partys, Musik, Frauen, Kumpels, Klamotten, Geldnot, aber den großen roten Faden habe ich nicht vermisst. Das Buch ist eine witzige Erinnerung an die späten 90er Jahre, wo man Britpop hörte, Blur und Oasis sich bekriegten, Prinzessin Diana starb und die Welt irgendwie noch ein bisschen anders war, weit vor dem 11. September, George W. Bush und der allgemeinen Negativstimmung. Vielleicht hat mich das Buch gerade deshalb so angesprochen, weil es mich an meine späte Teeniezeit erinnert hat.


    Manchmal wird es für meinen Geschmack ein bisschen zu vulgär, aber nie so flach und gewollt männerhumorig wie etwa bei Tommy Jauds "Vollidiot". Dafür mochte ich einige herrlich böse Lästereien über diverse Zeitgenossen.


    Schnell gelesen, gut amüsiert - ob was für längere Zeit hängenbleibt, wird sich zeigen


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab das Buch für die Uni gelesen. Meine Schwester mochte den Film glaube ich sehr, aber der war in meiner Erinnerung irgendwie ganz anders?
    Jedenfalls man kam zwar gut durch mit den Lesen, aber besonders toll war es nicht, einfach nur Gerede hintereinander weg und manchmal ohne richtigen Zusammenhang. Warum war das so ein Hit?
    Nun ist es natürlich auch nicht mehr so aktuell und ich kannte einige der erwähnten Persönlichkeiten auch nicht mehr wirklich.

  • Mungo
    Ich glaub es lag daran das Stuckrad-Barre sich selbst als Sprachrohr seiner Generation inszeniert hat. Dieses ganze Genres der Pop-literatur hat meiner Meinung nach genau deshalb funktioniert. Die Autoren die man damals dazu gezählt hat, waren plötzlich überall in den Medien präsent.


    Funfact zu Stuckrad Barre. Sein Bruder Kocku von Stuckrad ist einer der einflussreichsten Religionswissenschaftler Deutschlands :breitgrins:

  • Kocku? Heißt der wirklich so?


    Seinerzeit war das Buch ein ziemlicher Erfolg, aber ich weiß nicht, ob man ohne Bezug zu Jugend in den 90ern so viel damit anfangen kann.


    BvSB ist mir übrigens nicht sympathisch gewesen, als ich ihn neulich mal im Zusammenhang mit seinem neuen Buch im Fernsehen gesehen habe. Er wirkte sehr von sich eingenommen und hat für meine Begriffe ziemlichen gedrechselten Blödsinn geredet.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • @ Holden: Ja, das verstehe ich schon, ich habe es auch im Rahmen von Betrachtungen zur Popliteratur gelesen.


    @ Valentine: Und genauso unsympathisch ist auch der Erzähler :zwinker:

    Library child from day one

    Man kann mir folgen

    Leseblueten

    Einmal editiert, zuletzt von Mungo ()


  • Jup der gute heißt wirklich Kocku *gg* er ist in Ghana geboren, vielleicht gibts da ja einen Zusammenhang.


    Das wäre natürlich denkbar.


    Mungo: ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr so richtig an den Charakter des Erzählers erinnern :redface: Ist doch schon eine Weile her und hat keinen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen, außer den Popkultur-Referenzen aus den Neunzigern.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mungo
    Ich denke einfach, das der Hype genau deshalb entstanden ist. Die mediale Präsenz hat den Hype generiert und nicht unbedingt der Inhalt... Ich weiß noch das dann immer wieder gesagt wurde, das der Autor so sehr seine Generation repräsentieren würde. Ich denke viele haben sich das Buch genau deshalb gekauft. Ob sie es dann auch wirklich gut fanden, sei mal dahin gestellt *g*